Briefmarke
Briefmarken mit gutem Klang
Politik / Lesedauer: 1 min
Natürlich ist es nicht das Ziel eines Musikers, sein Gesicht auf einer Briefmarke abgebildet zu finden. Vielmehr möchte er seine Musik auf einem Tonträger verewigt sehen. Früher hieß das mal Schallplatte. Aber heute ist alles anders. Und wer gegenwärtig noch Platten auflegt, kocht wahrscheinlich auch noch mit dem Holzofen und wählt irgendwas mit C im Parteinamen. Außerdem ist es nicht ganz abwegig zu behaupten, dass nur noch technisch hoffnungslos Abgehängte Briefmarken auf Briefe kleben. Denn heute ist schließlich alles anders und der Brief heißt jetzt E-Mail. Die Post von Großbritannien ficht das aber nicht an. Sie heißt trotz Internet und Demokratie immer noch Royal Mail und pfeift auf alles Digitale.
Die Veröffentlichung eines Briefmarkensatzes mit dem Ex-Beatle Paul McCartney ist der beste Beweis. Wir in Deutschland haben in Sachen musikalische Postwertzeichen natürlich auch prominente Beispiele vorzuweisen. Das Schlager-Duo „Die Amigos“ gibt’s für 80 Cent. Im benachbarten Österreich, wo die Österreicher Helene Fischer besonders zu verehren scheinen, gibt es entsprechende Postwertzeichen mit der trällernden Dame für 62 bis 145 Cent.
Natürlich ist dieser gestempelte Versuch, Künstler mit Briefmarken zu wertschätzen, nett gemeint, aber doch auch irgendwie unangemessen. Schließlich sind die Melodien der Amigos – bestehend aus den beiden Brüdern Bernd sowie Karl-Heinz Ulrich – in Geld unmöglich aufzuwiegen. Davon abgesehen: Mehr goldene Schallplatten als die Beatles haben die Herren Ulrich in Deutschland schon lange. (nyf)