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Aus für Rettungsschiff Aquarius - die Menschlichkeit säuft ab

Politik / Lesedauer: 1 min

30 000 Menschen hat die „Aquarius“ seit Februar 2016 gerettet, nun gibt sie auf. Eine Niederlage für die Menschlichkeit, kommentiert André Bochow.
Veröffentlicht:07.12.2018, 21:18

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Mehr als 2100 Menschen sind in diesem Jahr beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, ums Leben gekommen. Fast 30 000 Menschen hat die „Aquarius“ seit Februar 2016 gerettet. Und doch wird in manchen Onlineforen das Ende der „Aquarius“ zynisch beklatscht. Diskussionsforen mussten geschlossen werden, weil unflätige und hasserfüllte Kommentare zu zahlreich wurden. Regt sich noch jemand darüber auf? In Politik und Gesellschaft herrscht weitgehend Gleichgültigkeit. So wie mit großem Gleichmut hingenommen wird, dass die EU das Flüchtlingsproblem zum Beispiel nach Libyen verlagert. Dort wird in den Lagern hingerichtet, gefoltert, vergewaltigt und es werden Sklavenmärkte abgehalten.

Man kann über den Umfang von Migration und über die Möglichkeiten von Integration streiten. Das muss man sogar, wenn man zu einem gesellschaftlichen Konsens kommen will. Aber seit wann ist die Rettung von Menschenleben verhandelbar? Und stört es niemanden mehr, am Mittelmeer Urlaub zu machen, wenn dort Tausende Leichen im Wasser treiben? Gleichgültigkeit kann töten. Gleichgültigkeit zerstört auf Dauer uns selbst.

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