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Ach Klementine, wir vermissen Dich!

Politik / Lesedauer: 1 min

Mit spitzer Feder blicken unsere Kolumnisten hier auf aktuelle Ereignisse - mal lustig, mal respektlos, aber immer mit dem gewissen Funken Wahrheit.
Veröffentlicht:29.06.2021, 05:00

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Wie sagte der findige Automobil-Unternehmer Henry Ford so treffend? „Ich weiß, die Hälfte meiner Werbung ist hinausgeworfenes Geld. Ich weiß nur nicht welche Hälfte.“ Seit Fords Zeiten hat sich so manches geändert, eines aber nicht: Firmen werben noch immer sehr gerne mit prominenten Gesichtern für ihre Produkte. Was dabei nicht ins Kalkül gezogen wird, ist der nicht zu verachtende Aspekt, dass Werbung auch nach hinten losgehen kann, wenn die Werbebotschafter dem Umworbenen unsympathisch sind.

Darum gilt es, bei der Wahl des Prominenten ganz genau hinzuschauen. Nehmen wir zum Beispiel den Ex-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß . Selbiger hat für viele Menschen eine sonnenköniggleiche Strahlkraft. Als Maskottchen für den Bund der Steuerzahler würde sich Herr Hoeneß aber trotzdem nur so mittelgut eignen. Und weil wir gerade bei Ex-Fußballmenschen sind: Bastian Schweinsteiger wirbt als gertenschlanker Sportsmann für fettige Kartoffelchips, als seien diese verantwortlich für seine märchenhafte Karriere. Die Botschaft hinter der Knabberei steht im deutlichen Kontrast zur Person, die wirbt.

Leider existieren kaum mehr glaubwürdige Produkt-Paten und Maskottchen. Tante Tilly aus der Palmolive-Werbung („Sie baden gerade Ihre Hände drin!“), die mit unbestechlicher Integrität Geschirrspülmittel quasi als Ersatzreligion zelebrierte, gibt es nicht mehr. Wir würden jedenfalls einen Chips verschlingenden Bastian Schweinsteiger jederzeit gegen Klementine oder das HB-Männchen eintauschen. (nyf)