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Dorfladen

Horgenzell ist gut versorgt

Horgenzell / Lesedauer: 2 min

Der Großteil der Geschäfte sitzt allerdings im Hauptort
Veröffentlicht:25.03.2012, 18:00

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„Es wäre schön, wenn es in jedem Ort einen kleinen Laden geben würde“, sagt Horgenzells Bürgermeister Volker Restle. Zuletzt hatte in Winterbach einer dieser kleinen Dorfläden geschlossen. Die Besitzerin fühlte sich aufgrund ihres Alters nicht mehr in der Lage, ihn weiterzuführen. Dass es in den Teilorten deshalb gerade für ältere Menschen schwierig ist, sieht Volker Restle. „Es wäre gut für Leute, die kein Auto haben“, sagt er.

Beschweren brauchen sich die Horgenzeller aber nicht. Im Hauptort gibt es einen Bäcker, einen Metzger, einen Markendiscounter und einen italienischen Feinkostladen. Es gibt zwei Praktische Ärzte, zwei Zahnärzte, einen Tierarzt, und eine Apotheke. Nicht schlecht für eine Gemeinde, deren Gesamtbevölkerung gerade einmal rund 5000 Leute stellen. Und selbst der italienische Feinkostladen, den man vielleicht nicht unbedingt in Horgenzell vermuten würde, läuft gut. Sagt zumindest Anne Gindele, die dort seit achteinhalb Jahren arbeitet. „Wir liegen aber auch gut“, sagt sie. Stimmt, genau an der Landesstraße 288. Aber auch Bäcker und Metzger sind gut frequentiert.

Hört man sich mittags vor Bäckerei und Metzgerei um, kommen viele Mittagesser auch aus der Umgebung, zum Beispiel aus Ringgenweiler. An der Problematik Dorflädele will die Gemeinde auch arbeiten. „Es steht auf unserer Agenda“, sagt der Bürgermeister. Und ergänzt: Es sei doch so, es gehe ja nicht nur darum, einzukaufen, so ein Dorfladen sei ja auch ein Ort, an dem die Menschen sich gerne treffen und ein Schwätzle halten.

Außerdem, sagt Restle, stelle die Gemeinde fest, dass Menschen, die sich für einen Bauplatz interessieren, auch nach der Nahversorgung erkundigen. „Als Erstes fragen sie nach dem Kindergarten, als Zweites nach der Schule, als Drittes nach der Breitbandversorgung und als Viertes wollen sie wissen, wie die Nahversorgung aussieht“, sagt der Bürgermeister. Doch Menschen, die in einen der kleinen Weiler ziehen, wissen natürlich um die Nahversorgung und nehmen die Autofahrt in Kauf.

Initiative gewünscht

Nichtsdestotrotz will die Gemeinde am Thema bleiben – wenn auch nicht ganz alleine. Restle wünscht sich Initiative aus der Bevölkerung. Er sagt sogar: „Die Initiative muss aus der Bevölkerung kommen.“ Denn die Leute aus den Dörfern seien schließlich auch diejenigen, die dort einkaufen müssten. Einfach vorsetzen und sagen: Da ist der Dorfladen – das hält Restle für keine gute Idee. Er bezweifelt, dass dies angenommen werden würde.

Mit Eigeninitiative und ehrenamtlichem Engagement soll der Weg zum Dorfladen gelingen. „Die Gemeinde ist immer bereit, einen Anschub zu finanzieren“, ergänzt der Bürgermeister. In den kommenden Bürgerwerkstätten soll das Thema aufgegriffen werden.