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Blechkleid

Die Ferres im knallroten Blechkleid

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Promis an Bord: Die Rallye „Bodensee Klassik“ macht Station am Dornier Museum
Veröffentlicht:03.05.2012, 22:10

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Am Ende waren gar nicht so viele Gäste an der Zielgeraden, wie erwartet. Aber von jedem Typ, Mensch wie Auto, war einer da: Die, die sich einfach nur ein paar liebevoll hergerichtete Oldtimer ansehen wollten. Jene, die diese Autoklassiker vom Ford Model A bis zum Mercedes-Benz-Flügeltürer selber fuhren. Und jene, denen die Autos eher egal waren – denn sie wollten die Stars sehen.

Schließlich wurden für den Prolog der neu ins Leben gerufenen Rallye „Bodensee-Klassik“ am Donnerstag etliche Promis von ihren Sponsoren angemeldet, zum Repräsentieren und Benzinduft-Schnuppern. Sie fuhren gestern mit im Tross von rund 140 Fahrzeugen, die das Oldtimer-Magazin „Auto-Bild-Klassik“ zur Fahrt rund um den Bodensee geladen hatte.

Start war um 14 Uhr in Bregenz . Von dort hatten die Rallyefahrer gute zwei Stunden Zeit, um via Tettnang zum Etappenziel Dornier Museum zu gelangen. Was einfach klingt, wurde künstlich erschwert: Auf der Strecke lagen verschiedene Wertungsprüfungen, also Streckenabschnitte, die von den Fahrzeugen möglichst sekundengenau in einer bestimmten Zeit gefahren werden mussten. Die letzte Wertung war zuschauertauglich am Museum aufgebaut. Knapp 100 Meter Strecke sollten die Teilnehmer dort in zehn Sekunden absolvieren.

Roter Hosenanzug, passender Audi

Naja, nicht jedem war es ganz so wichtig, diese Prüfungen mit Bravour zu bestehen. Veronica Ferres etwa fuhr kurz vor halb sechs durch die Lichtschranke. Sie im knallroten Hosenanzug, ihr Blechkleid war ein ebenso rotes Audi 100 Coupé von 1970. Es dauerte ein wenig, bis sich die Diva im Auto für ihren öffentlichen Auftritt bereit gemacht hatte. Doch im Interview zeigte sie sich dann weniger von der sportlichen, als von der genießerischen Seite der angeblich „ersten Rallye ihres Lebens“ beeindruckt. Unterwegs habe sie sogar eine außerplanmäßige Pause an einer Tankstelle eingelegt und dabei, „weil ein bisschen Stau war“, kaum Zeit verloren.

„Keinohrhasen“-Star Jürgen Vogel kam wenig später im passenden, weil prolligen 87er Jaguar XJS vorgefahren. Auch beim Star mit der markanten Zahnlücke waren die Zeitsorgen der weniger bekannten Rallyeteilnehmer spätestens beim Small-Talk mit den Fans vergessen. Die Häflerin Inge Olsen trug am Ende ein Erinnerungsbild mit dem Filmstar nach Hause – für die Nähe zum Fan unterbrach Vogel sogar ein laufendes Fernseh-Interview.

Ausbau zum jährlichen Event

Auch Regisseur Sönke Wortmann soll übrigens unter den Fahrern gewesen sein, in einem Land Rover von 1980. Dann wäre da noch die lokale Prominenz, die für verschiedene Firmen-Teams mitfuhr: Zum Beispiel Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen.

Auf die Oldtimer und ihre Teams – aber nicht auf alle Promis – warten nach dem Prolog der Rallye nun vier volle Etappen. Schon morgen fahren die 140 Autoklassiker von Bregenz nach Schwägalp, der Wettbewerb endet am 5. Mai nach der Fahrt von Bad Schussenried bis Bregenz.

Wenn Teilnehmer und Besucherzahlen stimmen, will der Veranstalter die „Bodensee-Klassik“ künftig zum jährlichen Event in der Region ausbauen. Übrigens: Im Gefolge der Oldies gab es auch eine Rallye mit Elektrofahrzeugen.