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So glänzt der Autolack wieder wie neu

Hagen / Lesedauer: 3 min

So glänzt der Autolack wieder wie neu
Veröffentlicht:17.08.2018, 15:10

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Blütenstaub, Sonne, Wind und Vogeldreck: Autolacke schützen das Blech vor vielem. Wird der Lack jedoch nicht gepflegt, kann er mit der Zeit verblassen, verhärten oder spröde werden. Besitzer sollten mindestens einmal im Jahr ihr Auto polieren, rät Markus Herrmann – und zwar spätestens dann, wenn der Lack verwittert ist, Kratzer und Hologramme aufweist, so der Vorsitzende des Bundesverbandes Fahrzeugaufbereitung.

Vor der Politur steht eine gründliche Wäsche an – am besten per Hand in einer Waschbox mit einem weichen Schwamm und viel Wasser. Doch auch die Reinigung in einer Waschstraße mit einer gründlichen Vorwäsche befreit die meisten Autos vom Dreck. Für ein gutes Politurergebnis muss der Lack frei von allen Schmutz- und Insektenresten sein. Fühlbare Ablagerungen müssen vor dem Polieren runter vom Blech. Andernfalls fressen sie sich in den Lack und zerstören ihn. Eine spezielle Reinigungsknete nimmt den Dreck auf.

Eine Politur enthält in der Regel Schleifmittel, die kleine Kratzer entfernen, den Lack glätten und aufgeraute Lackschichten abtragen. Die passende Politur zu finden, ist schwierig. „Die Produktauswahl im Fachhandel und in Baumärkten ist sehr groß, das kann Käufer leicht verunsichern“, sagt Herrmann. Falsche Polituren oder Lackreiniger mit starker Körnung können mehr Schaden am Lack anrichten als ihn aufzubereiten. Dazu komme noch der Unterschied zwischen einfachen Polituren oder Reinigern und Kombinationsprodukten aus Politur und Versiegelung. „Diese Produkte sind zwar praktisch, weil sich der Besitzer einen Arbeitsschritt spart, aber überflüssig, wenn das Auto nach sechs Monaten nur versiegelt werden soll“, sagt Herrmann.

Politur oder Schleifpaste mit grober Körnung sollte nur nutzen, wer Lack mit starken Oberflächenkratzern oder Flugrost vorfindet. Für noch relativ guten Lack reicht eine Handpolitur. Professionelle Poliermaschinen seien teuer und rentierten sich für die Anwendung einmal im Jahr nicht. Zudem sei die Arbeit etwas für den Fachmann, mit Maschinen schleifen Ungeübte schnell Hologramme in den Lack. Bei verwitterten und blassen Oberflächen helfe hingegen oft nur die Poliermaschine.

Christian Petzoldt empfiehlt dem Selbstpolierer weiche Lappen oder spezielle Schwämme. „Die meisten Hologramme entstehen beim Polieren“, sagt der Lackpflegespezialist aus Hagen. Sie werden verhindert, indem die Polierenden in die entgegengesetzte Richtung arbeiten. Kreisrunde Hologramme verschwinden nur durch gerades Polieren. Schonender gehe das mit der Hand – und nicht mit der Poliermaschine.

Zeigt die Oberfläche keine Unebenheiten, wenige oder keine Hologramme, reiche meist eine Auffrischung der Versiegelung. „Wenn man nicht muss, sollte man sein Auto auch nicht unbedingt polieren“, sagt Petzoldt. Wer nach dem Waschen sein Auto regelmäßig konserviert, muss weniger polieren. Wachs versiegelt den Lack und sorgt für eine hohe Oberflächenglättung, eine Farbauffrischung und eine zusätzliche Schutzschicht gegen Witterungseinflüsse. Natürliches Wachs hält fünf bis sieben Handwäschen, künstliche Wachsversiegelung mit Polymeren bis zu ein Jahr. Einfache Markenprodukte reichen dabei aus.

Der Handel bietet auch hier viele Produkte an: von natürlichem Carnaubawachs über flüssiges Hartwachs bis hin zur Nanoversiegelung. „Das ist eigentlich keine Versiegelung, sondern eine zusätzliche Beschichtung, die den Lack schützt“, sagt Herrmann. Die sei je nach Fahrzeug und Produkt aber mit 600 bis 2000 Euro sehr teuer.

Doch nicht nur Regelmäßigkeit ist gefragt, sondern manchmal auch Schnelligkeit, wenn Vogelkot, Insekten, Blütenstaub oder Herbstblätter den Lack angreifen. Zum Teil setzen sich Harze und Säuren ab, die sich in den Lack einbrennen können. „Wenn diese nicht zeitnah beseitigt werden, entstehen unerwünschte Muster“, sagt Thomas Drott vom Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland. In leichten Fällen kann das dann durch Politur oder Konservierungsmittel beseitigt werden. „In schlimmen Fällen muss der Profi ran“, warnt Drott.