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Gesundheitsrisiko

Deutsche Badeseen bergen Gesundheitsrisiken für Kinder

München / Lesedauer: 2 min

ADAC testet Gewässer – Belastung mit Keimen
Veröffentlicht:28.06.2012, 07:40

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Der ADAC hat die Sauberkeit deutscher Badeseen beanstandet. An jeder fünften von insgesamt 60 Messstellen in deutschen Badeseen stellte der ADAC Gesundheitsrisiken für Kinder fest. Der Grund: Eine zu hohe Konzentration an Keimen im flachen Wasser. Besonders schlecht schnitt eine Badestelle am Bodensee ab.

Nach Angaben des Automobilclubs wurden die vom Umweltbundesamt empfohlenen Grenzwerte für Badeverbote oft deutlich überschritten. Besonderes Augenmerk wurde beim aktuellen Badegewässertest auf die Keimbelastung im Planschbereich von Kindern gelegt.

Testverlierer mit „mangelhaft” ist eine Messstelle im Strandbad Horn in Gaienhofen am Bodensee ( Baden-Württemberg ). Dort wurde eine sehr hohe Konzentration von Intestinalen Enterokokken gemessen. Solche gesundheitsgefährdenden Keimkonzentrationen können gerade bei Kindern Infektionen auslösen. Dafür verantwortlich ist häufig Tier- und Vogelkot. Erfreulich: Die Kommune reagierte auf Hinweis des ADAC umgehend und versprach, den Uferbereich verstärkt zu reinigen.

See in Schleswig-Holstein Testsieger

Testsieger ist der Badestrand vor dem Campingplatz Godau am Südwestufer des Großen Plöner Sees in Schleswig-Holstein. Hier kann der Nachwuchs ganz ungetrübt auch in Ufernähe planschen. Testnote: sehr gut. Gleiches gilt für weitere 12 Messstellen in Deutschland. 19 Mal konnte die Note gut vergeben werden, 15 Mal ausreichend. Nicht weniger als 12 Messstellen wurden jedoch mit der zweitschlechtesten ADAC Benotung bedenklich eingestuft.

Die jeweils bei Stichproben im seichten Wasser gefundenen Keime können in ein und demselben See von Strand zu Strand unterschiedlich stark auftreten. Zudem ist flaches und damit wärmeres Wasser naturgemäß stärker belastet. Der ADAC appelliert daher, die problematischen und gefährdeten Bade- und Strandbereiche regelmäßig und gründlich zu reinigen.

Badeverbot bei Verunreinigung

Wird ein Grenzwert überschritten, muss unverzüglich ein Badeverbot verhängt werden. Dies ist allerdings schwierig in Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Dort wurden die Grenzwerte des Umweltbundesamts bisher nicht übernommen.

Die ADAC-Experten entnahmen zwischen Juni und August 2011 jeweils drei Wasserproben pro Messstellen. Allerdings nicht, wie die offiziellen EU-Messungen im sogenannten Schwimmbereich (ab einem Meter Wassertiefe), sondern ganz bewusst in den von Kindern stark frequentierten Flachwasserzonen bis 30 Zentimeter Wassertiefe. Geprüft wurde analog zur EU die Keimbelastung durch die Bakterien Escherichia coli und Intestinale Enterokokken.