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Adventskalender

Pro & Contra: Adventskalender individuell gestalten

Panorama / Lesedauer: 2 min

Erotikspielzeug, Baumarktprodukt, Pralinen oder ein Stück Schokolade – die Füllungen fertiger Adventskalender werden immer ausgefallener. Aber ist das nicht viel zu unpersönlich? Also selber basteln?
Veröffentlicht:30.11.2018, 16:43

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Von Simone Haefele

Wer heutzutage einen Adventskalender verschenken will, hat die Qual der Wahl: Soll er „nur“ mit zumindest dem Preis nach edler Schokolade gefüllt sein oder ist der zu Beschenkende ein passionierter Teetrinker und hätte Freude daran, jeden Tag ein anderes Beutelchen hinter dem Türchen zu finden? Darf’s für die halbwüchsige Tochter vielleicht ein Kalender mit Kosmetikprodukten vom Abdeckstift bis zur Anti-Faltencreme sein und für den werten Gatten einer mit winzigem Erotikspielzeug, Liebeskugeln und Doppeldildos? Besser nicht. Wer kann denn schon im Voraus wissen, was sich hinter den unschuldigen Zahlen versteckt? Bleibt nur eins: Einen am besten selbstgebastelten Adventskalender selbst zu befüllen. Ja, das macht Arbeit und bedeutet viel Gerenne. Denn 24 Kleinigkeiten, die nett und nützlich sind, müssen erst einmal beschafft sein. Als die Kleinen noch klein waren, kein Problem. Doch inzwischen sind Playmobilfiguren und Legosteine nicht mehr wirklich der Renner. Und das zehnte Duftkerzchen sorgt auch nicht mehr für den großen Aha-Effekt. Also gehört wohl überlegt, was 24-mal Freude bereiten soll. Eines ist dann sicher: Die Augen des längst erwachsenen Nachwuchses strahlen wie früher, wenn es heute wieder einen entsprechenden Adventskalender gibt. Und Mamas Augen nicht minder ...

Von Dirk Uhlenbruch

Ja is denn scho Advent? Habe ich verschwitzt, den Liebsten einen Kalender zu basteln, um die Türchen zu ihren Herzen noch ein Stückchen weiter zu öffnen? Nein, so würde ich das nicht sagen. Richtig ist vielmehr: Aus Gründen der Selbstachtung und des vorweihnachtlichen Friedens erspare ich es Frau und Kindern, Freude heucheln zu müssen über die verdorbenen Früchte meiner handwerklichen Ungeschicklichkeit. Zwei linke Hände und ein Advents-kalender Marke Eigenbau – da treffen Welten aufeinander.

Nun ist es nicht so, dass ich es nicht schon versucht hätte – in abgespeckter Form. 24 Jutesäckchen, hübsch drapiert auf einem Jutechristbaum, käuflich erworben im Drogeriemarkt meines Vertrauens, habe ich mühsam befüllt mit sündhaft teuren Pralinen vom ersten Konditor am Platze. Überflüssig zu erwähnen, dass die chicen Säckchen bereits lächerliche zwei Stunden später verschnürt waren. Schade nur, dass die Gemahlin sich ausgerechnet in diesem Jahr die freudlose und kalorienarme Adventsdiät verordnet hatte ...

Kurzum: Ich habe meine Lektion gelernt und schone die Nerven. Sollte die Waage es erlauben, schlage ich am Montag zu – zum halben Preis bei den Kalendern mit edler Schokolade. Kommt bestimmt besser an als Anti-Faltencreme oder Erotikspielzeug.