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Newsblog zum Corona-Virus am 27. Februar: Vier weitere Fälle in Baden-Württemberg

Ravensburg / Lesedauer: 18 min

+++ Zahl der Infizierten im Südwesten steigt auf acht +++ Bundesregierung hat Krisenstab eingerichtet +++ Wie sind Krankenhäuser vorbereitet? +++
Veröffentlicht:27.02.2020, 14:30

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Nach neuen Corona-Fällen in Deutschland beobachten wir auch am Donnerstag die Entwicklungen und richten dabei den Blick speziell auf die Region.

In unserem Newsblog halten wir Sie den Tag über auf dem Laufenden.

Das Wichtigste im Überblick:

Damit schließen wir für heute unser Newsblog zur Coronavirus-Infektion in Deutschland und der Region. Morgen halten wir Sie in einem neuen Newsvlog über alle aktuellen Entwicklungen und Informationen auf dem Laufenden.

22 Uhr: Das Coronavirus erreicht Deutschland - doch Panik ist nicht angebracht. Ein Kommentar.

21.36 Uhr: Spahn rechnet mit weiterer Ausbreitung des Coronavirus

Die Bundesregierung stellt sich auf eine weitere Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland ein: Die Lage habe sich „deutlich verschärft“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Donnerstag in Berlin. Man werde alles „Menschenmögliche“ zum Schutz der Bevölkerung tun. Bereits am Vortag hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vom „Beginn einer Epidemie“ gesprochen.

21.04 Uhr: Oberndorfer Krankenhaus bereitet sich auf den Fall der Fälle vor

Das Coronavirus hält auch den Landkreis Rottweil weiter in Atem: In Oberndorf sind am Donnerstagvormittag in einer Arztpraxis zwei Verdachtsfälle aufgetreten. Die Verwaltungsspitze der Stadt Rottweil hat angesichts des ersten bestätigten Infizierten die weiteren Schritte beraten.

20.49 Uhr: Balinger Coronavirus-Verdacht bestätigt sich nicht

Zu einer Pressekonferenz zum „begründeten Verdachtsfall“ einer Infektion mit dem Corona-Virus hatte das Zollernalbklinikum Balingen am Donnerstagnachmittag eingeladen. Auf ein medizinisches Testergebnis hofften die zahlreich anwesenden Journalisten und Fernsehteams jedoch vergeblich.

20.24 Uhr: Sozialministerium warnt vor Fake-News

20.15 Uhr: Reiseanbieter im Südwesten bemerken erste Unsicherheiten wegen Coronavirus

Die Reisebranche in Deutschland stellt sich auf unsichere Zeiten wegen des Ausbruchs des Coronavirus ein. Zumindest registrieren die Reiseveranstalter eine Zurückhaltung , was Urlaubsbuchungen zu Beginn des Jahres angeht.

19.55 Uhr: Vier weitere Fälle in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg haben sich vier weitere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Das teilte das Sozialministerium am Donnerstagabend in Stuttgart mit. Damit ist die Zahl der bestätigten Infektionen auf acht gestiegen. Bei drei Infizierten handelt es sich um zwei Frauen und einen Mann aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald beziehungsweise der Stadt Freiburg. Sie sind Teil einer Gruppe von Geschäftsreisenden, die zwischen dem 19. und 21. Februar an einem Business-Meeting in München teilgenommen hatten. Ein weiterer bestätigter Fall wurde aus dem Landkreis Böblingen gemeldet.

19.45 Uhr: Konzertreise wegen Coronavirus abgebrochen

Wegen des sich ausbreitenden Corona-Viruses mussten Studenten des Hohner-Konservatoriums aus Trossingen eine Konzertreise nach Italien abbrechen. Dort hatten sie sich für eine zerstörte Bergkirche stark machen wollen.

18.45 Uhr : Eine Familie vom Bodensee ist vor dem Coronavirus aus China geflohen.

Hier erzählen sie ihre Geschichte.

18.29 Uhr: Große Nachfrage nach Schutzmasken und Desinfektionsmitteln

Spürbar sind die Auswirkungen des Coronavirus auch auf die Apotheken . „Es besteht eine enorme Nachfrage nach Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln“, sagt Dr. Richard Krombholz, Besitzer der Adler-Apotheke sowie der Apotheke im Ärztezentrum in Ellwangen.

Sowohl die dünneren OP-Masken als auch sogenannte FFP2-Masken , die noch eher vor Infektionen schützen können, sind ausverkauft . „Die dünneren Masken quellen durch die Atemluft schnell auf und sind eigentlich nicht für eine Infektionsabwehr geeignet“, so Krombholz. Dennoch decken sich die Menschen damit ein. Großhändler im süddeutschen Raum seien derzeit ausverkauft.

Wie sich die Mitarbeiter im Krankenhaus schützen und wie die Apotheker mit Lieferengpässen umgehen lesen Sie hier.

18.00 Uhr: Messe Friedrichshafen trifft Vorkehrungen

Auf der Messe Pferd Bodensee werden von Freitag bis Sonntag rund 30.000 Besucher in Friedrichshafen erwartet. Bei der Planung waren auch entsprechende Vorkehrungen gegen das Coronavirus Thema.

„Wir haben das Team sensibilisiert“, sagt Messeesprecher Wolfgang Köhle. „Es gibt genügend Desinfektionsmittel. Eingänge, Türgriffe und Treppenläufe werden noch häufiger als sonst gereinigt.“

Zudem habe die Messe Spender mit Desinfektionsmitteln aufgestellt. Stand heute werden in Friedrichshafen keine künftigen Messe abgesagt .

17.26 Uhr: Letzter Coronavirus-Patient in Bayern verlässt das Krankenhaus

Der letzte Coronavirus-Patient in Bayern ist aus dem Krankenhaus entlassen worden . Einzelheiten zu der Person teilte das Gesundheitsministerium in München am Donnerstag wegen des Persönlichkeitsschutzes nicht mit.

Im Freistaat gab es 14 positiv getestete Covid-19-Patienten. Alle standen im Zusammenhang mit dem Autozulieferer Webasto aus Gauting-Stockdorf. Dort war im Januar eine Mitarbeiterin aus China zu Besuch, die das Virus in sich trug. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gab es in Bayern bis Donnerstagnachmittag keine weiteren Fälle.

17.09 Uhr: Tübinger Uni-Klinik schickt 12 Oberärzte vorsorglich in „häusliche Quarantäne“

Aktuell werden zwei Patienten mit Coronavirus-Infektion in der Tübinger Universitätsklinik behandelt. Weil einer der beiden Patienten ein Oberarzt der Klinik ist und Kontakt mit weiteren Oberärzten hatte, hat die Krankenhausleitung 12 weitere Oberärzte vorsorglich in „häusliche Quarantäne“ geschickt.

„Den Oberärzten geht es gut“, sagte Dr. Siri Göpel, Oberärztin in der Infektiologie der Medizinischen Klinik bei einem Pressegespräch am Donnerstagmittag, „sie sind zuhause und versuchen sich zu beschäftigen“.

Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme . Noch zeigten die Ärzte keine Symptome, die Corona-Testergebnisse lägen noch nicht vor, man müsse auch die Inkubationszeit berücksichtigen. Die Abläufe und der Betrieb in der Klinik seien nicht gefährdet . Zwar habe der Dienstplan angepasst werden müssen, aber es gebe keine Beeinträchtigungen.

Dr. Jan Liese, Leiter der Krankenhaushygiene, wollte besonders betonen, dass das Klinikum für Patienten absolut sicher sei . Schließlich hätten sie häufiger mit hochinfektiösen Patienten zu tun – wie Tuberkulose oder Noro-Virus – und auch da bestünde nie eine Gefahr. Sie befänden sich allesamt in Isolation.

Ebenso wie die beiden aktuellen Coronavirus-Patienten. Aktuell seien die sehr häufigen Nachfragen von besorgten Patienten eine größere Belastung als die Corona-Erkrankungen selbst.

Insgesamt wurden 65 Kontaktpersonen des Oberarztes ermittelt, zu denen gehören auch die 12 Oberärzte. 16 der Kontakte seien Kontakte mit mehr als 15 Minuten Nahkontakt, 49 davon mit nur kurzem Kontakt. Von all diesen Kontakten lägen bereits 24 Corona-Testergebnisse vor: Sie alle waren negativ .

Die übrigen Ergebnisse werden im Laufe des Tages erwartet. Um die Kontakte der infizierten Tochter des Oberarztes kümmert sich das Landratsamt. Dazu konnten die Mediziner bei der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag keine weiteren Angaben machen.

17.00 Uhr: Ulmer Geschäft weist Kino-Besucher ab

Die Angst vor dem Coronavirus ist in Ulm mittlerweile an einer Ladentüre sichtbar. "Sollten Sie am 22. Februar im Kino gewesen sein, bitte nicht den Laden betreten" ist dort zu lesen. Der Inhaber des Geschäfts sei vor allem in Sorge um sein zweieinhalb Wochen altes Kind. Hier lesen Sie die ganze Geschichte.

16.44 Uhr: Pressekonferenz Zollernalb Klinikum

Am Zollernalb Klinikum in Balingen ist eine Frau wegen des Verdachts auf eine mögliche Coronavirus-Infektion stationär in einem Isolierzimmer untergebracht. Zwei weitere begründete Verdachtsfälle werden derzeit ambulant behandelt , so das Klinikum bei einer Pressekonferenz.

Die Patientin in stationärer Behandlung ist Anfang 50 und hatte sich in Italien aufgehalten. Nach Aussagen der Klinik gehört sie keiner speziellen Risikogruppe an.

Bei den weiteren Verdachtsfällen handelt es sich um eine weitere Frau, die sich in ebenfalls in Italien aufgehalten hatte, und um einen jungen Mann, der am Samstagabend im Kino in Neu-Ulm zu Besuch war. Diese beiden Fälle seien zur Zeit nicht meldepflichtig, das Gesundheitsamt sei dennoch involviert.

16.23 Uhr: Der Pandemieplan für Baden-Württemberg

Um die Verbreitung neuartiger Influenzaviren zu verringern und die Zahl der Erkrankten und der Todesfälle möglichst gering zu halten, gibt es in Deutschland einen nationalen Pandemieplan. Die Bundesländer haben jeweils eigene Pläne, die zwar auf die Influenza gemünzt sind, aber derzeit mit Blick auf das neuartige Coronavirus überarbeitet werden.

Der baden-württembergische Influenzapandemieplan richtet sich etwa an Behörden, Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte. Er regelt Aufgaben und Zuständigkeiten, teilt eine Pandemie in Phasen ein und erklärt, was zu erwarten und was zu tun ist.

Der Plan geht davon aus, dass schwer erkrankte Menschen in den internistischen und pädiatrischen (kindermedizinischen) Abteilungen behandelt werden. Im Jahr 2017 standen dort in Baden-Württemberg 16 537 beziehungsweise 2231 Betten bereit.

Zu Verstorbenen heißt es, dass diese sofort mit dem Vermerk „infektiös“ gekennzeichnet werden müssten. Gibt es einen Impfstoff, soll die Bevölkerung schrittweise geimpft werden — mit Vorrang für Beschäftigte im Gesundheitswesen und für Menschen, die zur Aufrechterhaltung der grundlegenden Infrastruktur beitragen, wie Polizisten und Feuerwehrleute.

16.05 Uhr: Rotes Kreuz bereitet sich auf den Ernstfall vor

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Südwesten bereitet sich auf einen möglichen Ausbruch von Erkrankungen an dem Coronavirus vor. „Das erwarten die Bürger von uns.“ Seit einer Woche beraten im Einsatzstab Fachleute den Ernstfall. „Wir hoffen zugleich, dass es nicht so dramatisch wird“, sagte Jürgen Wiesbeck, Einsatzleiter für alle Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Stuttgart.

Überlegt wird, wie mit Menschen umgegangen wird, die aufgrund von Symptomen wie Fieber eine Ansteckung befürchten. „Es ist nicht sinnvoll, dass diese Bürger einfach das Haus verlassen und dabei womöglich andere infizieren“, sagte Wiesbeck. Entweder müssten Ärzte zu den Betroffenen gebracht werden oder die Menschen würden zu vereinbarten Uhrzeiten an einer mobilen Stelle getestet, etwa in einem Fahrzeug. Die Logistik könne das DRK übernehmen.

Außerdem macht die Hilfsorganisation mit landesweit 32 000 Aktiven sich Gedanken, wie Menschen, die wegen Kontakt mit Infizierten in häuslicher Absonderung leben, mit Lebensmitteln und Hygiene-Artikeln versorgt werden können.

15.45 Uhr: Kultusministerium: Klassenfahrten im Zweifel absagen

Angesichts der Gefahr durch das neuartige Coronavirus rät das baden-württembergische Kultusministerium, anstehende Klassenfahrten ins Ausland und Schüleraustausche zu überprüfen. Ob sie stattfinden könnten, sollten die Schulleitungen zusammen mit den örtlichen Gesundheitsämtern entscheiden. „Das Kultusministerium empfiehlt, im Zweifel von derartigen Aktivitäten bis auf Weiteres abzusehen“ , teilte das Ministerium mit.

Zugleich sehen die Gesundheitsbehörden nach Angaben des Ministeriums keinen Anlass, den Schul- oder Kitabetrieb einzuschränken. In Baden-Württemberg gibt es bislang vier Patienten, die sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert haben.

15.20 Uhr: Vier Kontaktpersonen aus Alb-Donau-Kreis identifiziert

Nach dem Bekanntwerden der Corona-Infektion eines 25 Jahre alten Mannes aus Eislingen im Kreis Göppingen hat das Gesundheitsamt des Alb-Donau-Kreises und Ulm inzwischen auch vier Kontaktpersonen identifiziert. Wie das Landratsamt Alb-Donau am Donnerstag mitteilt, wurden die betroffenen Personen gebeten, 14 Tage in häuslicher Isolation zu verbleiben.

Allen Betroffenen wurden Abstriche entnommen, das Ergebnis steht noch aus.

14.30 Uhr: Wie sind die rund 1900 Krankenhäuser vorbereitet?

"In allen Kliniken gibt es sogenannte Ausbruchsmanagementpläne", sagt die Vorsitzende des Ärzteverbands Marburger Bund, Susanne Johna, zugleich Pandemiebeauftragte der Bundesärztekammer.

Die Abläufe bei Epidemien müssten nicht neu geregelt werden. Die Patienten würden dann so durch die Klinik geleitet, dass sie niemanden anstecken - und kämen in Einzelzimmer.

Betten mit speziellen Unterdruckschleusen, wie sie etwa für extrem gefährliche Infektionskrankheiten wie Ebola vorgesehen sind, gibt es deutschlandweit nur 47. Für das Coronavirus braucht man diese den offiziellen Empfehlungen zufolge nicht.

Ein Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sagt: "Ein Isolierzimmer kann jedes Zimmer im Krankenhaus sein, in dem eine gegebenenfalls vorhandene, mit anderen Zimmern verbundene Lüftung abschaltbar ist und das über eine eigene Nasszelle verfügt."

Der Regensburger Infektiologe Bernd Salzberger meint: "Wir haben in Deutschland international die höchste Dichte an Krankenhausbetten, das hilft natürlich in einem Notfall." Engpässe aber kann es in verschiedener Form geben.

Als Beispiel sagt ein DKG-Sprecher: "Wenn es keine Mund-Nasen-Vorrichtungen mehr gibt, kann ein Krankenhaus keine Eingriffe mehr durchführen." Auch Personalengpässe seien denkbar - vor allem wenn sich Pfleger und Ärzte selbst infizieren oder als Kontaktperson unter Quarantäne gestellt werden.

Mögliche Schwachstellen sehen Experten auch bei den Arztpraxen - der Deutsche Hausärzteverband äußert sich dazu zunächst nicht.

13.45 Uhr: Informationen und Maßnahmen der Behörden

Krisenstäbe sind bei der Bundesregierung und den hauptsächlich betroffenen Ländern eingerichtet. Täglich gibt es Telefonkonferenzen - national und international. Pandemiepläne in Bund und Ländern werden aktualisiert.

Das Robert Koch-Institut (RKI) bewertet die Situation seit vier Wochen in zwei Schichten in einem Lagezentrum. Bundesgesundheitsminister Spahn und andere Regierungs- und Behördenvertreter betonen: Deutschland verfüge über eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Man sei vorbereitet. Doch wo sind mögliche Schwachstellen?

Das Zollernalb Klinikum informiert bei einer Pressekonferenz über drei aktuelle Verdachtsfälle.

Dreh- und Angelpunkt der Krisenbewältigung sind erst einmal die 380 Gesundheitsämter . Sie schätzen die Lage vor Ort ein, informieren die Bevölkerung und ermitteln Kontaktpersonen.

Spahn spricht von einer möglichen "nächsten Phase" . Dann könnten nicht mehr möglichst alle Kontaktpersonen ermittelt werden.

Auch Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD, sieht Grenzen solcher Maßnahmen: "Sobald es mehr solche Fälle werden, wüsste ich nicht, wie das gehen soll."

Sie sieht die kritische Schwelle bei einer zwei- bis dreistelligen Zahl an Infizierten . Besonders geschützt würden dann Risikogruppen wie Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen. Der Fokus könnte sich dann auf Altenheime, Kindergärten, Schulen richten.

13.00 Uhr: Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Spahn und Bundesinnenminister Seehofer

Jens Spahn:

  • "Wir stehen in ständigem Austausch mit den Gesundheitsämtern der Länder. Das wird nun mit dem Krisenstab institutionalisiert. Wir nehmen die Lage sehr ernst."
  • "Ich habe die Länder gebeten, ihre Landespandemiepläne zu überarbeiten, um vorbereitet zu sein."
  • "Im Zweifel wird einmal mehr auf das Virus getestet als einmal zu wenig. Am Geld darf das nicht scheitern."
  • "Wir haben regelmäßige Gespräche mit dem Robert-Koch-Institut und stellen die Informationen auf unserer Internetseite bereit. Zusätzlich gibt es Hotlines, auch dort werden die Kapazitäten nun hochgefahren."
  • "Es wird in den nächsten Tagen viel Rückreiseverkehr aus Italien geben. Wir weisen die Reisenden darauf hin, wie sie sich am besten verhalten sollen."
  • "Wenn es direkten oder indirekten Kontakt mit Infizierten gab, sollte der Arzt angerufen werden. Es ist wichtig, dass man nicht ins Wartezimmer geht, sondern auf einen Hausbesuch wartet."
  • "Bemerkung in eigener Sache: Es wird eine neue Abteilung im Bundesgesundheitsministerium geben, eine Abteilung für Gesundheitssicherheit. Am 1. März wird der bisherige Chef des Bundeswehrkrankenhauses Ulm die Führung dort übernehmen."
  • "Wir sind in den letzten Zügen der Aktualisierung der Pandemiepläne."
  • Sollte ein Corona-Test beim Arzt notwendig erscheinen, müsse dieser von den Krankenkassen gezahlt werden - falls nötig könne dafür auch kurzfristig ein Gesetz geändert werden.
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Horst Seehofer:

  • "Die Lage hat sich deutlich verschärft. Wir haben den Auftrag, alles Menschenmögliche zu tun."
  • "Der Krisenstab muss sich mit zwei Punkten beschäftigen: Die Infektionsketten zu unterbinden und Infektionsketten nach Deutschland in den Griff zu bekommen."
  • "Die Verkehrswege bei der Einreise müssen in den Blick genommen werden, das ist unser Auftrag."
  • "Der Begriff "Beginn der Epidemie" heißt, es wird eine weitere Entwicklung nach oben geben."
  • "Beim grenzüberschreitenden Verkehr müssen teilweise bereits Aussteigerkarten ausgefüllt werden, das soll auch auf den Zugverkehr ausgeweitet werden. Es ist wichtig, zurückverfolgen zu können, mit wem infizierte Personen Kontakt hatten."
  • "Wir haben die Länder gebeten, primär bei den Zuwanderern Tests durchzuführen. Ein großer Teil der Zuwanderer bewegt sich über Problemländer, die bereits vom Coronavirus betroffen sind."
  • "Ich begrüße die Entscheidung der italienischen Regierung, dass sie die Zuwanderer auf den Schiffen in Quarantäne halten, dass über diesen Weg keine Infizierung erfolgen kann."
  • "Wir müssen Aktionismus vermeiden, der bewirkt in der Praxis nichts zum Schutz der Maßnahmen."
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12.50 Uhr: Hunderte Menschen in Heinsberg in Quarantäne

In Nordrhein-Westfalen, wo bis Donnerstagmorgen fünf Fälle bekannt waren, suchen die Behörden nach möglichen weiteren Infizierten. Mehrere Hundert Menschen stehen dort unter häuslicher Quarantäne. Das schätzte der Kreis Heinsberg.

Betroffen seien vor allem Besucher einer Karnevalssitzung in Gangelt, die ein infiziertes Paar besucht hatte. Die Maßnahme gelte auch für das Personal und Kinder des Kindergartens, in dem die Frau als Erzieherin beschäftigt ist.

Auch die Menschen, die mit diesen Betroffenen in einem Haushalt leben, sollen zu Hause bleiben, sagte der Sprecher des Kreises. Die Leute dürften 14 Tage lang ihre Wohnungen nicht verlassen und müssten sich von Freunden, Verwandten oder Nachbarn mit Lebensmitteln versorgen lassen, die dann die Einkäufe vor der Haustür abstellten.

12.30 Uhr: Telefone in Gesundheitsämtern laufen heiß

Die Sorge um eine Ausbreitung des Coronavirus wächst. Im Landkreis Tuttlingen liegt bislang keine Infektion vor, trotzdem kann sich das dortige Gesundheitsamt vor Anrufen kaum retten. "Wir bekommen zig Anrufe, wie man damit umgeht. Wir sind in höchster Bereitschaft", sagt der Leiter des Gesundheitsamts Siegfried Eichin.

12.15 Uhr: Verrückter Zufall? Bösewicht bei Asterix hieß schon 2017 "Coronavirus"

Die länderübergreifende Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 hat einem „Asterix“-Comic aus dem Jahr 2017 neue Aufmerksamkeit beschert. Im französischen Original und in der englischsprachigen Fassung heißt der maskierte Bösewicht dort nämlich Coronavirus.

Verrückter Zufall oder Wahrsagerei? Dass Comics und Zeichentrick manchmal visionär sein können, zeigte sich schon im Jahr 2000: Dort amtierte bei den „Simpsons“ ein US-Präsident Donald Trump.

11.20 Uhr: So funktioniert der Test auf das Coronavirus

Beim Verdacht auf das Coronavirus Sars-CoV-2 wird der Erreger in der Regel mit einem molekularbiologischen Test nachgewiesen. Laut Informationen der dpa nimmt ein Arzt zunächst eine Probe aus den Atemwegen eines Patienten - entweder einen Abstrich oder ausgehusteten Schleim.

Spezialisten bereiten diese Probe dann im Labor auf und suchen mit einem sogenannten PCR-Test nach dem Erbmaterial des Virus. Vereinfacht gesagt wird dabei ein bestimmter Abschnitt des Viren-Erbguts millionenfach kopiert. Die Kopien werden mit einer sogenannten Sonde farblich markiert. Diese Farbmarkierung kann dann mit komplexen Geräten sichtbar gemacht werden.

Sind entsprechende Farbsignale vorhanden, handelt es sich um eine „positive Probe“. Unter idealen Bedingungen dauert ein solcher Test im spezialisierten Labor 3-5 Stunden.

11 Uhr: Neuartiges Coronavirus tödlicher als Grippe

Nach den bisher bekannten Zahlen ist das neuartige Coronavirus laut Robert Koch-Institut (RKI) tödlicher als die Grippe. Wie viel höher die Sterberate ausfalle, werde man nach dem Ende der Epidemie sehen, sagte Institutspräsident Lothar Wieler am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Berlin.

10.45 Uhr: Amtsärzte: Wir sind schlecht auf größeren Corona-Ausbruch vorbereitet

Die Amtsärzte in Deutschland sehen die Gesundheitsämter insgesamt schlecht auf einen größeren Corona-Ausbruch hierzulande vorbereitet. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, sagte, dass die Behörden vor Ort zwar mit Einzelfällen bestens umgehen könnten. „Bei größeren Ausbrüchen oder einer Vielzahl von Erkrankten und Kontaktpersonen fehlen den Gesundheitsämtern aber schlichtweg die Kapazitäten.”

Schon der aktuelle Fall im nordrhein-westfälischen Heinsberg, bei dem die beiden Erkrankten eine Vielzahl von sozialen Kontakten hatten, bringe die Amtsärzte an ihre Grenzen, so die Verbandsvorsitzende.

Bundesweit gibt es laut Teichert 2500 Amtsärzte verteilt auf 380 Gesundheitsämter. „Da fehlt mir einfach die Fantasie, wie das bei der Bekämpfung einer großen Epidemie ausreichen soll.” Engpässe ließen sich nur bedingt mit Aushilfskräften, Überstunden und Wochenenddiensten überbrücken.

„Im Ernstfall wird das medizinische Personal überall gebraucht” , so Teichert. Es räche sich nun, dass in den vergangenen Jahren nicht mehr in den öffentlichen Gesundheitsdienst investiert worden sei. „Bis das Personal jetzt aufgestockt ist, ist Corona bereits weitergezogen”, so Teichert.

09.30 Uhr: Spahn und Seehofer geben neue Details bekannt

Um 13.00 Uhr ist eine Bundespressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesinnenminister Horst Seehofer angesetzt. Hier soll die Einrichtung eines gemeinsamen Krisenstabes bekannt gegeben werden und neue Details zur aktuellen Entwicklung in Deutschland.

8.15 Uhr: Laupheimer sorgen sich wegen des Coronavirus

Auch in Laupheim machen sich die Menschen Sorgen, dass sich das Virus weiter ausbreitet. Der Apotheker Andreas Buck stellt fest: „Jeder dritte bis fünfte Kunde hat am Mittwoch nach Atemschutzmasken gefragt.“

Die gibt es deshalb inzwischen nicht mehr vorrätig, auch neue können im Moment nicht besorgt werden. Grundsätzlich rät Buck: Wer bisher keine Sorge gehabt habe, schwerwiegend an Influenza zu erkranken, der solle jetzt auch vorerst bei Corona Ruhe bewahren.

6 Uhr: Olympischen Spiele könnten abgesagt werden

Der frühere IOC-Vizepräsident Richard Pound hätte angesichts der weltweiten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Verständnis für eine Absage der Olympischen Spiele in Japan. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mittwoch, 22 Uhr: Gesundheitsminister Spahn erwartet Corona-Epidemie

Gesundheitsminister Spahn erwartet eine Corona-Epidemie in Deutschland. Die weltweite Entwicklung belastet zunehmend die Wirtschaft. Und einige Sportgroßveranstaltungen stehen auf der Kippe:

Im Newsblog vom Mittwoch gibt es einen Überblick auf alle Ereignisse und Entwicklungen des Tages :