StartseitePanoramaNewsblog am Aschermittwoch: Neue Corona-Fälle in BaWü gemeldet - Spahn sieht „Beginn einer Corona-Epidemie in Deutschland“

Coronavirus

Newsblog am Aschermittwoch: Neue Corona-Fälle in BaWü gemeldet - Spahn sieht „Beginn einer Corona-Epidemie in Deutschland“

Ulm / Lesedauer: 17 min

+++ Bundesgesundheitsminister Spahn spricht von „einer neuen Qualität“ +++ Zehn Oberärzte in Tübingen unter Quarantäne +++ Neuer Fall in Rottweil ohne Verbindung zu anderen Infizierten +++
Veröffentlicht:26.02.2020, 20:00

Von:
Artikel teilen:

In Baden-Württemberg haben sich weitere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Auch in der Region bereitet man sich auf eine Ausbreitung der Krankheit vor. Die Ereignissse des Tages in der Newsblog-Rückschau.

  • Mittlerweile vier Corona-infizierte Personen in Baden-Württemberg
  • In Tübingen stehen mehr als zehn Oberärzte des Uniklinikums unter häuslicher Quarantäne
  • Jens Spahn: „Wir befinden uns am Beginn einer Corona-Epidemie in Deutschland“
  • Ein Patient war am Wochenende noch in Neu-Ulm im Kino
  • Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne): "Derzeit ist das Coronavirus eine Idee aggressiver"

Damit schließen wir für heute unser Newsblog zur Coronavirus-Infektion in Deutschland und der Region. Morgen halten wir Sie in einem neuen Newsvlog über alle aktuellen Entwicklungen und Informationen auf dem Laufenden.

19.30 Uhr: Spahn: „Wir befinden uns am Beginn einer Corona-Epidemie in Deutschland“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet hierzulande mit einer Ausbreitung des Coronavirus. „Wir befinden uns am Beginn einer Corona-Epidemie in Deutschland“, sagte der CDU-Politiker an diesem Mittwoch in Berlin.

„Die Infektionsketten sind teilweise - und das ist eine neue Qualität - nicht nachzuvollziehen.“ Vor diesem Hintergrund sei es fraglich, ob die bisherige Strategie zum Eingrenzen des Virus und zum Beenden der Infektionsketten weiter aufgehe. Den kompletten Artikel lesen Sie hier.

In Deutschland waren seit Dienstagabend bis zum frühen Mittwochabend sieben Infektionen bekannt geworden.

18.35 Uhr: Neuer Corona-Fall im Landkreis Rottweil

In Baden-Württemberg hat sich ein weiterer Mann mit dem Coronavirus infiziert. Der 32-Jährige aus dem Landkreis Rottweil sei aus dem Risikogebiet in eingereist und habe keine Verbindungen zu den bislang gemeldeten drei Patienten im Südweste n, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Stuttgart mit.

18.10 Uhr: Alb-Donau und Ulm „gut vorbereitet“

Das Gesundheitsamt des Alb-Donau-Kreises und der Stadt Ulm sieht sich nach dem Bekanntwerden des ersten Falles einer Coronavirus-Infektion im Landkreis Göppingen „gut vorbereitet“.

Wie aus einer Mitteilung des Landratsamtes in Ulm am Mittwoch hervorgeht, seien vorbereitende Maßnahmen bereits frühzeitig getroffen worden.

Der Alb-Donau-Kreis habe als einer der ersten Landkreise in Baden-Württemberg eine Handreichung mit Informationen und Vorsichtsmaßnahmen zum Coronavirus erarbeitet. Diese biete Privatpersonen und Ärzten die Möglichkeit, sich über den Coronavirus zu informieren. Hier lesen Sie den ganzen Text.

17.50 Uhr: Ostalbkreis trifft Maßnahmen

Der Landkreis Göppingen grenzt direkt an den Ostalbkrei s. Es ist der Landkreis, in dem der erste Coronavirus-Fall in Baden-Württemberg am Dienstagabend bekannt wurde.

Auch Firmen und Einrichtungen in der Region haben jetzt erste Maßnahmen gegen das Virus getroffen. Wie man sich im Ostalbkreis konkret vorbereitet, lesen Sie hier .

17.35 Uhr: Kirche rät zu Vorsichtsmaßnahmen in Gottesdienste

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat wegen der Gefahr einer Infektion mit dem Coronavirus zu Vorsichtsmaßnahmen in Gottesdiensten geraten. So solle vorerst auf das Händereichen als Friedensgruß verzichtet werden, teilte die Diözese am Mittwoch mit.

Da auch der Kommunionempfang durch den Mund Gefahren berge, empfiehlt die Diözese derzeit ausschließlich die Handkommunion. Auf die Kelchkommunion mit der Gemeinde solle verzichtet werden, schrieb der für die Liturgie zuständige Weihbischof Gerhard Schneider den Angaben nach an die Leitenden Pfarrer. Die Weihwasserbecken sollen vorerst nicht gefüllt werden .

17.15 Uhr: Bundesregierung sieht "neue Situation"

Angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus in Europa und Deutschland sieht die Bundesregierung eine "neue Situation" .

Das Virus sei deutlich nähergerückt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Die Regierung bereite sich auf eine mögliche Zunahme der Fallzahl vor.

16.40 Uhr: OSK rechnet mit Infektionen im Kreis Ravensburg

Die Oberschwabenklinik (OSK) bereitet sich darauf vor, Covid-19-Patienten aufzunehmen. Auf die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es zu Infektionen im Kreis Ravensburg kommen wird, antwortete der Medizinische Direktor und stellvertretende Geschäftsführer der OSK, Jan-Ove Faust: „Ich rechne fest damit.“

Wenn es sich entsprechend steuern lässt, sollen leichtere Fälle in Wangen und schwerere Fälle am Elisabethen-Krankenhaus in Ravensburg behandelt werden. Grundsätzlich gebe es aber auch in Wangen die Möglichkeit, Patienten mit lebensbedrohlichen Lungenentzündungen zu beatmen. Den kompletten Text lesen Sie hier.

Oberschwabenklinik (OSK) in Ravensburg

16.30 Uhr: Zwei neue Corona-Fälle in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg haben sich zwei weitere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Nach dem ersten Fall im Kreis Göppingen seien nun zwei Infektionen am Uniklinikum in Tübingen bestätigt worden, teilte das Krankenhaus am Mittwoch mit.

Den beiden Patienten geht es nach Angaben des Universitätsklinikums der Stadt gut. "Sie sind in gutem Zustand und fühlen sich wohl" , sagte Nisar Malek, Ärztlicher Direktor an der Medizinischen Klinik, am Mittwoch.

Der ältere Patient habe "so gut wie keine Symptome" , seine infizierte Tochter verspüre lediglich leichte Halsschmerzen . Sämtliche Kontaktpersonen der beiden Patienten aus den vergangenen Tagen seien bekannt und informiert.

Der Mann ist als Oberarzt in der Pathologie des Universitätsklinikums beschäftigt. Der 60-Jährige soll seit dem Wochenende auch Kontakt zu anderen Medizinern gehabt haben - diese Kontakte seien vollständig erfasst, teilte das Klinikum am Mittwoch in Tübingen mit.

Es seien ein Dutzend Oberärzte getestet und "aus der Krankenversorgung rausgenommen worden". Sie seien unter Beobachtung.

Die beiden neuen Fälle stehen nach dpa-Informationen in direktem Zusammenhang mit dem ersten erkrankten Patienten im Kreis Göppingen. Sowohl die Reisebegleitung des Mannes aus dem Italien-Urlaub sowie deren Vater sind demnach infiziert. Einzelheiten will das Universitätsklinikum am Nachmittag (16.30) in Tübingen mitteilen.

16.20 Uhr: Robert Bosch GmbH stellt Dienstreisen nach China und Italien vorerst ein

Die global agierende Robert Bosch GmbH hat ebenfalls einen Standort in Schwäbisch Gmünd. Laut einer Sprecherin des Unternehmens habe die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter oberste Priorität. „Dienstreisen nach und aus China sowie in die betroffenen Regionen in Norditalien sind vorerst bis Ende März abgesagt .“

Nahezu alle Bosch-Standorte in China hätten zwischenzeitlich wieder mit der Produktion begonnen , heißt es weiter. Das Unternehmen habe verschiedene Szenarien im Blick und beobachte die Situation kontinuierlich. „Die Auswirkungen auf unser Geschäft hängen stark von den weiteren Entwicklungen ab“, so die Sprecherin. Es sei deshalb zu früh, sich dazu zu äußern.

16.10 Uhr: Kino-Besucher aus Neu-Ulm sollten auf Symptome achten

138 Menschen haben den Film „Bad Boys for Life“ am Samstagabend um 20 Uhr im Dietrich-Theater in Neu-Ulm gesehen. Einer davon war der an Corona erkrankte Patient aus dem Landkreis Göppingen.

Insgesamt sei der Saal mit einer Kapazität von 330 Sitzplätzen mit 138 Personen besetzt gewesen. Der 25-Jährige saß laut einer Mitteilung des Landratsamts Neu-Ulm in Sitzreihe 2 auf Platz 13 .

Die Möglichkeit einer Ansteckung mit dem Coronavirus bestehe für Personen, die mindestens 15 Minuten in Gesicht-zu-Gesicht-Kontakt mit dem Erkrankten waren. Der Personenkreis, auf den dies zutrifft, lässt sich im Nachhinein nicht näher abgrenzen.

Besucher, die die oben genannte Aufführung besucht haben, sollten laut Landratsamt in den nächsten zehn Tagen auf Krankheitssymptome wie Fieber, Husten oder Schnupfen achten. Treten diese auf, müssen sie alle nicht notwendigen Kontakte zu anderen Personen minimieren und telefonisch ihren Hausarzt sowie das für ihren Wohnort zuständige Gesundheitsamt kontaktieren und auf den Filmbesuch hinweisen.

15.50 Uhr: Webseiten der Gesundheitsbehörden überlastet

Deutsche Gesundheitsbehörden haben mit hohen Zugriffszahlen bei ihren Internet-Angeboten zu kämpfen. Vor dem Hintergrund des neuartigen Coronavirus seien die Server überlastet, hieß es am Mittwoch auf Anfrage bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Betroffen sind beispielweise die Webseiten des Robert-Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums.

15.15 Uhr: Expertin: "Coronavirus trifft auf eine völlig naive Bevölkerung"

Im Vergleich zur Influenza kann sich das neuartige Coronavirus nach Einschätzung der Infektionsschutz-Expertin Isolde Piechotowski weitgehend ungehindert ausbreiten . Deshalb müsse es wie im Göppinger Fall konsequent verfolgt werden.

"Bei der Influenza gibt es eine Impfquote, wenngleich sie noch zu gering ist", sagte die Mitarbeiterin des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Stuttgart. Auch sei ein Teil der Menschen immun. "Aber das Coronavirus trifft auf eine völlig naive Bevölkerung . Es kann wirklich jeden treffen und es gibt keine Abwehrmechanismen ."

Der 25-jährige Patient liegt in der Klinik Am Eichert in Göppingen.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) schätzt das Virus als etwas stärker ein als die diesjährige Influenza, mit der sie oft verglichen wird. "Derzeit ist das Coronavirus eine Idee aggressiver ", sagte Lucha.

Der Minister hatte zuletzt wiederholt aufgerufen, angesichts der Debatte über das Coronavirus die Grippe nicht aus dem Blick zu verlieren und sich impfen zu lassen.

14.40 Uhr: Video-Umfrage: Göppinger machen sich Gedanken, aber ohne Panik

Eine Mitarbeiterin des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg setzt eine inaktivierte Probe eines Covid-19-Verdachtsfalles aus Baden-Württemberg in eine Vorrichtung.

14.20 Uhr: Krankes Ehepaar hat zwei Kinder

Die in Düsseldorf behandelten Coronavirus-Patienten haben zwei schulpflichtige Kinder. Die beiden hätten derzeit allerdings keine Symptome und würden von der Großmutter versorgt, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Düsseldorf. Sie sollen in Kontakt mit anderen Kindern gewesen sein.

Die Ergebnisse, ob die Kinder mit dem Coronavirus infiziert seien, sollen nach Laumans Worten in den nächsten Stunden vorliegen. Der Landrat des Kreises Heinsberg, Stephan Pusch, mahnt dennoch zur Besonnenheit. Er sagte: "Es braucht niemand loszulaufen und Hamsterkäufe zu tätigen."

14.10 Uhr: Zweiter Corona-Fall in Nordrhein-Westfalen

Die Uniklinik Düsseldorf behandelt nach eigenen Angaben einen zweiten positiv-getesteten Patienten. Dabei handele es sich um die Ehefrau des schwer-erkrankten ersten Patienten aus NRW, wie die Behörden mitteilten. Die Frau sei Kindergärtnerin.

13.40 Uhr: Erkrankter aus NRW hatte ein Lungenversagen

Bei einer weiteren Pressekonferenz in Erkelenz geben die Behörden Informationen zu dem Erkrankten in NRW. Dr Harry Elsbernd, Ärztlicher Direktor des Hermann-Josef-Krankenhauses Erkelenz: Der Mann habe bereits bei seiner Aufnahme eine schlechte Lungenfunktion gehabt, später habe er ein Lungenversagen erlitten. Im ersten Moment sei das Personal von einem Grippe-Virus ausgegangen.

Bei einer Pressekonferenz informieren die Behörden über den ersten Corona-Fall in Baden-Württemberg.

13.30 Uhr: Der Patient war in Neu-Ulm im Kino

Der 25-jährige Erkrankte war laut Gesundheitsminister Lucha noch in Neu-Ulm im Kino. Die Behörden wollen die Besucher des Kinos darüber informieren. Der 25-Jährige soll am Samstagabend um 20 Uhr im Film "Bad Boys for Life" im Saal 8 des Cineplex-Kinos, im Volksmund Dietrich Theater, gewesen sein.

Nach Angaben des Öffentlichen Gesundheitsdiensts im Landratsamt Neu-Ulm stelle der Kinobesuch kein gesundheitliches Risiko dar, sagt Kino-Betreiber Roland Sailer. Das Landratsamt Neu-Ulm hat eine Stellungnahme angekündigt. Es ist aktuell noch unklar, wie sich die Kino-Besucher jetzt verhalten sollen.

13.25 Uhr: Infektionskette ist überschaubar

Isolde Piechotowski, Expertin für Infektionsschutz: "Um eine weitere Verbreitung ganz früh zu stoppen, kann zum Beispiel eine Schulschließung in manchen Fällen sinnvoll sein." Weil in Baden-Württemberg aber der Patient Null, also der erste Patient, der die Krankheit in den Südwesten gebracht hat, feststeht, sei die Infektionskette überschaubar.

Der Geschäftsführer der Alb-Fils-Kliniken in Göppingen, Ingo Hüttner, sagte bei der Pressekonferenz: "Die Intensivstation in Göppingen ist nahezu vollkommen belegt. Wenn es eine größere Zahl an Corona-Patienten geben sollte, die eine Beatmung brauchen würden, können wir den Routine-Betrieb an der Klinik zurückfahren."

13.20 Uhr: Göppinger geben sich gelassen

Bild von iOS

13.15 Uhr: Lebensgefährtin des Patienten hat leichte Symptome

Bei einer Pressekonferenz in Stuttgart wurde der Verlauf der Krankheit des ersten Patienten in Baden-Württemberg geschildert:

Nach einer Reise nach Mailand, Italien, habe der 25-Jährige am Sonntagmittag Husten entwickelt und am nächsten Morgen um Fieber geklagt. Am Dienstmorgen habe er sich beim Gesundheitsamt gemeldet und er wurde noch am selben Tag positiv getestet. Er sei nur leicht erkrankt und gut versorgt. Seine Begleiterin habe leichte und unspezifische Symptome. Die Frau lebt in Tübingen und wurde dort stationär aufgenommen. Die Ergebnisse des Corona-Tests stehen noch aus.

Die Gesundheitsbehörden haben versucht, alle Personen zu identifizieren, die mit dem Patienten Kontakt hatten. Insgesamt seien vier Landkreise in Baden-Württemberg betroffen: Göppingen, Tübingen, Stuttgart und Ulm . Die 13 Personen, mit denen der Patient Kontakt hatte, seien alle bereits informiert.

13.10 Uhr: Manne Lucha lobt die Arbeit der Klinik

Die Pressekonferenz in Stuttgart hat begonnen. Gesundheitsminister Manne Lucha lobt die Arbeit der Mitarbeiter in der Klinik. Die Aufnahme des ersten Patienten in Baden-Württemberg sei „vorbildlich“ gelaufen.

12.55 Uhr: Gottesdienstbesucher sollen auf Mundkommunion verzichten

Die Abtei Neresheim im Ostalbkreis weist in einer Pressemitteilung auf erhöhte Vorsorgemaßnahmen wegen des Corona-Virus hin. Demnach sollen Gottesdienstbesucher mit gewaschenen Händen in die Kirche kommen, nicht in die Hand, sondern in den Ellenbogen husten und beim Friedensgruß auf das Händegeben verzichten.

Noch können unsere Gottesdienste öffentlich stattfinden.

Pater Albert Knebel

Weiterhin sollen Gläubige die Heilige Kommunion nur in der Hand empfangen, da bei der Mundkommunion die Gefahr sehr groß sei, dass der Kommunionspender in Kontakt mit der Mundschleimhaut komme. „Noch können unsere Gottesdienste öffentlich stattfinden“, schreibt Pater Albert Knebel, Konventualprior der Abtei.

12.45 Uhr: Nach Kontakt mit Patient: Mitarbeiterin zeigt Symptome

Nach einem Kontakt mit dem Coronavirus-Patienten in Nordrhein-Westfalen zeigt eine Mitarbeiterin der Uniklinik Köln Krankheitssymptome. Das Ergebnis des Coronavirus-Tests stehe bei ihr aber noch aus, sagte am Mittwoch der Direktor der Virologie der Uniklinik Köln, Florian Klein.

„Es gibt eine Kontaktperson aus dem medizinischen Personal, die leichte Symptome zeigt“, sagte er. Sie sei in der Uniklinik isoliert und werde gerade untersucht. Die Frau sei von sich aus in die Klinik gekommen und habe gesagt, sie fühle sich nicht gut. Die Frau sei daraufhin isoliert worden.

Der Patient war am 13. und am 19. Februar zu regulären Nachsorgeuntersuchungen in der Uniklinik. Nachdem das Kölner Gesundheitsamt am Dienstagabend darüber informiert worden war, dass bei dem Mann das Coronavirus festgestellt worden war, wurde ermittelt, wer mit dem Patienten in Kontakt gekommen war. Ermittelt worden seien zehn Mitarbeitende der Uniklinik und 31 Patienten, sagte ein Sprecher der Stadt Köln. Von diesen 41 Kontakten sei die Frau aus dem medizinischen Personal die einzige, die Symptome aufweise.

12.10 Uhr: Patient aus Göppingen soll Kontakt mit 13 Personen gehabt haben

Nach Informationen des SWR hat der 25-jährige Erkrankte aus dem Landkreis Göppingen seit seiner Infizierung mit 13 Personen Kontakt gehabt. Um eine weitere Verbreitung zu vermeiden, sollen die Personen gezielt angesprochen und isoliert werden.

11.30 Uhr: Bahnverkehr in NRW ohne Einschränkungen

Im Kreis Heinsberg bleiben am Mittwoch Schulen, Kitas und die Kreisverwaltung geschlossen, kündigte ein Sprecher des Landkreises an. Einschränkungen im Bahnverkehr in der Region in Nordrhein-Westfalen sind dagegen bisher nicht geplant. Das sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Man sei jedoch „im ständigen Austausch“ mit den Behörden.

10.55 Uhr: Alb-Donau-Kreis und Ulm sind auf Corona „gut vorbereitet“

Als Nachbarlandkreis von Göppingen sieht der Alb-Donau-Kreis sich gut gewappnet für eine eventuelle Ausbreitung. Das geht aus einer aktuellen Meldung des Gesundheitsamtes hervor.

Der 25-jährige Patient liegt in der Klinik Am Eichert in Göppingen.

Der Alb-Donau-Kreis habe als einer der ersten Landkreise in Baden-Württemberg eine Handreichung mit Informationen und Vorsichtsmaßnahmen zum Coronavirus erarbeitet. Die biete Privatpersonen und Ärzten die Möglichkeit, sich über den Coronavirus zu informieren. Auch für den Fall, dass sich das Virus weiter ausbreitet, sei der Landkreis und die Stadt Ulm vorbereitet.

10.20 Uhr: Italien fürchtet durch die Viruskrise Sturz in die Rezession

Mailand ist stolz auf seinen Status als Italiens Wirtschafts- und Modemetropole. Doch die Krise um den Ausbruch des Coronavirus in der Region Lombardei bremst nicht nur die Stadt aus, sondern könnte die gesamte Wirtschaft des Landes anstecken. Und um die ist es sowieso seit Jahren nicht gut bestellt. Im letzten Quartal 2019 sank das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent - der größte Rückgang im Vergleich zum Vorquartal seit fast sieben Jahren.

Uns geht es sowieso schon nicht sehr gut, und wir riskieren nun ernsthaft eine Rezession

Ökonom Andrea Giuricin von der Mailänder Bicocca-Universität

Die Behörden kämpfen mit drastischen Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus. Mehrere Gemeinden in der Provinz Lodi rund 60 Kilometer von Mailand entfernt wurden isoliert.

Auch Mailand mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern ist lahmgelegt . „Die Stadt, die nie still steht, steht nun still“, sagte der Wirtschaftsprofessor Francesco Daveri von der Bocconi-Universität. Viele Geschäfte haben geschlossen, viele Unternehmen haben ihren Mitarbeitern die Arbeit daheim verordnet. Schulen und Universitäten sind zu, Fußballspiele wurden abgesagt.

Die Deutsche Post DHL setzte die Zustellung von Paketen in den besonders betroffenen Regionen aus. Der Dienstleister transportiert in Italien wie in vielen anderen Staaten Pakete von und zu Kunden. Unternehmen wie Lidl sagten Dienstreisen von und nach Italien ab. Auch die Deutsche Bank rät von Reisen in die betroffenen Gebiete ab.

09.20 Uhr: Experte: Städte abriegeln ist keine Lösung

Lars Schaade vom Robert-Koch-Institut sieht in der Isolation ganzer Städte oder gar Regionen keine praktikable Herangehensweise , die zur Eindämmung des Coronavirus beitragen könnte. Vielmehr sei es wichtig, den Kontakt zwischen Kranken und Gesunden zu vermeiden , um Infektionsketten zu durchbrechen , erklärt Schaade im Gespräch mit rbb-inforadio.

8.30 Uhr: Reiserückkehrer sollen unnötige Kontakte vermeiden

Laut Behörde handelt es sich bei dem Kranken um einen 25-jährigen Mann aus dem Landkreis Göppingen . Er habe sich vermutlich während einer Italienreise in Mailand angesteckt . Der Patient sei nach seiner Rückkehr mit grippeähnlichen Symptomen erkrankt und habe Kontakt mit dem örtlichen Gesundheitsamt aufgenommen. Er solle noch am Dienstagabend in eine Klinik gebracht und dort isoliert untergebracht und behandelt werden.

Auch Nordrhein-Westfalen meldete am Abend seinen ersten Fall: Der Zustand des mit dem Coronavirus infizierten Patienten aus Erkelenz ist nach Behördenangaben kritisch . Wie der Kreis Heinsberg am Dienstagabend mitteilte, war der Mann am Montagmittag mit Symptomen einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus aufgenommen worden. Der Mann ist nach dpa-Informationen Mitte 40, er leidet aber an einer Vorerkrankung.

Gesundheitsminister Lucha mahnte zur Besonnenheit : „Baden-Württemberg hat sich schon früh auf diesen Fall eingestellt. Alle beteiligten Stellen arbeiten eng und intensiv zusammen“, sagte der Minister. Es werde ermittelt, wer mit dem Patienten Kontakt hatte. Enge Kontaktpersonen würden zu Hause isoliert und täglich nach ihrem Gesundheitszustand befragt.

Der Minister appellierte an Reiserückkehrer, den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zu folgen: Wer aus Gebieten zurückkehre, in denen Covid-19-Fälle vorkommen und innerhalb von 14 Tagen nach der Rückkehr Fieber, Husten oder Atemnot entwickle, solle unnötige Kontakte vermeiden , nach Möglichkeit zu Hause bleiben , beim Husten und Niesen Abstand zu anderen Menschen halten, regelmäßig und gründlich Hände mit Wasser und Seife waschen und nach telefonischer Anmeldung unter Hinweis auf die Reiseregion einen Arzt aufsuchen.

Nach Angaben des Ministeriums sind alle Krankenhäuser im Land in der Lage, erkrankte Personen aufzunehmen und zu isolieren. Zur Prophylaxe gehört zum Beispiel, dass bei einem nicht erhärteten Verdacht auf Influenza automatisch auch Laboruntersuchungen auf Corona vorgenommen werden. Labore beim Landesgesundheitsamt in Stuttgart und in den Unikliniken Heidelberg und Freiburg können innerhalb von fünf Stunden die Erkrankung feststellen.

Sollten tatsächlich großflächig Coronafälle im Land auftreten, werden nach dem Pandemieplan etwa in Kliniken Wahl-Operationen verschoben . Ebenso können Stationen wie die Dermatologie geschlossen werden, um Ressourcen für den Kampf gegen das Virus zu schaffen.

Nach dem Ausbruch einer Coronavirus-Epidemie in Italien melden immer mehr europäische Staaten Nachweise des Erregers. Österreich, Kroatien, das spanische Festland und die Schweiz berichteten am Dienstag von Covid-19-Fällen. Auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa wurde nach einer bestätigten Erkrankung ein großes Hotel mit rund 1000 Touristen — darunter auch Deutsche — praktisch unter Quarantäne gestellt. In der Golf-Region droht sich das Virus ebenfalls auszubreiten.