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Sperrmüll

Ehemaliger Heimleiter: Kein Sperrmüll im Kloster

Kirchheim / Lesedauer: 2 min

Rudolf Egelhofer antwortet dem Kirchengemeinderat
Veröffentlicht:09.08.2013, 10:10

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In die Diskussion um das frühere Altenheim im Kloster Kirchheim meldet sich nun auch der langjährige Heimleiter Rudolf Egelhofer zu Wort. Er wehrt sich gegen Aussagen des Kirchengemeinderats. Dieser hatte beklagt, dass Möbel, Ausstattung und Restmüll noch immer im Klostertrakt seien. Auch aus diesem Grund sei das Kloster derzeit nicht vermietbar. Der alte Betreiber habe manche Ecken des Gebäudes offenbar als Sperrmüllager genutzt, so die Vermutung des Zweiten Kirchengemeinderates Klaus Panni (wir berichteten).

„Was Herr Panni mit alten Nebengebäuden und dunklen Ecken meint, kann ich nicht nachvollziehen“, schreibt Egelhofer in einer Mitteilung. Es gebe nur ein kleines Nebengebäude, in dem vor allem die Kühlanlage eingebaut sei und wo der Alltagsmüll wie Papier und Altglas vom Altenheim gelagert gewesen sei. Egelhofer wörtlich: „Oberstes Ziel des Betreibers des Heims war über 38 Jahre das Wohl der Bewohner, das ist auch gelungen, bis zum letzten Tag. Alle noch im Altenheim lebenden Bewohner wurden bestens versorgt und zum Teil vom Personal selbst in andere Heime gebracht oder vermittelt. Am drittletzten Tag hat sich die Heimaufsicht umgesehen, ob die Bewohner gut versorgt sind.“

Bereits Monate vorher habe die Heimleitung keine Entscheidungen mehr selber treffen können. Nach der Schließung des laufenden Betriebes seien die Schlüssel abgegeben worden. Nur der Insolvenzverwalter habe noch Zugang zum Gebäude gehabt. Der Trägerverein sei amtlich aufgelöst worden. „Vom Insolvenzverwalter wurden Einrichtungsgegenstände ausgeschrieben und von einer Verwertungsfirma aus dem Ries, die den Zuschlag bekommen hatte, abgeholt“, so Egelhofer. Eine Möbelschreinerei habe Schränke abgeholt.

Kabel aus den Wänden

Weiter heißt es: „Nachdem die Kirchengemeinde die Schlüssel des Altenheims bekommen hatte, wurde wohl eine ausländische Firma von der Kirchengemeinde beauftragt das Altenheim zu räumen und besenrein zu übergeben. Mehrere Wochen standen Container der Firma Bühler im Hof. Besucher beklagten sich, im Altenheim sei Chaos. Waschbecken seien aus der Wand gerissen, Kabel hingen aus den Wänden.“ Das Foto, das in der Dienstagsausgabe der Ipf- und Jagst-Zeitung/Aalener Nachrichten veröffentlicht wurde, zeige ein Bewohnerzimmer mit Rollstühlen und Rollatoren, wie sie bis zuletzt in Gebrauch waren. „Wer diese dorthin gestapelt hat, wissen wir nicht“, sagte Egelhofer.

Bis zuletzt habe Hoffnung bestanden, ein neuer Betreiber könne nahtlos den Betrieb mit aller Ausrüstung übernehmen. Das Altenheim, das er 1973 übernommen habe, sei im Lauf der Jahre modernisiert worden, etwa mit elektrisch verstellbaren Betten und einer Vielzahl von Rollstühlen. Eine hochmoderne Brandmeldeanlage sei in allen Zimmern installiert und die Steuerung des Aufzugs erneuert worden. „Besonders gefreut haben uns die Solidaritätsbezeugungen von Bewohnern. Angehörigen, Behörden, die mit dem Altenheim Kirchheim sehr zufrieden waren und dringend gebeten hatten, es zu erhalten“, ergänzt der ehemalige Heimleiter.