Ministerpräsident Kretschmann: „Die Heimatzeitung als Ratgeber und Informationsquelle“
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Ministerpräsident Winfried Kretschmann. (Foto: Dennis Williamson)
Veröffentlicht: 4. Dezember 2020, 05:00 Uhr Zuletzt aktualisiert: Uhr
Winfried Kretschamnn
Die „Schwäbische Zeitung“ hat im Jahr 2020 einen ganz besonderen Grund zu feiern: ihr 75-jähriges Bestehen. Für den Verlag, die Redaktion sowie die Leserinnen und Leser ein Grund zur Freude und auch, um mit Stolz auf die Geschichte ihres Blattes zu blicken. Zu diesem besonderen Anlass gratuliere ich sehr herzlich!
Auch ich selbst zähle mich zu den treuen Lesern der „Schwäbischen Zeitung“ – als gebürtiger Spaichinger betrachte ich sie gar als meine „Heimatzeitung“. Seit nunmehr 75 Jahren steht „die Schwäbische“ für hochwertige wie verlässliche journalistische und redaktionelle Arbeit. Die Leserschaft dankt es Verlag und Redaktion mit einem der höchsten Abonnementaufkommen einer regionalen Zeitung in Baden-Württemberg.
Zeitungen als Instanzen gesellschaftlicher Debatten
Die Presselandschaft in Baden-Württemberg ist erfreulicherweise noch immer von Vielfalt und Qualität geprägt. Kritischer, kompetenter Journalismus bildet einen Eckpfeiler unserer demokratischen Gesellschaftsordnung und eine wichtige Voraussetzung für eine fundierte Meinungsbildung.
Seite 1: Die Nürnberger Prozesse gegen NS-Hauptkriegsverbrecher dominieren die Titelseite. Viele der Angeklagten erwartet später die Todesstrafe. (Foto: sz)
Seite 2: Der britische Erzbischof von Canterbury richtet Worte an die Deutschen nach dem Krieg - daneben gibt es Nachrufe und Details zum Verkehr in der Besatzungszone. (Foto: sz)
Seite 3: In Jugoslawien wird der König von Diktator Tito verbannt - in der Region setzt man sich mit dem Ende von Wehrmacht, Krieg und Volkssturm auseinander. (Foto: sz)
Seite 4: Ein Luftangriff auf Peenemünde im Krieg wirft Fragen auf - zur deutschen Geheimwaffe V2. Daneben geht es um den Wiederaufbau von Tettnang. (Foto: sz)
Seite 5: Es gibt Details zur Nürnberger Anklageschrift. (Foto: sz)
Seite 6: Details zur Anklageschrift aus Nürnberg nehmen eine weitere Seite ein. (Foto: sz)
Seite 7: Details zur Anklageschrift aus Nürnberg nehmen eine weitere Seite ein. (Foto: sz)
Seite 8: Es wird regional. Oben wird über Sammelaktionen für Kriegsgefangene und eine antifaschistische Großdemo berichtet - doch auch die Fährverbindung über den Bodensee findet ihren Platz. Unten bleibt Raum für Anzeigen. (Foto: sz)
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Auch angesichts einer Krise, wie wir sie derzeit in der Corona-Pandemie erleben, zeigt sich, wie wichtig Vertrauen der Menschen in ihre Medien ist. Eine verlässliche und kompetente Berichterstattung schafft nicht nur das notwendige Vertrauen, sondern befähigt eine gut informierte Leserschaft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Oft hat das Gedruckte dabei eine größere und nachhaltigere Wirkkraft als etwa eine Online-Eilmeldung. Der zeitliche Abstand der Berichterstattung zum Geschehen eröffnet häufig andere Möglichkeiten der Recherche, der Abwägung und der Auseinandersetzung mit dem Thema.
Zeitungen sind damit nach wie vor Instanzen gesellschaftlicher Debatten und politischer Sozialisation. Insbesondere die Regionalzeitungen sind nah an ihrer Leserschaft und werden als Informationsquellen und Ratgeber sehr geschätzt. Sie spiegeln in besonderer Weise den Alltag der Leserinnen und Leser wider und stärken somit die Identifikation mit der eigenen Heimat.
Wandel als Chance begreifen
Das Geheimnis des Erfolges steckt dabei zweifelsohne auch darin, mit der Zeit zu gehen und den stetigen Wandel als Chance zu begreifen – ohne dabei die Traditionen und die eigene Geschichte aus den Augen zu verlieren. In den vergangenen Jahrzehnten ist es der „Schwäbischen Zeitung“ gelungen, mit diversen inhaltlichen und optischen Neuausrichtungen ihr Angebot erfolgreich der veränderten Leserschaft und ihren Anforderungen anzupassen.
Dem Verlag, den Redaktionsmitgliedern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gratuliere ich herzlich zu erfolgreichen 75 Jahren journalistischer Arbeit. Für die Zukunft wünsche ich der „Schwäbischen Zeitung“ alles Gute und weiterhin viel Erfolg!