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Rechtsanspruch

U3-Betreuung: Stadt ist auf freie Träger angewiesen

Aulendorf / Lesedauer: 4 min

U3-Betreuung: Stadt ist auf freie Träger angewiesen
Veröffentlicht:04.12.2012, 18:55

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Ab August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch für die Betreuung ihrer Kinder unter drei Jahren. Im bundesweiten Durschnitt soll es dann für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz geben. „Wir allein können den Rechtsanspruch nicht umsetzten. Wir sind auf die Hilfe der freien Träger angewiesen“, sagte Bürgermeister Matthias Burth in der Gemeinderatssitzung am Montag.

Laut Thomas Feick , stellvertretender Hauptamtsleiter, ist der genaue Bedarf der Kleinkindbetreuung in Aulendorf noch nicht bekannt. Daher sei das Ziel der Stadt, die von der Bundesregierung vorgegebene Zahl von 35 Prozent zu erreichen. Danach müsste die Stadt 63 Plätze in Einrichtungen und in der Tagespflege vorhalten. Hinweise, wie hoch der Bedarf an U3-Betreuung ist, erhofft sich Feick auch von der Befragung der Aulendorfer Eltern„Wir brauchen jetzt eine Entscheidung unabhängig von den Fragebögen, damit die freien Träger in die Planung für das Kindergartenjahr 2013/2014 einsteigen können“, sagte Feick.

Im Kindergarten möchte die katholische Kirchengemeinde eine bestehende Gruppe in eine Krippengruppe umwandeln. Von städtischer Seite sei angeregt worden, die altersgemischte Gruppe beizubehalten. Daraus ergeben sich jedoch ein Problem bei der Beitragshöhe. „Wie auch im städtischen Kindergarten hätten wir im Kindergarten St. Berta in der gleichen Einrichtung zwei unterschiedliche Beitragshöhen“, sagte Feick. Denn der Platz für ein zweijähriges Kind in der Krippengruppe sei wesentlich teurer als in der altersgemischten Gruppe. Die Stadt wolle sich mit anderen Gemeinde besprechen, wie sie mit dem Problem umgehen. „Sollte sich hier keine Lösung finden, wird die altersgemischte Gruppe im Kindergarten St. Martin anstelle von St. Berta eingerichtet“, sagte Feick.

Durch die Umwandlung der Gruppen mit Plätzen für Kinder unter drei Jahren in den anderen Einrichtungen, gehen Plätze für Überdreijährige verloren. Der Rechtsanspruch für Kinder über drei Jahren bestehe jedoch weiter fort. „Um den Verlust zum Teil auszugleichen, soll die bestehende Kleingruppe im Kindergarten St. Martin von zwölf auf 25 Plätzen erhöht werden“, erklärte Feick. Auch im Kindergarten St. Georg soll eine weitere Gruppe eingerichtet werden. Je nach Anmeldezahlen soll eine Kleingruppe oder eine volle Gruppe wiedereröffnet werden. Im Kindergarten St. Jakobus soll die bisherige Gruppe in eine altersgemischte Gruppe umgewandelt werden.

Der evangelische Thomas-Kindergarten möchte die Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten in eine altersgemischte Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten umwandeln.

Der Naturkindergarten Grashüpfer hat zum September 2012 die Krippengruppe mit bisher fünf Plätzen auf zehn Plätze aufgestockt. „Diese Aufstockung ist nicht in der Bedarfsplanung für 2012/2013 enthalten“, sagte Feick. Aus diesem Grund beteilige sich die Stadt nicht an Kosten für die neuen Plätze. Erst mit der Bedarfsplanung 2013/2014 können diese aufgenommen werden.

Vollständigkeitshalber präsentierte Feick die Planungen des städtischen Kindergartens Villa Wirbelwind . In der Außengruppe Abenteuerland sollen zwei Krippengruppen entstehen. Je nach Anmeldungen gebe es die Überlegungen zunächst mit einer Krippengruppe zu starten und bei Bedarf die zweite Gruppe zu öffnen. „Allerdings kann es sein, dass wir keine Fördermittel erhalten, wenn wir nicht gleich beide Gruppen eröffnen“, sagte Feick.

Für Karin Halder (BUS) ist es erfreulich, dass die Stadt es schafft, 63 Plätze anzubieten. „Es ist auch schön, dass es nun für den Kindergarten St. Jakobus in Blönried eine Chance gibt, da er zur Disposition stand“, sagte sie. Laut Burth werden die Anmeldezahlen zeigen, wie die altersgemischte Gruppe in Blönried angenommen wird.

Halder wollte wissen, wie die Öffnungszeiten in den Kindergärten sind. Laut Feick stehen die Öffnungszeiten noch nicht endgültig fest. Burth ergänzte: „Es ist im Interesse der Träger, dass sie Öffnungszeiten anbieten, die auch nachgefragt werden.“ Hartmut Holder (CDU) erzählte von einem Vater, der seine Kinder aufgrund der Öffnungszeiten in Einrichtungen in Bad Schussenried und Ebersbach betreuen lässt. Burth betonte, dass der Gemeinderat beschlossen hatte aus Kostengründen keine Ganztagsbetreuung anzubieten.

Bruno Sing (BUS) warf einen Blick in die Zukunft. „Wir wollen, dass Aulendorf wächst. Wir planen die Baugebiete Safranmoos und Parkstraße. Carthago kommt in die Stadt. Noch haben wir ausreichende Plätze, aber wie sieht es in zwei bis drei Jahren aus? “, fragte er. Burth hält es für sehr wahrscheinlich, dass die Stadt sich in rund fünf Jahren Gedanken über den weiteren Krippenausbau machen muss.

Letztendlich stimmte der Rat einstimmig den Anträgen der freien Träger für die Bedarfsplanung 2013/2014 zu.