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Lärmaktionsplan

An der Markdorfer Straße ist es am lautesten

Salem / Lesedauer: 3 min

Gemeinderat Salem stimmt der Aufstellung eines Lärmaktionsplans für sieben Straßen zu
Veröffentlicht:10.07.2013, 16:05

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Der Lärm in Salem soll reduziert werden. Darum hat die Gemeinde bereits vor einem Jahr für die Aufstellung eines Lärmaktionsplans gestimmt. Bei der Sitzung am Dienstagabend stellte Wolfgang Wahl vom Büro Rapp Trans die Zwischenergebnisse vor.

Eine gesetzliche Verpflichtung, einen Lärmaktionsplan für Straßen mit einem Verkehrsaufkommen von 8200 Fahrzeugen am Tag aufzustellen, besteht in Salem nur für die L 205. Der Rat hatte allerdings beschlossen, auch die Landes- und Kreisstraße mit geringerem Aufkommen zu erfassen. Dazu gehören: die L 201 (Bodenseestraße/ Heiligenberger Straße ), L 206 (Bahnhofstraße), die K 7759 (Weildorfer Straße), die L 204 (Deggenhauser Straße), der bebaute Bereich der L 200 a (Überlinger Straße) in Tüfingen und die L 205 (Lippertsreuter Straße) in Rickenbach.

Diese Straßen wurden in der Zwischenzeit kartiert, so Wahl. Für Werte, bei denen Handlungsbedarf gesehen wird, gibt es Empfehlungen für 65 dB am Tag und 55 dB in der Nacht. Diese will auch die Gemeinde so übernehmen. Demnach sieht Wahl Handlungsbedarf in folgenden Straßen: An der Heiligenberger Straße gibt es zehn Betroffen am Tag, und elf in der Nacht. Der höchste gemessene Wert liegt tagsüber bei 68 dB. Ebenso in der Bodenseestraße, wo es sechs Betroffen am Tag und 13 in der Nacht gibt.

In der Bodenseestraße Mimmenhausen Nord sieht Wahl einen Lärmschwerpunkt, denn dort wurden jeweils 22 Betroffenen ermitteln. Die höchsten Werte liegen bei 68 und 59 dB. Ganz klar ebenfalls ein Schwerpunkt ist die Bodenseestraße Mimmenhausen Süd. Dort liegen die Höchstwerte bei 70 beziehungsweise 60 dB. Betroffen sind rund 20 Bürger.

Auch für die Deggenhauser Straße soll ein Lärmaktionsplan aufgestellt werden, auch wenn dort die Werte mit 66 beziehungsweise 56 dB die Auslösewerte nur gering überschreiten. Auch beim Schloss Salem sollten, so Wahl, gewissen Maßnahmen durchgeführt werden, auch wenn aufgrund der Gebäudestruktur nur verhältnismäßig wenige Betroffene seien. Allerdings lägen die Werte bei 69 dB bei Tag und 59 dB bei Nacht. In der Neufracher Straße sind es jeweils 19 Betroffene, die derzeit Maximalwerten von 67 und 58 dB ausgesetzt sind. Ein kritischer Punkt ist demnach auch die Stefansfelder Straße, wo rund 14 Betroffen, die allerdings nur in zwei Häusern leben, Maximalwerte von 69 und 60 dB ertragen müssen.

Die Markdorfer Straße hat mit Abstand den lautesten Pegel. Dort sind 34 beziehungsweise 47 Bürger betroffen. Als Maximalwerte wurden 71 beziehungsweise 62 dB gemessen. „Hier sind ganz klar, relativ rigorose Maßnahmen denkbar“, beurteilt Wahl.

Zudem soll der Lärmaktionsplan für die Weildorfer Straße (K 7759) aufgestellt werden. Zudem für die Überlinger Straße in Tüfingen, für die Lippertsreuter Straße in Rickenbach und die Bahnhofstraße. Diesem stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.

Als schnellste Maßnahme sei an eine Geschwindigkeitsreduzierung zu denken. Das koste nichts, und lasse sich schnell umsetzen, so Wahl. Doch es müssten andere Maßnahmen folgen. Eine davon wäre, den Verkehr räumlich zu verdrängen. Das erfordere aber natürlich bauliche Maßnahmen und dauere. Dazu gehöre auch die Verlagerung des Schwertransportverkehrs. Das müsse man aber mit den Nachbargemeinden abstimmen. Zudem könnten die Gemeinden dafür sorgen, dass der Verkehr möglichst flüssig läuft, denn jedes Anfahren verursache zusätzlichen Lärm.

Allerdings habe jeder dieser Maßnahme im Schnitt eine Reduzierung von zwei bis drei dB zur Folge. Die größte Wirkung hätte ein Lärmschutzwall, der den Lärm um zehn bis 20 dB verringern könnte. Das sei natürlich nur außerhalb der Ortschaft denkbar.

Bürgermeister Manfred Härle schlug vor, die Informationen erst einmal zu verarbeiten und zu einem späteren Zeitpunkt über Konkretes zu diskutieren. Nun aber die Aufstellung der Lärmaktionspläne für die genannten Straßen zu beschließen. Diesem stimmte der Rat zu.