Faktencheck
Faktencheck: In Kellern werden Kinder für das Wundermittel Adrenochrom gefoltert
Panorama / Lesedauer: 2 min
In sozialen Netzwerken verbreitet sich derzeit eine Verschwörungstheorie, wonach zahlreiche Kinder in unterirdischen Einrichtungen gefoltert würden. Was hat es damit auf sich?
HINTERGRUND : Die Verschwörungsideologie besagt, dass bei den Folter-Prozessen ein Stoffwechselprodukt namens Adrenochrom gewonnen werde, mit dessen Hilfe unter anderem Hollywood-Stars oder wohlhabende Prominente wie Hillary Clinton ihren Alterungsprozess verlangsamen würden.
Da sich ein solches Wunderelixier nur die weltweite Finanzelite leisten könne, spannen Anhänger der Verschwörungsideologie schnell auch den Bogen zum Judentum und belegen die die Geschichte mit einem klar antisemitischen Grundton .
Mehrere Posts teilen in diesem Zusammenhang auch ein angebliches Bild von Kindern in Käfigen und suggerieren, dass dies tatsächliche Zustände abbilde.
Auf einem der Bilder wird auch auf den Sänger Xavier Naidoo verwiesen, der diese Verschwörugserzählung bereits ebenso in einem Video verbreitet hat, wie der Kochbuch-Autor Attila Hildmann.
Die krude Hauptgeschichte hat zudem verschiedene Untergeschichten. So soll etwa das Lazarett-Schiff im Hafen von New York keine Corona-Patienten behandeln, sondern aus den Folter-Kellern befreite Kinder. Auch wird behauptet, derzeit würden in Bunkern und Tunneln unter Europa rund 1 00.000 von Donald Trump entsandte US-Soldaten kämpfen, um die Kinder zu befreien.
FAKTEN : Das vorliegende Bild zeigt aber keine realen Geschehnisse . Es stammt aus der Science-Fiction-Serie "The 100" . Im Netz finden sich zahlreiche Posts , welche den Adrenochrom-Verschwörungsmythos durch die Verwendung des Bildes untermauern wollen.
Die entsprechende Szene findet sich am Ende der zweiten Folge der zweiten Staffel von "The 100" mit dem Namen "Unruhe im Berg". In der Serie wird eine Gruppe von Menschen in einer alten Militärbasis innerhalb eines Berges in Käfigen gefangen gehalten. Auch ähnliche Fotos lassen sich auf Webseiten zu dem Film finden.