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Stadtwerke-Geschäftsführer: Gemeinderat hat Mallorca-Party zugestimmt

Pfullendorf / Lesedauer: 3 min

Kritik an Genehmigungsverfahren scheint nicht haltbar zu sein – Jörg Arne Bias hat wegen der Veranstaltung im Seepark keine Bedenken
Veröffentlicht:13.08.2013, 09:50

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Die von Sascha Steiger geplante Mallorca-Party „Seepark 6“ ist vom Gemeinderat im Vorfeld genehmigt worden. Wie Jörg Arne Bias, Geschäftsführer der Stadtwerke Pfullendorf, auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung bestätigt, hat sich die Mehrheit des Gremiums für die Veranstaltung ausgesprochen. „Weil es um vertragliche Details und um Geld geht, wurde das Thema im nicht öffentlichen Teil der Sitzung behandelt“, sagt Bias. Am Freitag hatten zehn Pfullendorfer – darunter zwei Gemeinderatsmitglieder – in einem Leserbrief Bedenken geäußert, die Mallorca-Party könne zu einem Saufgelage werden.

Neben Michael Zoller, dem stellvertretenden Fraktionssprecher der CDU , und Gisela Franke, Sprecherin der Unabhängigen Liste, hatte auch der Pfullendorfer Christoph Rimmek den Leserbrief unterschrieben. Auf SZ-Nachfrage hatte Rimmek kritisiert, dass die Zusage zur Mallorca-Party nicht vorab im Gemeinderat diskutiert worden sei. „Wir haben uns geärgert, dass der Rat übergangen und das Ganze im kleinen Kreis entschieden wurde“, sagte Rimmek.

Doch Rimmeks Kritik scheint nicht haltbar zu sein: „Im Gemeinderat gab es eine Mehrheit, die gesagt hat: Wir wollen das!“, sagt Jörg Arne Bias. Als Geschäftsführer der Stadtwerke, die den Seepark betreiben, habe er zwar eine bestimmte Entscheidungskompetenz, gerade bei einem neuen Veranstaltungstyp werde die Zustimmung aber nicht nur verwaltungsintern erteilt. „In dem Fall fragen wir nach, ob der Gemeinderat Bedenken hat“, sagt Bias.

Beschwerden über die für das kommende Jahr geplante Mallorca-Party seien bei ihm bislang nicht eingegangen, so der Stadtwerke-Geschäftsführer. Er gehe nicht davon aus, dass die Veranstaltung aus dem Ruder laufe. „Wenn wir Bedenken hätten, dass sich Herr Steiger nicht an unsere Vorgaben hält, hätte er keine Genehmigung bekommen“, sagt Bias.

Für die Mallorca-Party gelte der gleiche Kodex wie für alle anderen Veranstaltungen im Seepark auch. „Jeder Veranstalter wird verpflichtet, unsere moralischen Grundsätze anzuwenden und das werden wir auch kontrollieren“, sagt Bias. „Dabei geht es vor allem um die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes und der Lärmschutzvorschriften.“ Dumpingpreise für Alkohol seien tabu, eine bestimmte Anzahl an qualifizierten Sicherheitsdienst-Mitarbeitern sei nötig. Weitere Punkte seien etwa eine ausreichende Versicherung, ein Sanitätsdienst und die Einhaltung von Brandschutzmaßnahmen.

Zum Nutzungskonzept des Seeparks gehöre auch, dass dort Großveranstaltungen stattfinden können, sagt Jörg Arne Bias. „Die Investitionen in den Seepark sind nicht nur getätigt worden, damit man dort spazieren gehen kann.“ So solle das vorhandene Festplatzgelände auch genutzt werden. Bei dem üblichen Zwei-Wochen-Abstand zwischen Großveranstaltungen habe man für Sascha Steiger eine Ausnahme gemacht. „Wir wollten dem Veranstalter entgegenkommen, weil es sonst mit der Verpflichtung der Künstler nicht geklappt hätte“, sagt Bias.