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Computerspiele aus dem Äther

Panorama / Lesedauer: 1 min

Computerspiele aus dem Äther
Veröffentlicht:30.12.2013, 17:50

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Ich war sieben und bekam meine ersten Kassetten von meinem großen Bruder. Mit ihnen erlebte ich die unheimlichsten Abenteuer mit den Fünf Freunden, geisterte durch Schloss Burgeck mit Hui Buh und schaltete mit Commander Perkins den Dimensionsbrecher ein. Für mich war es daher völlig unverständlich, dass mein Bruder sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Kassetten mit Tesafilm bearbeitete, damit er sie mit schrecklicher E-Gitarren-Musik von irgendwelchen langhaarigen Musikern besudeln konnte. Noch schlimmer kam es, als er sich auch noch an meinen Pumuckl-Kassetten vergriff. Auf denen war dann plötzlich nur noch ein frenetisches Rauschen zu vernehmen – ähnlich dem Geräusch, dass man hört, wenn man aus Versehen eine Faxnummer anruft. Empört forderte ich Genugtuung. Und die bekam ich - als mir mein Bruder zeigte, was das Rauschen konnte. Das war viel besser als Kassette zu hören. Es waren Computerspiele für seinen Commodore C64, die er nachts im Radio aufgenommen hatte – den sogenannten Hard-Bit-Rock. Das waren in der Computersprache Basic programmierte Spiele, die vom WDR Computerclub als Audiosignal gesendet wurden. Berzerk hieß meine neue Leidenschaft: „Intruder Alert, Intruder Alert“. Die Kassette habe ich noch irgendwo – aber es steht wohl noch Pumuckl drauf.