Ihre ganz persönliche Geschichte hat Mesale Tolu am Mittwochabend mit 120 Menschen in der Stadtbücherei Biberach geteilt. Acht Monate saß die Journalistin und Übersetzerin aus Ulm als politische Geisel in türkischer Haft. Über diese Zeit in Gefangenschaft und über die Ungerechtigkeit, die ihr widerfahren ist, hat die 35-Jährige ihr Buch „Mein Sohn bleibt bei mir!“ geschrieben. Gespannt lauschten die Zuhörer, was Mesale Tolu in der Türkei angetan wurde, welche Demütigungen sie erfahren musste und woher sie Kraft und Hoffnung schöpfte.
Auf der Berlinale gehörte das schwarze Drama zu den Lieblingen vieler Kritiker. „Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ erzählt von einer jungen Frau in Nordmazedonien.
Zufällig gerät sie in eine religiöse Zeremonie: Männer stürzen sich am Dreikönigstag in einen Fluss, um ein geweihtes Kreuz zu finden. Dem Finder soll das Glück bringen. Mitmachen dürfen nur Männer - doch dann springt Petrunya hinterher.
Regisseurin Teona Strugar Mitevska erzählt mit dem satirischen Drama, wie verfahren Rollenbilder sein können und wie schwer es sein kann, damit zu brechen. Hauptdarstellerin Zorica Nusheva spielt ihre erste Kinorolle extrem intensiv.
Gott existiert, ihr Name ist Petrunya, Nordmazedonien/Belgien/u.a. 2019, 100 Min., FSK o.A., von Teona Strugar Mitevska, mit Zorica Nusheva, Labina Mitevska, Stefan Vujisic