StartseitePanorama„Schtimmt dees?“: Wie der Herr, so's Gscherr?

Parkbank

„Schtimmt dees?“: Wie der Herr, so's Gscherr?

Panorama / Lesedauer: 2 min

Wir blicken auf Alltagsfragen und Mythen. Diesmal: „Schtimmt dees“..., dass Hunde und ihre Besitzer Ähnlichkeiten in puncto Optik und Persönlichkeit aufweisen?
Veröffentlicht:03.11.2022, 09:00

Artikel teilen:

Wer sich schon einmal auf eine Parkbank gesetzt und zugesehen hat, wie Menschen mit ihren Hunden Gassi gehen, kennt diesen Gedanken vielleicht: Ist es Zufall, dass Hund und Hundebesitzer sich mitunter irgendwie ähnlich sehen? „Wie der Herr, so's Gscherr“, hört man schließlich auch immer wieder. Doch… „Schtimmt dees“?

Gleich und gleich gesellt sich gern

Eine Studie der University of California konnte tatsächlich Licht ins Dunkel bringen – und wies eine auffällig hohe Ähnlichkeit zwischen Hunden und ihren Besitzern nach.

Nicholas Christenfeld und Michael Roy fotografierten hierzu zunächst 45 Hunde - und getrennt davon deren Herrchen. Anschließend bekamen Juroren jeweils das Bild eines Hundes, seines Besitzers und das eines weiteren Hundes vorgesetzt.

Wie die Forscher in einer Ausgabe der Zeitschrift „Psychological Science“ berichteten, wurden 16 von 25 Hunden ihrem Herrchen richtig zugeordnet. Dabei handelte es sich durchweg um reinrassige Tiere, Mischlinge ließen sich hingegen nicht korrekt zuordnen.

Die Forscher schlussfolgerten also: Die Ähnlichkeit entwickelt sich nicht im Laufe des Zusammenlebens, sondern wird vielmehr bereits beim Kauf des Tieres festgelegt. Offenbar gilt bei der Hundewahl wohl „gleich und gleich gesellt sich gern“ – und wir suchen uns unbewusst ein Haustier aus, das uns ähnlich sieht.

Allerdings gelte dies nur für Rassehunde, nicht für Mischlinge, meinen die Wissenschaftler, denn: Während man sich bei Rassehunden bereits ein Bild davon machen kann, wie das ausgewachsene Tier aussehen wird, ist dies bei Mischlingen meist nicht gegeben.

Auch charakterliche Ähnlichkeiten

Doch die Ähnlichkeiten sind noch weitreichender: Offenbar ähneln sich Hund und Herrchen auch in ihrer Persönlichkeit. Für eine Studie, die im „Journal of Research in Personality“ veröffentlicht wurde, haben sich Psychologen der Michigan State University mit diesem Thema auseinandergesetzt.

Sie befragen hierfür die Besitzer von über 1.600 Hunden und sammelten so Informationen über die Verhaltensentwicklung und die Persönlichkeit der Hunde, die 50 verschiedenen Rassen angehörten und zwischen einigen Monaten und 15 Jahre alt waren. Außerdem untersuchten Forscher die Persönlichkeit der Besitzer selbst.

William J. Chopik, Sozialpsychologe und Hauptautor der Studie, fand dabei heraus, dass Hunde und Besitzer einige Charaktereigenschaften teilen. Ein sehr umgänglicher Mensch beispielsweise hatte eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, einen sehr aktiven und weniger aggressiven Hund zu haben.

Des Weiteren ergab die Studie, dass gewissenhafte Halter ihre Hunde als besser trainierbar einstuften – und neurotische Halter hingegen als ängstlicher. Laut Chopik liege das teilweise an dem Hund, den man sich aussucht, teilweise jedoch auch daran, wie der Hund durch einen selbst geprägt werde.