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Veranstaltungsreihe Accelerando: Reminiszenzen an die Romantik

Lauchheim / Lesedauer: 2 min

Das Ensemble il capriccio spielt am 24. November auf Schloss Kapfenburg mit historischen Streichinstrumenten
Veröffentlicht:03.11.2022, 13:14

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Das Ensemble il capriccio gastiert mit „Musica antiqua“ am Donnerstag, 24. November, um 19.30 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe Acccelerando im Trude-Eipperle-Rieger-Konzertsaal auf Schloss Kapfenburg.

Das Kulturjahr 2022 auf Schloss Kapfenburg neigt sich dem Ende zu. Beim letzten Konzert der Accelerando-Reihe gastiert das Streichensemble il capricco im Trude-Eipperle-Rieger-Konzertsaal.

Reminiszenzen an die Romantik, kontrastierende Farben und Erinnerungen an das Ende des Schaffens dreier großen Komponisten: Johann Sebastian Bach , Joseph Haydn und Felix Mendelsohn – das und mehr erwartet das Publikum beim Konzert des Ensembles il capriccio am Donnerstag, 24. November, auf Schloss Kapfenburg.

Das Quartett entlockt seinen historischen Streichinstrumenten eine weite Palette von Klangschattierungen und enthüllt die wahre Bedeutung der Klangfarbe der Romantik: sie ist weit mehr als ein tonmalerisches Accessoire, sondern ein Element der Struktur, kraftvoll, stürmisch und wunderbar verträumt zugleich. Das zeigt sich auch an der Auswahl der Werke, die auf dem Programm stehen: Johann Sebastian Bachs „Die Kunst der Fuge“ gilt nicht nur als das kontrapunktische Meisterwerk des Komponisten, sie ist auch Objekt zahlloser Mythen und Reflexionen. Sein Sohn Carl Philipp Emanuel setzte die Legende in die Welt, Bach sei bei der Arbeit unterbrochen wurde und kurz darauf verstorben – „Über dieser Fuge, wo der Name B.A.C.H im Contrasubject angebracht worden, ist der Verfasser gestorben“, so schrieb er in das Manuskript seines Vaters, und zwar genau an der Stelle, an der die unvollendete Fuge abbricht.

Ob sie tatsächlich Bachs letztes Kompositionswerk darstellt, ist in der Fachwelt nicht geklärt. In jedem Fall stellt die „Kunst der Fuge“ die Quintessenz seines Schaffens dar, welche gleichsam zurückblickt, zusammenfasst und vollendet.

Diese Reminiszenz kann man auch bei den späten Werken Joseph Haydns und Felix Mendelssohns erleben, die ebenfalls auf Schloss Kapfenburg zu hören sein werden. So sind beim op. 77,2 von Haydn die gewichtigen eigenen Fußstapfen der Wiener Streichquartettkunst deutlich spürbar sind, schließlich war er Erfinder und Vollender dieser Kunst in Personalunion.

Felix Mendelssohns einsätziges „Capriccio für Streichquartett op. 81“ ist vollkommen anders geartet. Obwohl der Streichquartettsatz mit anderen einsätzigen Werken zu Mendelssohns letztem „Streichquartett op. 81“ zusammengefasst wurde, steht der Satz mit seiner kapriziösen Form aus verträumt-melancholischem Andante und einem wirbelnd-virtuosen Allegro fugato ganz für sich allein. Wie er im Gewand eines romantischen Klassizismus kraftvoll, stürmisch und in einem Guss daherkommt, erinnert an Beethovens Quartettfugen.