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Fastland

Zurückhaltend und melancholisch: Tina Dico

Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Die Songs ihres aktuellen Albums hat Tina Dico nicht auf der Akustikgitarre komponiert, es geht elektronischer zu: Drumbeats, Loops und sehr viel Bass.
Veröffentlicht:01.10.2018, 18:39

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In Dänemark ist Tina Dico ein Star. Auch dass die 40-Jährige wegen der Liebe und ihrer neugegründeten Familie seit Jahren in Seltjarnarnes vor den Toren von Islands Hauptstadt Reykjavik lebt, tut dem Status der Sängerin in der Heimat keinen Abbruch. Auch ihr neues Album „Fastland“ (BMG), bereits das neunte ihrer Karriere, ist dort wie immer ganz oben in die Charts eingestiegen – und das völlig zu Recht. Die Stimmung der Platte ist eigentlich wie immer zurückhaltend und melancholisch. Wahrscheinlich beschreibt das Wort „schön“ Dicos Musik am besten.

Der Unterschied zu vorherigen Platten? Dieses Mal hat sie ihre Songs nicht auf der Akustikgitarre komponiert, es geht elektronischer zu: Drumbeats, Loops, sehr viel Bass. Manches klingt nach TripHop, wie das wunderbare „Parked Car“ – als würde Dico mit ihrer einprägsamen Altstimme einen Tracy-Chapman-Text zu einem Track von Portishead vortragen. Sogar tanzbar ist das Album, zumindest bei „Fancy“ und „Adams House“. Letzteren Song hat Tina Dico übrigens im Mai als Geburtstagsständchen für den dänischen Kronprinzen Frederik in Kopenhagen zum Besten gegeben.

Bei „Fastland“ geht es dennoch nicht um Geschwindigkeit, dafür sorgen schon Balladen wie „People Are Strange“. „Fastland“ heißt auf Dänisch nichts anderes als „Festland“, ein Tribut an ihre Heimat Dänemark. Im ersten Lied „Not Even Close“ singt sie: „I Used To Be Fastland. Now I’m A Movement.“ Nun ist Tina Dico in Bewegung. Schließlich hat es die Sängerin ja auf eine Insel im Nordatlantik gezogen.

Live: 16.10. München, Circus Krone; 17.10. Stuttgart, Theaterhaus