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TV-Kritik: „Prag-Krimi: Wasserleiche“

Kultur / Lesedauer: 1 min

TV-Kritik: „Prag-Krimi: Wasserleiche“ – Neue Reihe bei den Donnerstagskrimis der ARD, die vor allem obszöne Männerfantasien befriedigen dürfte.
Veröffentlicht:05.12.2018, 17:26

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Der Prag-Krimi: Wasserleiche (Do., ARD, 20.15 Uhr) - Bald hat die ARD ihre Kommissariate flächendeckend in ganz Europa verteilt. Denn nach dem neuen „Amsterdam-Krimi“ letzte Woche folgt heute der „Prag-Krimi“. Ob man der tschechischen Hauptstadt mit diesem Zweiteiler allerdings einen Gefallen tut, ist mehr als zweifelhaft. An den Schauspielern liegt es nicht, dass der „Prag-Krimi“ durchfällt. Roeland Wiesnekker als BKA-Ermittler Jan Koller , der in Prag den Tod eines befreundeten Kollegen aufklären soll, und Gabriela Maria Schmeide als seine robuste tschechische Kollegin würden ein überzeugendes Team abgeben.

Doch Regisseur Nicolai Rohde setzt bei der Verfilmung der faden Geschichte um Kunstbetrug allzu sehr auf primitiven Voyeurismus. Der ermittelnde Koller lässt die Gruppe der verdächtigen Unsympathen – Kunsthändler, Galeristen und Maler – den Tag vor dem Mord nachspielen. Keine schlechte Idee, wäre dieser Tag nicht der Tag des Junggesellenabschieds gewesen. Die Obszönitäten, die sich entsprechende Anbieter für diesen Anlass einfallen lassen, mag es tatsächlich geben. Die Frage ist allerdings, ob man sehen möchte, wie eine junge nackte Frau mit Obst dekoriert und als Dessert von Männern vernascht wird. Primitive Männerfantasien und deren Erfüllung bestimmen hier den Großteil der Handlung. Das muss man sich als Zuschauerin nicht geben.