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Autoraserszene

TV-Kritik: „Polizeiruf 110“ - Crash

Magdeburg / Lesedauer: 1 min

TV-Kritik: „Polizeiruf 110“ - Crash
Veröffentlicht:21.09.2018, 18:49

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Die Kommissare Brasch (Claudia Michelsen) und Köhler ( Matthias Matschke ) ermitteln dieses Mal in der Autoraserszene.

Ein zwar aktueller, aber doch untypischer Fall für eine Mordkommission. Mitten in der Nacht rast ein Auto mit hoher Geschwindigkeit durch Magdeburg und überfährt eine junge Frau. Sie stirbt. Die Ermittler stoßen schnell auf eine Szene, die illegale Autorennen veranstaltet und sich „Le Magdeburg“ nennt, in Anlehnung an „Le Mans“. War es einer von ihnen?

Dieser „Polizeiruf“ aus der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt ist wieder einmal äußerst düster. Gedreht wurde fast nur nachts. Die aufgeblendeten Scheinwerfer, die schrägen Typen von Geschwindigkeitsfanatikern, die leere Stadt: Alles passt bestens zur unterkühlten Stimmung, die auch zwischen den Kommissaren Brasch (Claudia Michelsen) und Köhler (Matthias Matschke) zu spüren ist. Zum Glück verbessert sich das im Lauf der Ermittlungen, die zwar langsam, aber kontinuierlich und nachvollziehbar vorankommen. Bei den klug inszenierten Schlussverhören wachsen der gefühlvolle Familienvater und die coole Einzelgängerin, die nicht einmal den adretten Polizeipsychologen an sich heranlässt, sogar noch ein wenig zusammen. Hier kommt auch das große Aha beim Zuschauer.

Düster, aber durchaus sehenswert ist diese „Polizeiruf“-Folge unter der Regie von Torsten C. Fischer. Nicht zuletzt deshalb, weil Ben Becker mitspielt – ergreifend gut als Vater der Ermordeten.