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TV-Kritik „Blockbustaz“: Panne im TV-Labor

Kultur / Lesedauer: 1 min

Blockbustaz (ZDFneo, Dienstag, 22.03., 22.30 Uhr)
Veröffentlicht:21.03.2016, 15:57

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Junge Leute lieben Serien. Vor allem amerikanische. Die deutsche Unterschichten-Sitcom „Blockbustaz“, produziert vom jungen hippen Bruder des Zweiten Deutschen Fernsehens, ZDFneo , ist ungefähr so amerikanisch wie eine Currywurst mit Pommes – und leider auch ungefähr so originell.

Das liegt neben dem schwachen Drehbuch vor allem an den Schauspielern: Hauptdarsteller Eko Fresh , auch im echten Leben eher mittelmäßig talentiert, spielt den 30-jährigen Möchtegern-Rapper Sol. Sein Reich: ein 16-stöckiger Betonklotz in einem Kölner Problemviertel. Zusammen mit Rapper-Kollege Ferris MC (in der Serie sein bester Kumpel Hardy) nutzt Eko Fresh den Plattenbau als Bühne, um sich mit harmlos-öffentlich-rechtlichem Humor über das Unterschichten-Milieu lustig zu machen – ein Milieu übrigens, dem der Deutschtürke einst selbst entflohen war. Unterstützt wird er dabei von Youtube-Star Joyce Ilg, die in „Blockbustaz“ seine taffe und stets gut gekleidete Freundin spielt. Das tut sie ungefähr so überzeugend, als mimte Sky du Mont einen Gangster-Rapper mit Migrationshintergrund.

Warum das Ganze jetzt nach der bereits 2014 ausgestrahlten Pilotfolge im gebührenfinanzierten Fernsehen läuft? Die jungen Leute sind selbst schuld: Die hatten „Blockbustaz“ in einer ZDF-Online-Umfrage zum klaren Gewinner des sogenannten TV-Labors gekürt – der Social-Media-Macht der Hauptdarsteller sei Dank.