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Selbstverständlichkeit

Neu im Kino: „Die Unglaublichen 2“

Kultur / Lesedauer: 3 min

„Die Unglaublichen 2“ – Die Fortsetzung des Pixar-Erfolgs überzeugt auf ganzer Linie
Veröffentlicht:26.09.2018, 18:32

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Ravensburg - Fortsetzungen von Superhelden-Filmen sind heute solch eine Selbstverständlichkeit, dass es eher Aufmerksamkeit erregt, wenn beim Start eines Films nicht gleich schon der nächste Teil angekündigt wird. „Die Unglaublichen“ stellen also eine krasse Ausnahme dar, vergingen doch stolze 14 Jahre, bevor der äußerst beliebte und erfolgreiche Pixar-Film einen Nachfolger spendiert bekam. Das Warten hat sich allerdings für alle Beteiligten gelohnt: Die Zuschauer bekommen ein äußerst clever-unterhaltsames Spektakel geboten, und die Macher liegen mit ihrer Produktion auf der Rangliste der erfolgreichsten Animationsfilme aller Zeiten nur noch knapp hinter „Frozen“.

Die Handlung knüpft nahtlos an das Ende des Vorgängers an. Was Realfilmer vor Schwierigkeiten gestellt hätte, ist bei einem Animations-Abenteuer schließlich kein Problem. So erleben wir die Superhelden-Familie Parr dabei, wie sie nur mal die Welt retten will. Allerdings verursacht der Kampf gegen den fiesen „Tunnelgräber“ eine solche Zerstörung in Metroville, dass die Regierung ihr Superhelden-Unterstützungsprogramm mit sofortiger Wirkung beendet. Nur ein zweiwöchiger Aufenthalt in einem Motel wird den Parrs noch spendiert, dann droht die Superheldenfamilie auf der Straße zu landen.

Unverhoffte Rettung naht in Gestalt des Geschäftsmanns Winston Deavor (gesprochen von Jakob Riedl) und seiner Schwester Evelyn (Tanja Geke). Die wollen mit einer großen Marketingoffensive das Image der Weltenretter aufpolieren. Allerdings kommen sie dabei zu dem Schluss, dass sich Mutter Helen alias Elastigirl (Katrin Fröhlich) am besten für eine Kampagne eignet – sehr zur Frustration von Vater Bob (Markus Maria Profitlich). Zudem muss sich Mr. Incredible nun um die Kinder kümmern, was ihn vor ungeahnte Herausforderungen stellt, schließlich fiebert Teenager-Tochter Violetta (Emilia Schüle) ihrem ersten Date entgegen, Sohn Robert (Dominik Schneider) weiß nicht, wohin mit seiner Energie und selbst Baby Jack-Jack entwickelt plötzlich ein ganzes Arsenal an Superkräften.

Auch für den zweiten Teil der „Unglaublichen“ dienten die Superhelden-Filme der 1950er- und 60er-Jahre als Vorbild. Das Familienbild der Zeit wird hier nun gekonnt auf den Kopf gestellt, was für die witzigsten Momente des Films sorgt. Dazu sind viele der Actionszenen so spektakulär geraten, dass sie selbst bei der enormen Konkurrenz, die derzeit herrscht, herausstechen.

Mit viel Liebe zum Detail

Der neue Superschurke „Screenslaver“ ist zudem sehr zeitgemäß angelegt, hypnotisiert er die Menschen doch dort, worauf sie die meiste Zeit starren: den Bildschirm. Dass dessen Identität relativ schnell erraten werden kann, gehört zu den ganz wenigen Schwachpunkten in einem Film, dem man die Liebe zum Detail in fast jeder Szene anmerkt. Der herausragende Soundtrack von Michael Giacchino rundet den positiven Eindruck ab. Angesichts des filmischen wie finanziellen Erfolgs ist es mehr als wahrscheinlich, dass bis zum dritten Teil keine 14 Jahre mehr vergehen dürften.