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Zeitumstellung

Wildtiere von Zeitumstellung bedroht

Bad Waldsee / Lesedauer: 2 min

Wildtiere von Zeitumstellung bedroht
Veröffentlicht:25.10.2013, 17:15

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Nach mehrmaliger Einführung und Abschaffung der künstlich erzeugten Sommerzeit, wurde sie 1978 endgültig beschlossen und trat 1980 zum 6. April in Kraft. Die Rede ist von der Zeitumstellung. Der Hintergrund: Eine idealere Nutzung des Tageslichts und das Sparen von Energie. Deshalb wird Sonntagnacht, die Uhr wieder von 3 Uhr auf 2 Uhr, eine Stunde zurückgestellt. Pressesprecher der Polizei, Klaus Blaser , kann sich tendenziell vorstellen, dass die hinzugefügte Stunde für manche Menschen zu einer Belastung werden kann, das könne theoretisch auch zu einer höheren Anzahl an Unfällen führen. „Wir haben hierzu jedoch keine gesonderte Statistik über die Tage nach der Zeitumstellung“, so Blaser weiter: „Wir haben aber in der Nacht von Samstag auf Sonntag immer einiges zu tun“.

Auch der Leiter der Marketing und Unternehmenskommunikation der Oberschwabenklinik Winfried Leiprecht konnte keine Auffälligkeiten nach der Zeitumstellung festmachen. Die Oberschwabenklinik wie auch die Polizei lässt die zusätzliche Stunde in einem Stundenkonto über das System dazu rechnen. „In Bad Waldsee werden es zwölf Krankenhausangestellte sein, die von der Überstunde betroffen sind“, sagt Leiprecht. Zusätzlichen muss das Krankenhaus noch seine Computersysteme planmäßig um eine Stunde zurück stellen.

Der Leiter des Forstreviers Mochenwangen, Stephan Weigand, warnt Autofahrer vor Wildwechsel nach der Zeitumstellung. Besonders Acht sollten Verkehrsteilnehmer an Straßen geben, bei denen Wald auf der einen Straßenseite und Feld auf der anderen vorhanden ist. Auch bei beidseitiger Bewaldung, kommt es häufiger zu Wildwechsel. Rehwild, Schwarzwild und Füchse seien besonders betroffen, sagt Weigand.

Auch der deutsche Tierschutzbund rät Autofahrern zu angepassten Geschwindigkeiten in waldreichen Gebieten. Der Fahrer habe dadurch die Möglichkeit, rechtzeitig abzubremsen, zu Hupen oder abzublenden, um das Tier von der Straße zu scheuchen. Sollte es dennoch zu einem Unfall kommen, sollte die Polizei schnellstmöglich benachrichtigt werden. Vom verletzten Tier sollte man sich so weit wie möglich entfernen, denn die Unfalltiere sind oft sehr gestresst und könnten den Fahrer in Gefahr bringen. Laut deutschem Tierschutzbund, sterben jährlich 200 000 Rehe und 20 000 Wildschweine in Deutschland im Straßenverkehr.

Tierarzt Klaus-Ferdinand Rembold unterstreicht, dass um diese Jahreszeit der Wildwechsel nicht nur mit der Zeitumstellung zu tun hat, sondern auch mit dem Umstand des Futtermangels. So begeben sich die Tiere auf weitere Wege um ihre Nahrung aufzusuchen. Des Öfteren komme es dann zu Wildwechsel. „Wir versuchen dem entgegenzuwirken, indem wir spezielle Schilder aufstellen, die Autolichter in einer blauen Farbe in den Wald reflektieren. Dieses blaue Licht empfinden Tiere als sehr unangenehm und hindert sie aus dem Wald heraus zu laufen. Die Methode zeigt schon erste Erfolge“, meint Rembold.