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Alltagsfragen im Check

„Schtimmt dees“: Schokolade macht glücklich?

Wissen / Lesedauer: 2 min

Wir blicken auf Alltagsfragen und checken die Mythen. Diesmal: „Schtimmt dees…‟, dass Schokolade glücklich macht?
Veröffentlicht:10.09.2023, 08:00

Von:
  • Lea Dillmann
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Egal, ob bei der Arbeit zwischendurch oder abends auf der Couch: Viele Menschen naschen gerne mal ein Stück Schokolade oder gönnen sich gleich eine ganze Tafel. Denn die hebt an einem stressigen Tag oder dann, wenn dieser endlich geschafft ist, die eigene Laune. Sie lässt einen gut fühlen. Schokolade macht schließlich glücklich. Doch „Schtimmt dees‟?

Zu wenig Glücklichmacher

Tatsächlich enthält Kakao mitunter Stoffe, die glücklich machen können. Dazu zählt zum Beispiel die Aminosäure Tryptophan. Durch sie entsteht im Körper das Glückshormon Serotonin. Auch Aufputschmittel wie Koffein oder der pflanzliche Stoff Theobromin, der für rauschähnliche Zustände sorgt, können in Kakao nachgewiesen werden. 

Die Mengen dieser Stoffe sind laut Experten allerdings zu gering, sodass sie tatsächlich einen Effekt auf unser Wohlbefinden hätten – insbesondere bei einer Vollmilchschokolade, die nur ein Drittel aus Kakao besteht. 

Warum aber fühlen sich einige Menschen gut, wenn sie Schokolade essen? Das hat andere Gründe:

  • Viele Kalorien: In einer handelsüblichen 100 Gramm Tafel Vollmilchschokolade stecken rund 53 Gramm Zucker, hinzukommen rund 32 Gramm Fett durch Kakaobutter und ein kleiner Anteil Eiweiße durch die Milch. Mit rund 550 Kilokalorien deckt eine Tafel Schokolade im Schnitt ein Viertel des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. 

    Das bedeutet: Schokolade kann uns viel Energie liefern. Diese hält aber nicht lange an. 
  • Weckt positive Erinnerungen: Der Verzehr von Schokolade kann uns an Momente in der Kindheit erinnern, die uns ein gutes Gefühl bescheren.

    Zum Beispiel: Wenn uns ein bestimmter Geschmack an ein Gebäck der Oma oder des Opas denken lässt. 
  • Placebo-Effekt: Biologisch gibt es zwar keine Gründe dafür, dass Schokolade einen glücklich macht, stattdessen könnte aber der sogenannte Placebo-Effekt eintreten, ein psychologischer Prozess.

    Das bedeutet: Wer erwartet, dass durch ein Stück Schokolade die eigene Laune besser wird, der ist letztlich wirklich besser drauf. Allein der Gedanke daran, sich mit der Schokolade etwas Gutes zu tun, kann den Botenstoff Dopamin in uns auslösen. Dieser wiederum aktiviert das Belohnungssystem in unserem Gehirn. 

Schlechtes Gewissen statt Glücksgefühle

Diese Gründe lösen jedoch nicht bei allen Menschen Glücksgefühle aus– im Gegenteil: Menschen, die Schokolade naschen immer mit dem Gefühl verbinden, etwas Verbotenes zu tun oder etwas zu essen, das einem zusätzliche Kilos beschert, die werden dabei ein schlechtes Gewissen haben und sich nicht gut fühlen.

Schokolade kann also den ein oder anderen unter uns durchaus glücklich machen – jedoch nicht aus demselben Grund.

Schtimmt dees: Schokolade macht glücklich? (Foto: David Weinert)