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Fußballkompetenz

Sozialkompetenz und Fußballkompetenz

Eglofs / Lesedauer: 3 min

Beim Fußballtag in Eglofs sollen 32 Kinder und Jugendliche beides erlernen
Veröffentlicht:13.08.2013, 17:40

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Die Farben Blau und Grau teilen sich den Himmel über dem Eglofser Sportplatz. Bisher überwiegt das Blau. Den Kindern, die unter ihm auf dem Rasen einem Ball nachjagen, ist die Farbe des Himmels heute allerdings ziemlich egal. Bei ihnen geht es an diesem Dienstag um Wichtigeres: Fußball.

Und das den ganzen Tag lang. Denn dieser Tag ist ein Fußballtag, bei dem insgesamt 32 interessierte Kinder ab sechs Jahren dabei sein dürfen, egal, ob Junge oder Mädchen. Ein paar von ihnen sind vom Fußballverein Eglofs , die meisten aber kommen direkt aus dem Feriendorf Eglofs, in dem sie derzeit mit ihren Eltern in den Ferien sind.

Das Feriendorf ist auch einer der Kooperationspartner, die diesen Fußballtag ermöglicht haben. Die Idee kam vom Verein „Kinder von der Straße“, der kurz gesagt ein „Fußballsozialverein“ ist. Er richtet sich an Kinder, die sozial benachteiligt sind, aber auch an diejenigen, die Spaß am Fußballspielen haben und nicht in einen Verein eintreten wollen. Josef Eller hat den Verein vor gut fünf Jahren gegründet. Der Mann aus Oberkochen ist im Kinderdorf Marienpflege in Ellwangen aufgewachsen, spielt selbst leidenschaftlichen Fußball. Ihm ist es wichtig, dass Kinder, egal welcher Gesellschaftsschicht sie angehören, Verständnis füreinander finden und Teamgeist entwickeln.

Und das tun die Nachwuchsfußballer in Eglofs. Ob beim gemeinsamen Erlernen von Finten, beim Fußballbiathlon, bei dem sie sowohl laufen als auch sich an einem Schießstand mit Fußbällen versuchen sollen – das Ergebnis, der Zusammenhalt sieht gut aus. „Das ist Fußball live“, freut sich Trainer Daniel Bernhard. Er und Peter Alber , der sportliche Leiter an diesem Tag, kümmern sich um die Jungfußballer. Sie sind über die Fußballschule von Karl-Heinz Riedle aus Oberstaufen nach Eglofs gekommen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Fußballer, die sich auf dem Platz fair verhalten, auch neben dem Platz ein entsprechendes Verhalten an den Tag legen“, sagt Peter Alber.

Allerdings: „Es ist schon eine Herausforderung, wenn Nichtvereinsspieler mit Vereinsspielern zusammenkommen.“ Doch funktioniere der Zusammenhalt mit fremden Mitspielern auf dem Feld unter den Kindern „in der Provinz“, wie Alber es nennt, besser als beispielsweise in der Großstadt. So auch bei einer reinen Mädchengruppe, die am Spielfeldrand Tricks einüben sollte. „Die haben sich erst ein bisschen geniert“, erzählt Daniel Bernhard , „schlussendlich haben sie sich aber durchgerungen und getrickst. Und den defensiven Übersteiger geschafft. Da haben sie sich ziemlich gefreut.“

Nach einer Trinkpause geht es weiter – „Sozialkompetenz und Fußballkompetenz üben“, wie Daniel Bernhard sagt. Dann ist der Vormittag auch schon vorbei. Das gemeinsame Mittagessen gibt es im Feriendorf: Susann Hahn, die das Feriendorf gemeinsam mit ihrem Mann im Mai übernommen hat, kocht. Danach geht es wieder auf den Sportplatz.

Zum Abschluss des Tages gibt es ein Fußballturnier, „Champions League“, sagt Peter Alber und schmunzelt. Die jungen Fußballer dürfen in Trikots der beliebtesten Vereine spielen. Gefeiert wird anschließend im Feriendorf. Dort bekommt auch jeder Teilnehmer einen Ball geschenkt. „Und Fußballhausaufgaben“, sagt Peter Alber. Damit der Fußball auch im Gehirn bleibt.

Weitere Informationen über den Verein „Kinder von der Straße“ gibt es auf

www.kindervonderstrasse.de