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Schützendienstag

Ein buntes Spektakel wie aus einem Guss

Biberach / Lesedauer: 2 min

Historischer Festzug begeistert wieder die Massen – Schützendirektion gestaltet Glockengießer-Wagen neu
Veröffentlicht:17.07.2012, 21:10

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Was für ein Vormittag am Schützendienstag: Beim Historischen Festzug in der Biberacher Innenstadt zeigte Biberach beim vorläufigen Schützen-Höhepunkt, welch Geschichte und Tradition die ehemalige Reichsstadt hat. Tausende verfolgten das traditionelle Spektakel rund um den Marktplatz. Und obwohl der Sommer sich bisher auf Sparflamme zeigt, machte das Wetter mit, zeitweise blinzelte sogar die Sonne zwischen den Wolken hervor. Doch den Biberachern und ihren Schützen-Gästen wird beim Anblick der historischen Gruppen, geschmückten Pferden und zahlreichen Musikkapellen auch so warm ums Herz.

Dank an die vielen Helfer

Nach dem traditionellen Empfang der Ehrengäste im Rathaus durch den Ersten Bürgermeister Roland Wersch ging es pünktlich um 9 Uhr auf dem Marktplatz los. Die Renaissance-Gruppe führte Tänze auf, ehe Schützendirektor Klaus Bott die Zuschauer begrüßte und sich wie Bürgermeister Wersch vor allem bei den vielen Helfern bedankte, ohne die das Biberacher Schützenfest nicht denkbar wäre. Erster Höhepunkt des Historischen Festzugs, der knapp zwei Stunden dauerte, war das gemeinsame Anstimmen des Schützenfestlieds „Rund um mich her ist alles Freude“ zusammen mit der Stadtkapelle Biberach. Da hatten doch so manche wieder ihre obligatorische Gänsehaut und leuchtende Augen beim Singen.

Musikalisch ging es gleich weiter mit den Kleinen Schützentrommlern und -pfeifern, der ältesten Traditionsgruppe beim Schützenfest. Die Staufer, die Biberach um 1170 das Marktrecht verliehen hatten, folgten. In historischer Reihenfolge zogen die vielen Gruppen nach und nach durch die Stadt. Etwas wilder ging es erstmals mit der Gruppe „Baltringer Haufen“ zu, sie zeigten, wie die Anhänger des Schmieds von Sulmingen um 1525 den Bauernaufstand probten. Die Glockengießer-Gruppe präsentierte beim diesjährigen Schützenfest erstmals ihre beiden neugestalteten Wagen mit neuem Glockenstuhl aus Holz. „Diese beiden Wagen haben Mitglieder der Schützendirektion in mehr als 300 Stunden Arbeit restauriert“, informierte deren Vorsitzender Klaus Bott.

Keine Nachwuchssorgen

Schaut man sich die Akteure der verschiedenen Gruppen an, so scheint klar zu sein, dass man sich um deren Nachwuchs nicht sorgen muss. Bei allen waren Kinder mit dabei, die bereits in die traditionellen Fußstapfen treten. Auch bei der Kleinen Schützenmusik mit Spielmannszug. „Da müsste eigentlich eine Namensänderung her, die Gruppe ist nämlich, wie man sieht, richtig groß“, befand Bott.

Und ganz zum Schluss trieb wie immer beim Historischen Festzug der Schwarze Veri mit seiner Räuberbande sein Unwesen. Erst stiegen sie am Marktplatz mit einer Holzleiter in ein Fenster im Modehaus Keller-Warth, um Klamotten zu klauen, dann kündigte der Veri an, das Amt des Stadtoberhaupts übernehmen zu wollen – aber sonst gab es keine Zwischenfälle.