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Im Logbuch der Isle of Music geht’s Schlag auf Schlag

Lindau / Lesedauer: 4 min

Besucher sind von der 15. Ausgabe der klingenden Insel begeistert – Musik in vielen Kneipen
Veröffentlicht:06.05.2012, 18:40

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Das Logbuch der 15. Isle of Music. Wir schreiben das Jahr 2012. Es ist der 5. Mai. 21 Uhr. Noch ist es hell, trocken und mild. Eine Nacht voller Musik, die in zwölf Kneipen spielt, beginnt. Eine Route muss ausgesucht werden. Wir beginnen im Scotch Club.

„Maybug“ haben dort schon begonnen, und ein paar Handvoll Leute versammeln sich um sie, um Flower Power zu hören. Nächste Station ist Mikes Irish Pub. Hier steht im Flyer der Isle of Music, dass „Two Rocks“ spielen. Stimmt aber nicht. Denn drei nette Iren fiedeln munter fürs Publikum. Um diese Zeit kommt man ins Pub noch gut rein – zwei Stunden später ist kein Durchkommen mehr.

Weiter geht’s in die Mojito Bar. Das „Orquesta Tropical“ sorgt für heißen karibischen Sound. Bärbel aus Hergensweiler und ihre Freundin Marluce aus Brasilien lassen die Hüften schwingen. Was Klarissa und Carlos machen, sieht sehr erotisch aus, und Erhard schwenkt Beate und Angelika gleichzeitig zu Salsa und Merengue. Es ist tropisch heiß, der Schweiß rinnt nicht nur bei den Musikern, und die Tänzer entledigen sich nach und nach aller überflüssigen Kleidungsstücke.

Will man alle Bands hören, muss man jetzt weiterziehen. Wissingers im Schlechterbräu steht an. Nichts geht. Die Masse steht dicht wie eine Mauer. Wer rein will, braucht viel guten Willen. Von drinnen tönt cooler Sound und Begeisterungsrufe. Also Augen zu, Ellbogen ausfahren und durch. „The Jags“ lassen REM und Coldplay hören. Das kommt gut an. Die Fans tanzen und wiegen sich wie in Trance.

Die Stimmung könnte nicht besser sein. Dabei ist jetzt erst gut 22 Uhr. Und die Party brummt schon. Doch sogar dies ist noch steigerungsfähig. Vor der Röstbar steht ein Pulk Leute auf der Straße und drückt sich die Nase an den Fensterscheiben platt. Drin gehen „ Sandy Lee and the Wantons“ ab. Aber wie. Auch in die Röstbar geht kaum mehr ein Blatt Papier zwischen die Besucher. Philipp am Kontrabass macht Faxen, Sängerin Sandy singt in ihr 50er Jahre Mikrophon. Die Gäste tanzen, wippen, singen mit. Weiter geht’s. Draußen regnet es jetzt.

Fantastische Kneipen

Ein frischer Wind weht den Kneipenwechslern jetzt ins Gesicht. In der Stiftsbar Amadeus spielt Kelly Parkhurst feinen Folk und Rock. Das Publikum sitzt bei Kerzenschein. Unterhaltungen sind möglich. Gemütlich. Im Monte Christo herrscht düstere Rockerstimmung. Black Rain jagen rockige Riffs durch die Verstärker, das Publikum steht still und schaut cool.

Dafür geht im New Style der Punk ab. Technobeats dröhnen bis auf die Straße. DJ DanRoc und seine Kollegen legen auf, und auf der Tanzfläche drehen sich junge Leute ekstatisch um sich selbst. Disconebel wabert. Im Vis-a-Vis spielen „Metaxxa“ Hits der 80er, und das Publikum reicht bis auf die Straße.

Im Nana geht Soulröhre Nancy McAnally von der Band „Family Affairz“ eben vor Michael und Arnd auf den Boden. Es ist kurz vor Mitternacht, und die Tanzfläche füllt sich langsam. Die schwarzhaarige Sängerin gibt wirklich alles.

Erhard, Beate und Angelika tauchen wieder auf. Erzählen, dass sie aus Miesbach kommen. Und zufällig aber „zum Glück!“ auf der Isle of Music gelandet sind. „Die Lindauer Kneipen sind absolut fantastisch und die Musik absolut der Hammer. Danke dafür.“ Die drei ziehen weiter in die Seegartenbar. „Jiggle & the Hairstylers“ geben Rockabilly zum Besten. Und gefallen den Miesbachern.

Was im Programm noch fehlt, ist die Kneipe Kleiner Hafen an der Heidenmauer. „Salty Slickers“ spielen kuschligen Rock, Pop und Folk. Das Licht in der Bar ist lila gefärbt und scheint stimmungsvoll auf die Straße. Es ist nach 1 Uhr am Sonntagmorgen. Das Logbuch der Isle of Music ist vollständig und wird geschlossen, auch wenn die Party natürlich noch stundenlang weiter geht…