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Katastrophenfall

Katastrophenfall ausgerufen: Schneemassen sorgen weiter für Probleme

München / Lesedauer: 3 min

Das Winterwetter hat Teile Deutschlands auch zu Wochenbeginn im Griff. Die Meteorologen erwarten zwar eine kurze Atempause. Die nächste Unwetterlage stehe jedoch bevor.
Veröffentlicht:07.01.2019, 14:14

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Zugausfälle, geschlossene Schulen, umgestürzte Bäume: Das Winterwetter hat den Menschen im Süden Bayerns auch zu Wochenbeginn erhebliche Probleme bereitet. Die Schneemassen führten am Montag im Bahnverkehr zu Verspätungen und einzelnen Zugausfällen, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Die Bayerische Oberlandbahn ( BOB ) konnte südlich von Holzkirchen (Landkreis Miesbach) wegen Schnees auf Gleisen und Weichen nicht fahren. Der Fernverkehr war nicht betroffen. Die Schulen im Landkreis Miesbach sollen bis Freitag geschlossen bleiben. Das Landratsamt rief den Katastrophenfall aus. Dies sei nötig, um die unterschiedlichen Einsatzkräfte besser zu koordinieren, erklärte eine Sprecherin.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte an, dass der Schneefall im Alpenraum und südlichen Alpenvorland zunächst nachlassen werde. Die Lawinengefahr sank am Montag in den Allgäuer, den Ammergauer und den Werdenfelser Alpen von der zweithöchsten Stufe 4 auf 3. Auch die Unwetterwarnung wurde aufgehoben.

Die Atempause wird jedoch von kurzer Dauer sein: Spätestens in der Nacht zum Mittwoch werde sich der Schneefall im Süden des Freistaats wieder intensivieren, erklärte ein DWD-Meteorologe. „Die nächste Unwetterwarnung für den Alpenrand steht bevor“, sagte er.

Räumtrupps der Deutschen Bahn waren am Montag auf Regionalstrecken im Einsatz, um mit Eisschnee überzogene, festgesetzte Weichen von Hand freizuschaufeln. Die BOB wollte Erkundungsfahrten durchführen, um zu schauen, wie weit die Züge kommen. Wann alle Strecken wieder genutzt werden können, vermochte ein Sprecher zunächst nicht vorauszusagen.

Die nächste Unwetterwarnung für den Alpenrand steht bevor

Das extreme Wetter führte auch zu mehreren Unfällen. Auf der Strecke zwischen Traunstein und Ruhpolding brach am Sonntagabend ein Baum an einem Steilhang unter der Schneelast zusammen und stürzte auf einen Regionalzug. Dabei riss er die Oberleitung herab, wie ein Bahnsprecher sagte. Die sieben Fahrgäste blieben unverletzt.

Nahe dem Gipfel des Blombergs bei Bad Tölz brach der Baumwipfel einer großen Fichte ab und traf einen 44-Jährigen. Er starb noch vor Ort an seinen Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Ebenfalls am Sonntag löste ein 31-Jähriger eine Lawine in einem nicht gesicherten Skigelände abseits der Piste am Brauneck im Voralpenland aus. Die Bergwacht und zwei Skifahrer fanden den Verschütteten und konnten ihn ausgraben, weil eine Skispitze ein kurzes Stück aus dem Schnee ragte.

Am Wochenende hatte der viele Schnee für Chaos im Süden Bayerns gesorgt. Polizei und Feuerwehr waren im Dauereinsatz, am Münchner Flughafen fielen am Samstag und Sonntag insgesamt 145 Flüge aus. Hunderte Flugzeuge hatten zudem zum Teil erheblich Verspätung. Im Berchtesgadener Land starb nach einem Lawinenabgang am Teisenberg eine junge Frau in den Schneemassen.

Angesichts neuer möglicher Schneefälle bereitet sich Österreich auf hohe Lawinenwarnstufen vor.