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Parlamentsanfrage

In Bayern gibt es weniger günstige Pensionen und Hotels

München / Lesedauer: 2 min

Laut Wirtschaftsministerium nimmt die Zahl von Jugendherbergen und Pensionen ab – SPD alarmiert
Veröffentlicht:20.08.2019, 15:00

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Ist in Bayern nur noch teurer Urlaub möglich? Nach den Auskünften des bayerischen Wirtschaftsministeriums auf eine Parlamentsanfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Martina Fehlner (Aschaffenburg) ist die Zahl der günstigen Unterkünfte in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Die Statistik des Jahres 2018 weist nur noch 59 Jugendherbergen auf, im Jahr 2009 waren es noch 74. Die Anzahl der einfachen Hotels ohne Gaststätte, der sogenannten Hotel garnis, sowie der einfachen Gasthöfe und Pensionen, hat sich im gleichen Zeitraum von 7193 auf 6231 verringert (minus 15,5 Prozent). „Für ärmere Familien wird es zunehmend schwieriger, günstige Unterkünfte zu finden“, folgert die SPD-Abgeordnete Fehlner aus diesen Zahlen.

Die Schließung von 16 Jugendherbergen in den letzten Jahren geht nicht unbedingt auf mangelnde Nachfrage zurück, ist der Antwort von Staatssekretär Roland Weigert (Freie Wähler) zu entnehmen. Die Zahl der Übernachtungen pro Jugendherbergs-Bett ist in den vergangenen sechs Jahren nach seinen Angaben nur „marginal“, von jährlich 156 auf 152, zurückgegangen. Die rückläufigen Angebote der Gasthöfe und Pensionen weise auf die „Konsolidierung des Marktes und auf ein verändertes Nachfrageverhalten“ hin. So habe sich in demselben Zeitraum die Zahl der Übernachtungen in Hotels und auf Campingplätzen erhöht. Besonders stark ist von 2009 bis 2018 das Angebot an Hotel garnis geschrumpft, nämlich um 29,8 Prozent auf 1949. Die bestehenden Betriebe haben aber offenbar ihre Kapazitäten ausgeweitet: Das Angebot an Betten in dieser Kategorie ging nur leicht um 0,8 Prozent auf 84 374 zurück. 2016 war diese Zahl schon auf knapp über 80 000 gesunken.

Die rückläufige Entwicklung bei den einfacheren Beherbergungsbetrieben steht im Gegensatz zu einer insgesamt positiven Entwicklung des Tourismusstandorts Bayern, die schon seit geraumer Zeit anhält. Man müsse darauf achten, dass ein ausgewogenes Angebot für alle Einkommensschichten bestehen bleibe, mahnte daher Tourismussprecherin Fehlner.

Die meisten der Gasthöfe und Pensionen, die seit 2009 dicht machten, haben nach Angaben von Staatssekretär Weigert keine Angaben zu den Gründen gemacht. 16 Prozent hätten für die Betriebsaufgabe „persönliche und familiäre Gründe“, fünf Prozent „unzureichende Rentabilität“ oder „wirtschaftliche Schwierigkeiten“ angegeben. Die Gründe für die Schließung von Jugendherbergen seien „in aller Regel wirtschaftlicher Natur“.