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Sachlage

Spannend: Kommt der Bud-Spencer-Tunnel?

Schwäbisch Gmünd / Lesedauer: 2 min

500 Demonstranten setzen sich für den Schauspieler ein – Ab Mittwoch, 15 Uhr, entscheidet der Gemeinderat – Weitere Demo erwartet
Veröffentlicht:26.07.2011, 16:00

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Die Sachlage ist klar: Die Stadt Schwäbisch Gmünd sucht einen Namen für den Tunnel an der B 29. Die Bürger sollten Vorschläge machen und anschließend im Internet darüber abstimmen. Daraus wollte der Gemeinderat eine Tendenz erfahren, damit er den konsensfähigsten Namen wählen kann. Doch die Rechnung wurde ohne Bürger und Facebook gemacht. Denn einer der vielen Namen war „Bud-Spencer-Tunnel“. Wie es weiterging ist bekannt: Zehntausende haben genau für diesen scheinbaren Ulknamen abgestimmt und nun haben Stadt und Gemeinderat ein Problem: Können sie sich Tausenden von Menschen widersetzen?

„Nein“, findet Kevin Kallenberger . Er hat zusammen mit der Ortsgruppe von „Die Partei“ am Montag eine Demo am Hauptbahnhof organisiert. Über 500 Demonstranten sind gekommen und die Marschrichtung ist klar: Es darf jetzt nur noch einen Bud-Spencer-Tunnel geben. Und weder Name noch Demo sind eine Schnapsidee. „Hier geht es um Demokratie und Freiheit. Freiheit heißt Frieden, und deshalb fordern wir den Bud-Spencer-Tunnel“, hat Kallenberger in die jubelnde Menge gerufen – unter tosendem Applaus.

Dass es längst mehr ist als eine Spaßaktion und Internetguerilla, weiß auch Stadtpressesprecher Markus Herrmann. „Natürlich haben wir derzeit für die Stadt einen enormen Marketingeffekt, werden sehr positiv wahr genommen“, sagt er. Das ist maßlos untertrieben: Von New York bis Rom, von London bis Moskau und von Flensburg bis Berchtesgarden tauchen seit Tagen große Artikel und Fernsehbeiträge über den Bud-Spencer-Tunnel auf. Auch deshalb sind viele Entscheidungsträger, beispielsweise CDU-Fraktionsvize Christian Baron, hin- und hergerissen. „Man muss Chance und Risiken abwägen und sich fragen wie nachhaltig die Chancen sind“, sagt er. „Und das ist eben nicht leicht. Selbst in unserer Fraktion gibt es extrem unterschiedliche Standpunkte.“ Es könnte also klappen mit dem Bud-Spencer-Tunnel. Und damit würde man der Forderung Kallenbergers gerecht: „Mehr Selbstbestimmung für alle Tunnel dieser Welt!“