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Landkreis Biberach stellt feste Blitzer auf

Biberach / Lesedauer: 3 min

Innerhalb der nächsten fünf Jahre kommen im Kreisgebiet zehn stationäre Messstellen hinzu
Veröffentlicht:21.03.2014, 18:45

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Für Raser wird Autofahren rund um Biberach künftig teurer. Der Landkreis wird in den nächsten fünf Jahren zehn feste Blitzer installieren. Ab wann und wo eine solche Messstelle stehen wird, darüber hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreises diese Woche diskutiert und abgestimmt.

Vor einem Jahr hatte der Kreistag seine grundsätzliche Bereitschaft gegenüber den Gemeinden signalisiert, feste Blitzer aufzustellen und zu finanzieren. Vorausgesetzt, die Gemeinden übernehmen die Kosten für den Stromanschluss und die laufenden Stromkosten. In den Monaten darauf meldeten zahlreiche Orte Bedarf an. Die Verwaltung prüfte die Anträge und legte eine Reihenfolge fest, die sie nun dem Ausschuss vorlegte.

Die Standorte wurden nach folgenden Kriterien geprüft:

- wie viele Autofahrer bei mobilen Messungen in den vergangenen beiden Jahren die zulässige Geschwindigkeit überschritten haben

- die Deutlichkeit der Überschreitungen. Konkret wurde gemessen, wie hoch die Geschwindigkeit ist, die an dieser Stelle 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer einhalten

- das Verkehrsaufkommen (als Maßstab, wie relevant diese Stelle ist)

- besondere Gefahrenlagen, wie zum Beispiel, ob an dieser Stelle ein Schulweg verläuft oder wie hoch die Unfallhäufigkeit ist.

Nicht alle Kreisräte waren von der aufgestellten Reihenfolge begeistert. „Dass alle Kriterien gleich gewichtet wurden, ist für die Bürger nicht nachvollziehbar“, meinte Wolfgang Dahler (CDU). Dass zum Beispiel Ahlen laut diesem Plan erst 2018 einen Blitzer erhalten soll, werde sicher viel Ungläubigkeit verursachen. „Ich finde, wir sollten schneller vorankommen“, so Dahler. Landrat Heiko Schmid erinnerte daran, dass für diese Aufgabe im Haushalt 2014 150.000 Euro vorgesehen sind. Wer schneller mehr Blitzer aufstellen wolle, könne sich dafür einsetzen, im nächsten Jahr mehr Gelder bereitzustellen. „Jetzt geht es aber darum, erst einmal anzufangen“, so der Landrat.

Hans Petermann (FWV) kritisierte, dass Riedlingens Teilort Pflummern erst 2016 und 2017 berücksichtigt werde. „Die Ortsdurchfahrt ist extrem belastet und an der Bushaltestelle dort stehen oft Kinder.“ Dass dieser Umstand in der Bewertung nicht stärker als die anderen Punkte gewichtet werde, sei unverständlich. Peter Fromm (FWV) ging so weit, den gesamten Plan infrage zu stellen. „Die Autofahrer werden sich schnell merken, wo wir die festen Blitzer installiert haben und nur an diesen Stellen langsamer fahren. Wir investieren viel Geld für wenig Wirkung“, so Fromm.

Nach einem längeren Hin und Her setzte der Landrat einen Schlusspunkt unter die ausufernde Diskussion und erinnerte alle Anwesenden daran, dass es nicht mehr darum gehe, den Grundsatzbeschluss erneut zu diskutieren. Bei der Abstimmung gab es eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen, der Plan der Verwaltung wurde somit angenommen.

Blitzerplan

2014: Ortsdurchfahrt (OD) Sattenbeuren, Ummendorf aus Richtung Jordanbad

2015: OD Göffingen, OD Ummendorf Häusener Straße, OD Daugendorf

2016: OD Herrlishöfen, OD Pflummern

2017: OD Fischbach, L 284 Höhe Steinhausen

2018: OD Ahlen