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Abstammungslinie

Mister Schultz besucht Heimat der Vorfahren

Altsteusslingen / Lesedauer: 2 min

Brüder Karl und Max Leicht aus Berkach helfen bei Ahnenforschung
Veröffentlicht:16.10.2013, 10:27

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Viele Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika wissen um die Herkunft ihrer Vorfahren in anderen Kontinenten und versuchen, lückenlose Abstammungslinien zu erstellen. Wer es sich leisten kann, besucht auch die Orte, von denen die Ahnen einst ausgewandert sind.

So reiste im Mai dieses Jahres Cheryl Grieve aus Modesto in Kalifornien nach Altsteußlingen, von wo im 19. Jahrhundert ihre Urgroßmutter Louise Leicht nach Amerika ausgewandert war. Jetzt war auch ihr 71-jähriger Bruder Merle Ronald Schultz aus Roseburg in Oregon für einige Tage hier, um die Heimat der Vorfahrin kennenzulernen, die als junges Mädchen ganz allein das Dorf auf der Alb verließ und in der Siedlung Talheim (im Zweiten Weltkrieg umbenannt in Valley Home) in Kalifornien bei dort sesshaft gewordenen deutschen Landsleuten Unterkunft fand. In ihrer neuen Heimat heiratete sie Norbert Wolfer, und als dieser starb, 1879 dessen Bruder Johann Wolfer.

Der Bericht in der SZ Ehingen über den Besuch von Cheryl Grieve im Mai veranlasste in Berkach Max Leicht, den Vorsitzende des dortigen Heimatvereins, und seinen Bruder Karl zur Kontaktaufnahme mit dem Altsteußlinger Ortsvorsteher Wolfgang Kopp. Die Brüder Leicht befassen sich seit langem mit Familienforschung und haben einen Stammbaum des in Berkach erstmals 1570 verzeichneten Familienamens Leicht erstellt. Darin kommt ein 1732 geborener Anton Leicht aus Berkach vor, der Franziska Fink in Altsteußlingen heiratete, sowie dessen Sohn Johann Leicht und Enkel Georg Leicht. Allerdings fehlt die Fortsetzung der Altsteußlinger Linie bis zum Vater von Louise Leicht . Dieser ist in der Mitte des 19. Jahrhunderts in einem Vermögensregister von Altsteußlingen verzeichnet.

Als der frühere Frachtschiffkapitän Merle R. Schultz von der Familienforschung seiner Schwester Cheryl erfuhr, entschloss er sich, sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen und weitere Nachforschungen in Altsteußlingen anzustellen. In Dächingen logierte er sich in Köhlers Krone ein und kam mit Wolfgang Kopp und den Brüdern Karl und Max Leicht zu einer Besprechung zusammen.

Hierbei wurde auch die Möglichkeit erörtert, weiter führende Informationen zur Schließung der Lücke durch Einsicht der im Diözesanarchiv Rottenburg gelagerten Kirchenbücher von Altsteußlingen zu bekommen. Dazu wären allerdings vorbereitende Kontakte nötig.

Inzwischen ist Merle R. Schultz nach Oregon in seine Heimat zurück gereist. Bereits 2006 kam Damien J. Wilson, ein Cousin von Merle R. Schultz und Cheryl Grieve, mit seiner Frau aus Madison/Wisconsin auf der Spur der Vorfahren nach Altsteußlingen.