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Kneipen sorgen für Kasse und Kontrolle

Leutkirch / Lesedauer: 4 min

Weil Gaststätten Larifari bei der Veranstaltung unterstützen, gibt’s wieder eine Walpurgisnacht
Veröffentlicht:07.04.2014, 17:45

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Sie ist seit 20 Jahren ein fester Bestandteil des Leutkircher Veranstaltungskalenders: Die Walpurgisnacht . Hunderte Besucher tanzen jährlich am 30. April in den Mai – auch heuer wird das wieder so sein. Dabei stand bis vor einigen Wochen noch nicht fest, ob es 2014 wieder eine Walpurgisnacht geben wird. Ralf Manthei, Vorsitzender des Veranstalters Larifari, wollte eigentlich das Handtuch werfen. Der Grund: Der Aufwand, eine solche Veranstaltung alleine zu stemmen, sei zu groß.

„Weil aber sechs Kneipen auf mich zugekommen sind, und nachgefragt haben, ob es wieder eine Kneipennacht geben wird, geht die Veranstaltung weiter“, sagt Manthei. „Unter der Bedingung, dass die Kneipen ihr Personal fürs Kassieren und Kontrollieren der Eintrittsbändchen selbst stellen“, fährt er fort. Denn früher musste Manthei 50 freiwillige Helfer auftreiben, die diese Aufgabe übernommen haben. In diesem Jahr sind es noch 20.

Finanzielles Risiko trägt Larifari

Er habe den beteiligten Kneipen auch angeboten, in den Gewinn des Kartenvorverkaufs miteinzusteigen. „Aber nur eine wollte mitmachen“, sagt Manthei. Jede Gaststätte, die bei der Musik- und Kneipennacht dabei sei, zahle eine Grundpauschale. Das komplette finanzielle Risiko trage aber Larifari. „Dabei ist die Walpurgisnacht seit 20 Jahren eher eine Nullnummer als der große finanzielle Bringer“, sagt Manthei.

15 Euro kosten die Eintrittsbändchen für alle teilnehmenden Gaststätten in diesem Jahr. „Da stöhnen zwar manche Leute, aber wenn wir den Eintritt runtersetzen, machen wir Miese“, so der Vorsitzende weiter. Mit etwa 800 zahlenden Besuchern kalkuliere er jährlich.

Die Gaststätten, die im vergangenen Jahr bereits im Boot waren, nehmen auch heuer wieder teil. Das sind: Café Drops, TSG Vereinsheim, Gasthaus Lamm, Jugendhaus, Barfüßer und der Bocksaal. „Der Barfüßer war der Knackpunkt, denn er hat die größte Fläche und zieht alleine etwa 400 bis 500 Besucher an“, sagt Manthei. Weitere Kneipen habe er nicht gefragt. „Ich dachte, wenn die sechs wieder mitmachen, reicht das“, fährt er fort. „Jeder, der Lust hat, kann natürlich bei uns mitmachen. Wir sind für alle offen.“

Anstatt mehr, wurden es in den vergangenen Jahren aber immer weniger Kneipen. Das Eiscafé Venezia stieg beispielsweise bereits vor einigen Jahren aus. „Es war einfach zu stressig und es kamen auch nicht mehr so viele Leute“, sagt Ferdinando De Nard. Auch das Café Bock und der Blaue Affen sind nicht mehr dabei. „Wir haben aber trotzdem geöffnet und bieten eine Alternativgeschichte“, sagt Inhaber Raphael Notz. Zwei bis drei DJs werden auf zwei Ebenen für Stimmung sorgen.

Wer in den Kneipen auftritt, können die Wirte selbst bestimmen. „Ich suche eigentlich nur noch die Bands für den Bocksaal aus. Wenn manche Kneipen niemanden finden, mache ich Vorschläge und helfe bei der Suche“, erklärt Manthei.

Im TSG Vereinsheim werden zum 12. Mal die Gangster of Love auftreten. Im Gasthaus Lamm spielt seit fünf Jahren Erwin Kottmann. Im Barfüßer rocken zum dritten Mal die Six Rocketz und im Café Drops wie bereits im vergangenen Jahr Supernox. „Wenn jährlich fast immer die gleichen Bands spielen, ist das für den Veranstalter natürlich auch nicht sehr attraktiv“, sagt Manthei.

Vor 15 Jahren sei das alles noch anders gewesen. Etwa 2000 zahlende Besucher strömten damals zur Walpurgisnacht in die Leutkircher Innenstadt. „Damals waren noch viel mehr Gaststätten dabei und es gab sogar Shuttlebusse, die die außerhalb liegenden Kneipen angefahren haben“, fährt der Larifari-Vorsitzende fort.

Weil es aber mittlerweile Musiknächte wie Sand am Meer gebe, „kommen die Leute von außerhalb nicht mehr, weil sie eine ähnliche Veranstaltung vor der Türe haben. Vor 20 Jahren hatten wir mit der Walpurgisnacht eher noch ein Alleinstellungsmerkmal.“

Halbierte Besucherzahlen

So seien die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren von 2000 auf 1000 zurückgegangen. Eigentlich setze man bei der Veranstaltung mittlerweile auf ein totes Pferd. Und dennoch zeigt sich der Vorsitzende optimistisch. „Wir müssen jetzt schauen, wie es dieses Jahr läuft, aber wenn wir die Aufgaben künftig wieder so verteilen können, wird es die Walpurgisnacht auch weiterhin geben.“

Die 21. Walpurgisnacht beginnt am Mittwoch, 30. April, um 20.30Uhr. Mit einem Ticket erhält man Einlass zu allen Locations. Eintrittskarten gibt es ab Samstag, 12. April, bei den teilnehmenden Gaststätten sowie in Leutkirch bei Schnick-Schnack, Marktstraße 9, Stadtbuchhandlung, Memminger Straße 2, Touristinfo, Marktstraße 32, per E-Mail an [email protected], in Isny im Reisebüro Am Wassertor und in Wangen bei Tabak Alt für 13 Euro im Vorverkauf und 15 Euro an der Abendkasse. Larifari-Mitglieder zahlen zehn Euro an der Abendkasse und im Vorverkauf. Für SZ-Abokarteninhaber, Cineclub- und Härle-Klubmitglieder gibt es einen Euro Ermäßigung.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.Larifari-ev.de