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Einwanderungsgesetz

Lucha legt Eckpunkte für Einwanderungsgesetz vor

Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Das Papier liegt der Schwäbischen Zeitung exklusiv vor. Kanada und Neuseeland dienen als Vorbild für eine Punkteregelung. Unternehmen sollen Planungssicherheit für ihre Mitarbeiter haben.
Veröffentlicht:05.08.2018, 13:20

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Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) treibt die Verabschiedung eines Einwanderungsgesetzes voran. Der Grünen-Politiker hat ein elfseitiges Eckpunktepapier ausgearbeitet, über dessen Inhalt Ministerpräsident Winfried Kretschmann informiert ist.

In Richtung Koalitionspartner CDU sagte Lucha im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, als für Integration zuständiger Minister lege er jetzt Eckpunkte vor, „um die Diskussion über ein Einwanderungsgesetz auf der Basis konkreter Vorschläge zu führen. Natürlich auch innerhalb unserer Koalition“. Sein Papier sei darüber hinaus „ein Impuls nach Berlin“.

Es bräuchte klarere Regelungen für die Menschen, die künftig kommen wollten, aber auch für diejenigen, die in den Jahren 2015/2016 gekommen seien, forderte Lucha. „Wir benötigen einerseits qualifizierte Arbeitszuwanderung, andererseits müssen wir den Status der Geflüchteten, die hier fleißig schaffen, unbescholten sind und von der Wirtschaft dringend gebraucht werden, absichern.“

Für diese Menschen spricht sich der grüne Politiker für eine Stichtagsregelung aus. „Wir wollen den Unternehmen eine klare Planungssicherheit bieten“, fügte der Minister hinzu. „Diejenigen Migranten, die bereits für sie arbeiten, können bleiben, wenn sie sich nichts zu Schulden haben kommen lassen.“ Genau diese Stichtagsregelung fordern seit längerer Zeit zahlreiche Unternehmen aus dem Südwesten, die Flüchtlinge ausgebildet und vielfach unbefristet angestellt haben.

Diejenigen Migranten, die bereits für sie arbeiten, können bleiben, wenn sie sich nichts zu Schulden haben kommen lassen.“

Grundsätzlich orientiert sich das Papier, das der „Schwäbischen Zeitung“ vorliegt, an Einwanderungsländern wie Kanada oder Neuseeland. So will auch Lucha eine Punkteregelung für Migranten durchsetzen, die die Integrationsfähigkeit, das Lebensalter, die Berufsausbildung und auch die „Verbundenheit zu Deutschland“ berücksichtigt. Künftige Fachkräfte aus dem Ausland hätten so eine klar umrissene Perspektive, sagte Lucha. Eine mögliche Obergrenze für diesen Personenkreis nannte er nicht. „Das wird sich am ökonomischen Bedarf und an der gesellschaftlichen Fähigkeit diese Menschen aufzunehmen, orientieren.“