StartseiteRegionalBaden-WürttembergLange Gesichter nach verpatztem WM-Auftakt

Fußballnationalmannschaft

Lange Gesichter nach verpatztem WM-Auftakt

Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Kein Grund zum Jubeln: Nach dem 0:1 der deutschen Fußballnationalmannschaft herrscht bei den Fans in der Region Frust. Eindrücke vom Public Viewing im Südwesten.
Veröffentlicht:17.06.2018, 19:51

Artikel teilen:

Kein Grund zum Jubeln: Nach dem 0:1 der deutschen Fußballnationalmannschaft herrscht bei den Fans in der Region Frust.

Trotz Regengusses fieberten in Tuttlingen und 1000 Fußballfans mit der DFB-Elf - und wurden am Ende bitter enttäuscht. Rund 200 Fans hatten sich in Spaichingen versammelt und litten mit der Nationalmannschaft. Auch in Aalen und Leutkirch war beim öffentlichen Fußballgucken Frust statt Freude angesagt - und so zogen die meisten Fans mit langen Gesichtern von dannen.

Auf dem Areal der Genossenschaftskellerei in Heilbronn kamen einem Polizeisprecher zufolge etwa 1000 Menschen zusammen. „Bei uns gab es keine Ausschreitungen“, sagte er. „Die Stimmung ist eher gedrückt.“

Tausende bleiben friedlich

Auch im Zuständigkeitsgebiet der Polizei Mannheim gab es zunächst keine Probleme. In Mannheim selbst fand einem Sprecher zufolge im Eisstadion im Friedrichspark eine Übertragung für Tausende Fans statt. Im nahegelegenen Sandhausen wurde die Partie ebenfalls gezeigt - im Fußballstadion mit Platz für 8000 Fans.

Viele der Zuschauer kamen im Trikot, mit schwarz-rot-gelben Blumenketten, Kopfbedeckungen oder geschminkter Deutschland-Flagge auf der Haut. Immer wieder hielten sie sich die Hände vors Gesicht oder rauften sich die Haare - vor allem beim Tor der gegnerischen Mannschaft aus Mexiko.

Auch in Stuttgart war der Polizei zufolge zunächst „alles ruhig“. Ein richtig großes Public Viewing gab es in der Landeshauptstadt nicht - dafür aber zahlreiche Übertragungen in Biergärten und Lokalen.

In Freiburg wurde unter anderem vor Videowänden in einer Halle auf dem Messegelände mitgefiebert. Zunächst habe es in keine Besonderheiten gegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Durchwachsenes Wetter

Auch das Wetter hätte besser sein können: Vielerorts war es wolkig, in manchen Teilen des Landes hatte der Deutsche Wetterdienst auch vor Gewittern gewarnt. In Konstanz etwa regnete es schon zu Beginn des Spiels immer wieder. So mancher Fan flüchtete daher lieber ins Trockene und bevölkerte die örtlichen Kneipen.

Die Polizei in Ludwigsburg bat Fans aus beiden Ländern via Twitter, bei Autokorsos die Finger vom Alkohol am Steuer zu lassen. Auch an Nicht-Fußballfreunde richteten sich die Ordnungshüter: „Bitte seid nachsichtig mit den Fans und lächelt so manchen Lärm einfach weg.“

Ein Fußballfan aus Neuhausen bei Pforzheim traf indes pünktlich zum ersten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft in Russland ein - mit einem Traktor. 20 km/h sei er im Schnitt gefahren und 2400 Kilometer unterwegs gewesen, sagte Hubert Wirth. Er war wegen der WM nach eigenem Bekunden 30 Tage lang mit dem Trecker nach Russland getuckert - zusammen mit seinem Hund.