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Minimalziel

Sude/Laboureur stehen in Südafrika im Finale

Friedrichshafen / Lesedauer: 4 min

Beachvolleyballerinnen setzen nach ihrem Sieg beim CEV-Zonal-Turnier in Montpellier ihre Erfolgsserie in Durban fort
Veröffentlicht:15.12.2013, 18:05

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Die Häflerin Julia Sude und Chantal Laboureur aus Immenstaad haben sich wohl selbst ihr schönstes Weihnachtsgeschenk gemacht. Die zweite K.o.-Runde gab Sude als Minimalziel bei den FIVB World Tour Open in Südafrika aus, nach drei Tagen und acht Partien später stand das Duo vom Bodensee als Silbermedaillengewinner mit einem 16 000-Dollar-Scheck auf dem Podest. Nur geschlagen von den Chinesinnen Chen Xue und Xinyi Xia, die schon im Gruppenspiel (mit 18 und 17) siegreich blieben. „Eingespielt“ hatten sich die ehemalige Deutsche Meisterin und U20-Europameisterin Sude sowie die Ex-U23- und U18-Europameisterin Laboureur beim CEV-Satellite in Montpellier, das die beiden wenige Tage vor ihrem Abflug nach Durban für sich entscheiden konnten.

Das Turnier widmete Durbans Bürgermeister dem kürzlich verstorbenen Friedensnobelträger Nelson Mandela. Aufgrund der Beisetzung, die am Sonntag stattfand, wurden die Finalspiele auf den Samstag vorgezogen. Das bedeutet etwa für Julia Sude und Chantal Laboureur: Achtel-, Viertel-, Halbfinale und Endspiel an einem Tag. Die nackten Zahlen: 2:0 (12, 15) gegen ihre Landsfrauen Kim Behrens/Sandra Seyfferth noch am Vortag in K.o.-Runde eins, 2:0 (18, 19) gegen die Griechinnen Aryaniti/Karagkouni am Samstagmorgen um 6.50 Uhr, 2:0 (17, 13) gegen die an Position sechs gesetzten Russinnen Moiseev/Syrtseva, 2:1 (16, -24, 12) gegen die auf Sechs gesetzten US-Amerikanerinnen Pavlik/Kessy und 0:2 (18, 18) gegen Weltmeisterin Chen Xue, die mit der 16-jährigen Xinyi Xia auch schon beim FIVB-Turnier auf Phuket triumphierte.

Der Vater von Julia, Volleyball-Legende Burkhard Sude, fieberte vor dem Computer mit und konnte nicht fassen, was er da vor allem im Halbfinale sah: Sude/Laboureur ließen im zweiten Satz nicht weniger als acht Matchbälle ungenutzt, die US-Amerikanerinnen hingegen nutzten ihren ersten Satzball. „Bei den dort herrschenden Temperaturen und dem Mammutprogramm war es natürlich bitter, dass sie noch einen dritten Satz spielen mussten“, so Sude, der selbst Probleme hatte, seine Tochter zu erreichen, um noch den einen oder anderen Tipp loszuwerden. „Julia meinte, sie hätten auf dem Centercourt Schwierigkeiten mit ihrem Aufschlag.“

„Viele einfache Fehler“

Chantal Laboureur machte die große Nervosität der beiden als Grund für das „Nachsitzen“ aus: „Wir haben viele einfache Fehler produziert, aber wir sind ein gutes Team. Wenn eine mal nicht so sicher agiert, springt die andere ein.“

Vier deutsche Frauen-Teams starteten im Hauptfeld von Durban. Mit Jana Köhler/Anni Schumacher und Chantal Laboureur/Julia Sude sind zwei von ihnen schon länger auf der FIVB World Tour dabei, Teresa Mersmann/Isabel Schneider haben schon ihr Debüt auf der internationalen Tour gegeben und auch überzeugt. Was alle gemeinsam haben? Alle brauchen Punkte für das Ranking, um sich in erster Linie gegen die anderen deutschen Teams durchzusetzen und sich das Recht auf internationale Auftritte zu sichern. Vor allem dann, wenn die Weltspitze nicht dabei ist, stehen die startenden Teams unter einem besonderen Druck.

Das weiß auch Julia Sude, die auf FIVB.org nach dem Finaleinzug zitiert wird: „Es war nicht leicht, in das Turnier zu kommen. Es gibt so viele deutsche Teams. Deshalb mussten wir unsere Chance nutzen – und das haben wir am Samstag getan.“ Sude/Laboureur standen das erste Mal in einem FIVB-Open-Finale.

Teresa Mersmann und Isabel Schneider gelang es nicht, eine Medaille zu ergattern. Im „kleinen Finale“ trafen die Deutschen auf die US-Girls Pavlik/Kessy und unterlagen mit 0:2. Für die Halbfinalteilnahme gab es immerhin 4500 US-Dollar an Preisgeld. Jana Köhler und Anni Schumacher erwischte das Aus schon eine Runde früher, die beiden wurden im Viertelfinale von Chen Xue und Xinyi Xia gestoppt.

Kader-Nominierung erfolgt

Mit sieben Nationalteams geht der DVV in den internationalen Beach-Sommer 2014. Nach Vorschlag des Beach-Leitungsstabes unter Leitung des neuen Vize-Präsidenten Beach Andreas Künkler (ehemaliger Headcoach von Holtwick/Semmler, Anmerkung d. Red.), erhalten bei den Frauen die Teams Laura Ludwig/Kira Walkenhorst, Katrin Holtwick/Ilka Semmler und Karla Borger/Britta Büthe den Status eines Nationalteams.

Des Weiteren wurde laut beachvolleyball.de die Kader-Nominierung vorgenommen, bei der die Einteilung in den A-Kader erstmals automatisch nach den Kriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) erfolgte. Alle zuvor Genannten gehören diesem an, den B-Kader bereichern Victoria Bieneck, Julia Großner, Jana Köhler, Anni Schumacher, Teresa Mersmann, Isabell Schneider, Julia Sude und Chantal Laboureur (U25).

Der Turnierkalender der FIVB World Tour 2014 wurde ebenfalls veröffentlicht. 10,2 Millionen US-Dollar Preisgeld gibt es bei zehn Grand Slams, elf Open-Turnieren sowie einem Grand Slam Final, den es zum ersten Mal in der FIVB-Geschichte gibt, zu verdienen.

Zum ersten Mal wird ebenfalls bei zwei noch zu bestätigenden Grand Slams die magische Summe von jeweils einer Million Dollar im Preisgeldtopf sein. Deutschland ist im kommenden Jahr auch wieder Schauplatz eines Weltklasse-Stell-dich-eins: Am 17. Juni steigt der Grand Slam in Berlin.