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Silchersaal

Unternehmer sind zufriedener mit Erbach

Erbach / Lesedauer: 3 min

Umfrage der IHK-Ulm ergibt Verbesserung auf Note 1,8 – Problem bleibt Verkehrssituation
Veröffentlicht:14.09.2012, 20:50

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Zahlreiche Erbacher Unternehmer, Stadträte und Privatpersonen sind am Donnerstagabend im Silchersaal in Erbach erschienen. Die IHK Ulm hatte zur Präsentation „Wirtschaftsstandort Erbach“ eingeladen, um die Bürger über die Ergebnisse der IHK-Umfrage zur Standortzufriedenheit der Unternehmer 2012 zu informieren. Die gute Nachricht: Erbach hat sich gegenüber 2007 deutlich verbessert.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Achim Gaus und Constantin Freiherr von Ulm-Erbach erläuterten Otto Sälzle , Hauptgeschäftsführer, und Jonas Pürckhauer, Leiter der Sandortpolitik der IHK Ulm, die Ergebnisse der Befragung.

Die Beteiligungsquote der Erbacher Unternehmen lag mit 24 Prozent über dem Durchschnitt der IHK Ulm und des Regierungsbezirks Tübingen. Gefragt wurde nach Struktur und Expansionsabsicht der Unternehmen, Bewertung der Region, Beurteilung der Standortfaktoren mit Schwerpunkt Verkehr, Arbeitskräfte, Attraktivität und Kosten des Standorts sowie nach Anregungen, um den Standort noch attraktiver zu gestalten.

Die wichtigste Erkenntnis ist die Verbesserung der Gesamtnote Erbachs – sowohl im Vergleich mit der Region (2,0) als auch im Vergleich zum Jahr 2007 (Erbach 2,1) hat sich Erbach gesteigert auf die Note 1,8.

Im Themenschwerpunkt Wichtigkeit der Standortfaktoren liegt die DSL/Breitbandversorgung immer noch auf Platz eins vor der Versorgungssicherheit Strom und der Erreichbarkeit im Straßenbereich. Auf der Positivseite sind die Faktoren Sport- und Freizeit, Einkauf und Versorgungssicherheit Strom ganz vorne – eher unzufrieden und im roten Bereich sehen die Firmen Verkehrsführung, Personennahverkehr, Kommunalangelegenheiten und Facharbeiter sowie Strompreise. Sälzle erläuterte, dass es Handlungsbedarf bei den Punkten Öffentlicher Nahverkehr, Verkehrsführung und Parken gäbe, da sich hier die Relation Wichtigkeit und Zufriedenheit unausgewogen darstelle. Ein entscheidender Bereich ist die nicht zufriedenstellende Situation der Bahnquerung. Viele freie Arbeitskräfte

Beim Thema Arbeitskräfte liegt die Zufriedenheit von zur Verfügung stehenden Hochqualifizierten, Facharbeitern und Un-/Angelernten weit unter dem regionalen Durchschnitt. Sälzle betonte, dass der letztgenannte Punkt sicherlich korrigiert werden könne, denn durch die Schlecker-Insolvenz seien etliche Arbeitskräfte frei geworden, die an einer Neueinstellung großes Interesse hätten.

Zur Standortattraktivität bemerkte Sälzle: „Insgesamt besteht in Erbach und in der Region Handlungsbedarf, obwohl sich doch im Vergleich zu 2007 einiges verbessert hat.“ Bemerkenswert positiv bewertet wurden die Bereiche Umweltqualität und Sicherheit – hier ist eine sehr große Zufriedenheit zu verzeichnen, obwohl das örtliche Angebot zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbesserungsfähig zu sein scheint.

In ergänzenden statistischen Daten gab es dann noch Informationen über Leben, Wohnen, Wirtschaft- und Arbeitsmarkt aus dem sogenannten Regionalmonitor – einer Umfrage, die in regelmäßigen Abständen stattfindet. Große Sorge in diesem Bereich bereitet der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund, die bezüglich der Sprachentwicklung besonders gefördert werden müssten.

In der Diskussion war ein Schwerpunkt die B 311 und die neue Tempo-Begrenzung. Obwohl alle Schilder mit der Begründung „Lärmschutz“ versehen sind, wurde von den Diskussionsteilnehmern wie Dietrich Zieher bemängelt, dass gerade diese Geschwindigkeitsreduzierung durch teilweise zähen Verkehr, schwieriges Einfädeln und ständiges Hupen zu verstärkter Lärmbelästigung führe – nur nachts sei es inzwischen ruhiger.