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Unrat am Wertstoffcontainer nervt Anwohner im Eschle

Bad Waldsee / Lesedauer: 3 min

Unrat am Wertstoffcontainer nervt Anwohner im Eschle
Veröffentlicht:16.07.2013, 12:45

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Vor Müll und Unrat überquellende Altglas- und Altpapier-Containerstandplätze erhitzen in schöner Regelmäßigkeit die Gemüter von Waldseer Bürger, die ihrerseits ein geordnetes Verhältnis haben zur Müllentsorgung. Sie bezahlen ihren Hausmüll, der alle zwei Wochen abgeholt wird, und entledigen sich desselben nicht einfach auf der Straße. So wie dies unter anderem in der Eschlestraße regelmäßig der Fall ist. Eine Anwohnerin aus dem Drosselweg verlieh ihrem Ärger darüber jetzt Ausdruck in einem Brief an das städtische Ordnungsamt und an die Schwäbische Zeitung.

Die Bürgerin (Name der SZ bekannt) wohnt seit 1994 im Wohngebiet Eschle und nach ihrer Einschätzung wird Jahr für Jahr mehr Abfall bei den Containern in der Eschlestraße abgelegt, der dort nicht hingehört. „Die Mitbewohner tragen ohne Scheu ihre Abfalltüten zu dem Containerplatz. Am Wochenende liegen besonders viele Abfalltüten herum sowie Sperrmüll und Kartons“, schreibt die Frau. Sie wirft der Stadtverwaltung vor, „nichts unternommen zu haben, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten, obwohl ich x-mal in den vergangenen Jahren bei Ihnen angerufen und die Missstände dargelegt habe“, so die Bürgerin in ihrem Brief weiter.

Nach ihrer Darlegung hätten weitere Eschle-Bewohner in dieser Sache bereits Kontakt zum Ordnungsamt aufgenommen und ihre Anregung, die Hinweisschilder mehrsprachig anzubringen, sei ignoriert worden. „Von den Steuergeldern wird Woche für Woche sauber gemacht und die besagten Mitbewohner fühlen sich auch noch im Recht“, so das Fazit der Beschwerdeführerin. Sie schlägt als Soforthilfe vor, einen zusätzlichen Container aufzustellen. „Dann ist es für uns ordnungsliebende Bürger erträglicher.“

Dem Rathaus sind die beklagten Zustände an den Container-Standorten bekannt und Ordnungsamtsleiterin Gerlinde Buemann kündigt als erste Reaktion über einen gewissen Zeitraum hinweg verstärkte Kontrollen seitens des Gemeindevollzugsdienstes und der Bauhofmitarbeiter an. „ Letztlich hat die Kommune aber nicht unendlich Ressourcen, um alles zu kontrollieren und zu regeln. Auch die Bürger sind dazu aufgerufen, nicht einfach wegzusehen“, unterstreicht Buemann gegenüber der SZ.

Sie hegt allerdings selbst gewisse Zweifel am Nutzen einer stärkeren Überwachung der Container-Standorte: „Die Wahrscheinlichkeit, einen Täter auf frischer Tat zu erwischen, ist eher gering. Aber eine andere Möglichkeit wie etwa eine Videoüberwachung lässt sich aus rechtlichen Gründen nicht umsetzen und ist seitens der Stadt auch nicht gewünscht. Wir wollen in Bad Waldsee keine gläsernen Bürger.“ Gerlinde Buemann appelliert deshalb an die Vernunft der Bürger, ihren Hausmüll nicht einfach am Wertstoffcontainer zu entsorgen, sondern im Mülleimer.

Als Alternative in Erwägung gezogen werden könnte aus Sicht der Kommune eine zentrale Abgabe von Wertstoffen, die überwacht wird. „Die Stadt wollte aber gerade auch denjenigen Bürgern, die keine Möglichkeit haben, ihre Wertstoffe an einen Wertstoffhof zu fahren, eine zu Fuß erreichbare Möglichkeit bieten“, begründet die Ordnungsamtsleiterin, warum die Kommune bis dato an den dezentralen Containerplätzen in der Kurstadt festhält. „Die Stadtverwaltung betrachtet die dezentrale Containerlösung derzeit als die bürgerfreundlichere.“ Im übrigen seien schon mehrsprachige Hinweisschilder angebracht worden im Eschle. Buemann: „Leider wurden diese relativ schnell von Unbekannten wieder entfernt.“