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Luftballon

Payasito macht die Welt bunter

Biberach / Lesedauer: 3 min

Payasito macht die Welt bunter
Veröffentlicht:16.11.2012, 14:40

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Flinke Hände wandern über die bunten Luftballons. Geschickt dreht der Clown einmal links einmal rechts und nach wenigen Sekunden entsteht aus dem roten Luftballon ein Herz. Payasito Benji Balloon, was so viel heißt wie kleiner Clown Benji Balloon, hat den richtigen Dreh heraus. Was darf’s als nächstes sein? Hund, Katze, Maus, eine Blume oder doch ein Piratensäbel? „Ich kann fast alles modellieren“, sagt Benjamin Messatchi. Gelernt hat der 28-Jährige das in Mexiko auf der Straße. Heute verdient er unter anderem damit seinen Lebensunterhalt.

„Ich bin ein Überlebenskünstler“, sagt der Biberacher Benji Balloon. „Ich mache viele kleine Sachen, um meine Familie und mich zu ernähren.“ Es funktioniert. „Und so kann ich machen, was mir am meisten Freude bereitet: Die Arbeit mit Kindern“, sagt der zweifache Vater und Ehemann. „Es gibt nichts Schöneres als Kinder zum Lachen zu bringen.“

Ab und zu ist der 28-Jährige an Schulen als Zirkuspädagoge unterwegs, verschiedene Firmen und Privatpersonen mieten den Clown als Zauberer, Stelzenläufer, zum Kinderschminken, für Airbrush-Tattoos oder für eine Feuershow. Außerdem verleiht er eine Hüpfburg, jobbt nebenher im Kletterwald in Biberach und auf dem Weihnachtsmarkt verkauft er Jonglierartikel. Seine Ausbildung hat der Biberacher im Einzelhandel gemacht. „Aber das ist jetzt einfach nichts mehr für mich, ich bin gerne mein eigener Chef“, sagt der 28-Jährige. „Außerdem habe ich so genügend Zeit für meine zwei Jungs und meine Frau.“

Seine Frau Angie hat er ebenfalls vor vier Jahren in Mexiko kennengelernt. Ein halbes Jahr war er in Manzanillo als Straßenclown tätig. Durch Zufall hat er dort den mexikanischen Clown Botana getroffen, mit ihm und seiner Frau zog er durch die Straßen von Mexiko und verdiente sich so etwas dazu. „Das war wirklich verrückt“, sagt Benjamin Messatchi. „Ich kannte niemanden, Spanisch konnte ich auch nicht und überall gab es diese Straßenclowns. Das hat mich fasziniert.“

In Mexiko seien Clowns ganz anders angesehen als in Deutschland: „Sie ernten sehr viel Respekt, und bei einem Kindergeburtstag darf ein Clown auf gar keinen Fall fehlen.“ Diese Tradition versucht der Zirkuspädagoge nach Deutschland und vor allem nach Biberach zu bringen. „Ich wünsche mir schon, dass die Welt ein bisschen bunter wäre.“ Mit seinem Kostüm und der Schminke sorgt Payasito in der oberschwäbischen Stadt oft für Aufsehen.

Sein Auftreten als Clown ist ihm besonders wichtig: „Meine Kostüme habe ich extra in Mexiko gekauft, da gibt es eine große Auswahl und die Qualität ist super“, sagt der Biberacher. „Außerdem bin ich auch richtig geschminkt, eine rote Nase allein und eine Perücke reichen mir nicht aus.“ Und wer weiß, vielleicht gibt es in Biberach auch mal eine Clownin: „Meine Frau und ich machen das vielleicht bald gemeinsam.“