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Berufsfeuerwehr

Berufsfeuerwehr schult die Freiwilligen

Bad Buchau / Lesedauer: 3 min

Bad Buchaus Wehr investiert 35 Stunden in Intensivausbildung
Veröffentlicht:04.12.2012, 14:05

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Vier Tage wurden bei der Bad Buchauer Feuerwehr 14 Maschinisten für Hubrettungsfahrzeuge, dazu zählen auch die Drehleitern, in einem 35-stündigen Lehrgang für Einsätze mit der Drehleiter intensiv ausgebildet. Dieser anerkannte Lehrgang, der erste seiner Art im Kreis Biberach, basiert auf den aktuellsten Ausbildungsempfehlungen der Länder und wurde von Kreisbrandmeister Florian Peters angeregt.

Hierzu waren eigens Jan Ole Unger und Nils Beneke , die bei den Berufsfeuerwehren in Hamburg und Hannover arbeiten, angereist. Die beiden Ausbilder engagieren sich neben ihrer beruflichen Feuerwehrtätigkeit über das Internetausbildungsportal www.drehleiter.info für einheitliche Ausbildungsstandards und sind europaweit anerkannte Experten für die spezielle Einsatztaktik mit Hubrettungsfahrzeugen. „Dies ist der Grund, warum wir mit den beiden Fachleuten ein gemeinsames Aus- und Fortbildungsprojekt für unsere Feuerwehren mit Drehleitern gestartet haben“, erklärte Kreisbrandmeister Florian Peters.

Mit diesem professionell durchgeführten Lehrgang auf sehr hohem fachlichen Niveau wird der Einsatzwert einer Drehleiter deutlich erhöht, meinte dann auch Nils Beneke. Jeder der angeln wolle, müsse einen Angelschein machen, aber für eine 600 000 Euro teure Drehleiter reiche im Prinzip eine Fahrerlaubnis, sagt Beneke etwas sarkastisch. Immer noch gebe es keine bundeseinheitlichen Regelungen in der Ausbildung, aber man sei auf dem besten Weg dazu.

Der Lehrgang in Bad Buchau mache zumindest einen Anfang, und „Drehleiter.info“ sei seit 2011 die einzige Bildungseinrichtung im Bereich der Aus- und Fortbildung an Hubrettungsfahrzeugen welche das Gütesiegel „Geprüfte Weiterbildungseinrichtung“ führe. Insbesondere schwierige Einsatzarten und die von Unger und Beneke entwickelten HAUS-Regel waren Schwerpunkte für die Wehrmänner aus Bad Buchau, Bad Schussenried, Riedlingen und Laupheim. Die HAUS-Regel, die mittlerweile in Deutschland zum Standard geworden ist, fasst die Einsatzgrundsätze für Hubrettungsfahrzeuge zusammen. Das Schlagwort benennt Hindernisse, Abstände, Untergrund und Sicherheit. Sie wird bei der Menschenrettung sowohl auch Brandbekämpfung angewendet.

Am Feuerwehrgerätehaus Bad Buchau wurden die Maße der Drehleitern bestimmt, denn diese sind wichtige Parameter für den Einsatz. Geübt wurde, nach der Theorie im Gerätehaus, dann an verschiedenen Gebäuden in der Stadt Bad Buchau, wobei sich der Schwierigkeitsgrad der Einsatzszenarios stetig erhöhte. Und die widrigen Wetterverhältnisse, reichlich Neuschnee und Schneetreiben, kamen noch erschwerend dazu. In zwei Gruppen zu je sieben Mann wurden die Einsatzorte von zwei Drehleitern aus angegangen. Neben der Bad Buchauer Drehleiter hat sich die Stützpunktwehr Erolzheim bereit erklärt ihre Drehleiter für den umfassenden Lehrgang auszuleihen. „Das kann nicht klappen“, war dann auch immer wieder skeptisch zu hören, doch unter der Anleitung Benekes und Ungers wurde gemeinsam immer eine Lösung für die von den Ausbildern gestellten Aufgaben gefunden. Buchaus Kommandant Klaus Merz meinte: „Wir haben einen wichtigen und vor allem richtigen Ausbildungsschritt getan, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger Bad Buchaus weiter zu verbessern. Es wird sicher nicht die letzte Ausbildungsveranstaltung im Landkreis Biberach gewesen sein.“ Selbstredend profitieren die Wehrmänner auf der Leiter oder im Korb auch mit der eigenen Sicherheit von diesem hochkarätigen Lehrgang, zumal die Anforderungen für die Wehrmänner im Allgemeinen immer umfangreicher werden.