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Soziale Berufe sind auch was für Jungs

Liebenau / Lesedauer: 3 min

Soziale Berufe sind auch was für Jungs
Veröffentlicht:30.04.2013, 13:40

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„Wo arbeitet ein Heilerziehungspfleger? Was muss ein Altenpfleger können?“ Die Stiftung Liebenau hatte zum „Boys‘ Day“ in die „Lebensräume für Jung und Alt“ in Meckenbeuren und in das Altenpflegeheim St. Josef in Brochenzell eingeladen. Elf Schüler der Klassen 5 bis 7 aus dem Bildungszentrum Meckenbeuren informierten sich über Ausbildungsberufe im sozialen Bereich.

„Warum sind Männer in Pflegeberufen und in sozialen Dienstleistungen wichtig?“, fragt Torsten Faden von der St. Gallus-Hilfe der Stiftung Liebenau in die Runde. „Weil ein Mann auch andere Männer braucht, um sich wohl zu fühlen“, antwortet ein Schüler. Beim Brainstorming mit Ingrid Daub , Gemeinwesenarbeiterin in den Lebensräumen „Am Bahnhof“ in Meckenbeuren, erfahren die Schüler mehr über die berufliche Vielfalt im Sozialbereich: Heilerziehungspfleger begleiten Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag, Erzieher arbeiten im Kindergarten oder im Heim, der Altenpfleger im Pflegeheim oder in den ambulanten Diensten, der Gesundheits- und Krankenpfleger kann im Krankenhaus, im Pflegeheim oder in der Psychiatrie tätig sein.

„Je nach ihren Möglichkeiten unterstützen sich die Bewohner gegenseitig“, sagt Ingrid Daub und führt die Schüler durch die barrierefreie Wohnanlage für Jung und Alt. „Was ist eine Rollladenkontrolle?“, wollen die Schüler wissen. „Die Bewohner schauen, ob bei ihrem Nachbarn gegenüber morgens der Rollladen hoch geht. Wenn das nicht der Fall ist, schauen sie nach ihm und fragen, ob er vielleicht Hilfe braucht“, erklärt die Gemeinwesenarbeiterin. Die Neugier der Schüler ist geweckt: „Welche Eigenschaften brauche ich, wenn ich in einem sozialen Beruf arbeiten möchte?“ – „Gerne mit anderen zusammen sein, zuhören und sich in die Bedürfnisse anderer Menschen einfühlen können“, berichtet Ingrid Daub aus ihrer Berufserfahrung.

Wie Pflege in der Praxis aussehen kann, erleben die Schüler dann im Altenpflegeheim St. Josef in Brochenzell. „Wir pflegen die Bewohner, wir unterstützen sie im Alltag, wir begleiten sie durch den Tag und wir bieten ihnen Freizeitbeschäftigungen an – wie Malen, Singen oder Spazierengehen“, erklärt Einrichtungsleiterin Claudia Senf. Und auch Isabel Junker berichtet aus ihrem Joballtag. Sie absolviert eine Ausbildung in der Altenhilfe, weil sie anderen Menschen gerne helfen möchte. Voraussetzung für die dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger ist übrigens die Mittlere Reife. Hauptschüler können als Altenpflegehelfer einsteigen. Spannend sind aber auch die Aufgaben eines Heilerziehungspflegers: „Wir wollen Menschen mit Einschränkungen zu mehr Selbstständigkeit befähigen“, sagt Torsten Faden und verspricht den Schülern ein abwechslungsreiches Berufsfeld: „Jeder Tag ist anders.“

Lust auf ein Praktikum im Sozial- und Pflegebereich? Wer bei der Stiftung Liebenau in einen oben genannten Ausbildungsberuf „hineinschnuppern“ möchte, kann sich an Rodrigo Otey wenden: Telefon 07542 10-4031, E-Mail: [email protected].