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Asphalt zu weich: Für Schweizer Panzer ist es tagsüber zu heiß

Baden-Württemberg / Lesedauer: 2 min

Die Hitze beschäftigt auch die Armee in der Schweiz: Dort sind Panzer tagsüber von den Straßen verbannt. Muss die Bundeswehr im Südwesten ihre schweren Geräte nun auch stehen lassen?
Veröffentlicht:06.08.2018, 14:00

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In der Schweiz gilt derzeit eine Art Nachtfahrgebot für Panzer: Der Asphalt auf den Straßen sei wegen der Hitze zu weich, die schweren Gefährte könnten Spuren und Löcher in den Fahrbahnbelag reißen, sagte Armee-Sprecher Daniel Reist. Er bestätigte damit Informationen des "Zürcher Oberländer".

Im Süden und Südwesten Deutschlands besteht dieses Problem nicht. Das liegt einerseits daran, dass das schwere Gerät der Bundeswehr nur in Ausnahmefällen auf öffentlichen Straßen unterwegs ist: Der Hochsommer sei nicht der typische Zeitpunkt für Materialverlegungen oder große Übungen, sagt Major Stephan Voges von der 10. Panzerdivision im bayerischen Veitshöchheim. Und auf dem Übungsgelände der Kasernen bestehe der Untergrund aus Betonplatten, die auch bei großer Hitze keinen Schaden nehmen.

Konvoi mit 13 Panzern unterwegs

Doch auch, wenn schwere Fahrzeuge öffentliche Straßen befahren mussten, gab es in der Region nach Angaben der Bundeswehr bisher keine Probleme. Ende Juli waren zwölf Kampfpanzer des Typs Leopard 2A6 mit jeweils 62 Tonnen Gewicht und ein Bergepanzer "Büffel" mit 54 Tonnen von Bad Frankenhausen nach Sondershausen auf öffentlichen Straßen unterwegs, um zur Bahnverladung zu gelangen.

Ziel: Straßenverkehr nicht stören

Dass dieser Konvoi in den frühen Morgenstunden rollte, lag nicht an den sommerlichen Temperaturen, sagt Voges, sondern daran, dass die Bundeswehr den morgendlichen Verkehr möglichst wenig stören wollte. Zu Beschädigungen von Asphalt sei es dabei nicht gekommen.

Ausbildung auf der Straße

"In Stetten am kalten Markt kann es schon sein, dass mal ein Panzer auf öffentlichen Straßen fährt", sagt Bernd Winkler , Informationsfeldwebel für das Landeskommando Baden-Württemberg. Während der Ausbildung müssten Soldaten ab und zu auch auf die Straße. "Dabei ist noch nie etwas kaputtgegangen", sagt Winkler. Denn eigentlich sind die Panzer viel zu breit und werden bei Bedarf mit dem Schwerlastwagen transportiert. Allein 3,25 Meter breit sind die Minenräumpanzer "Keiler". Das Gewicht von bis zu 54 Tonnen inklusive Beladung sei aber weniger Belastung für die Straßen als jeder schwere Lastwagen, sagt Winkler. Denn durch die Ketten aus Gummi werde dieses deutlich besser verteilt.