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Busfahrer-Streik trifft verkaufsoffenen Sonntag

Ulm / Lesedauer: 2 min

City-Manager Krone dennoch zufrieden – Geschäfte berichten über mehr Kunden, aber weniger Umsatz als 2011
Veröffentlicht:07.10.2012, 20:55

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Tausende von Menschen strömten gestern trotz anfänglich herbstlich-kühler Temperaturen wieder nach Ulm zum verkaufsoffenen Sonntag. Dieser hatte auch in seiner siebten Auflage im Verein mit vier Märkten eine Menge zu bieten. Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Vereins Ulmer City Marketing ergab freilich, dass die Mehrzahl der Geschäfte zwar eine höhere Kundenfrequenz, aber letztlich weniger Umsatz als im Vorjahr in der Kasse hatte.

In der Innenstadt lockte der Herbstmarkt auf dem Münsterplatz die Menschenmassen an, auf dem Judenhof der Antikmarkt, auf dem Marktplatz der Kunsthandwerkermarkt und in der Hafengasse der Genießermarkt. In den Haupteinkaufsstraßen war ebenfalls einiges geboten, die dortigen Geschäfte warben mit verschiedenen Aktionen. Auch die Geschäfte in der Blaubeurer Straße waren gut frequentiert, auch wenn die Buslinie 8 wegen des neuerlichen Fahrerstreiks nicht so häufig wie geplant in die City pendelte.

Der Krämermarkt auf dem Münsterplatz ist auch am heutigen Montag noch geöffnet. Die Händler bieten dort neben warmer Winterkleidung und Haushaltswaren auch exotische Produkte wie ein „Original bayerisches Hexenöl“ an, das gegen allerlei Zipperlein von Ischias bis Kopfschmerzen helfen soll. Auch Glühbirnen, die im Handel nicht mehr verkauft werden dürfen, waren gestern auf dem Münsterplatz „als Restposten“ noch zu haben.

Wer mit dem Auto in die City kam, hatte bald seine liebe Not, da die Parkhäuser sehr schnell voll belegt waren. Diesem Problem aus dem Weg zu gehen war jedoch nicht ganz einfach, da der Arbeitskampf im Ulmer Nahverkehr fortgesetzt wurde und auch am gestrigen Sonntag Busfahrer von Schwaben Mobil streikten und protestierten. Viele Busse verkehrten mit zum Teil erheblichen Verspätungen.

Ein gutes Dutzend Busfahrer verteilten auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz Flugblätter, unterstützt von Vertretern der Gewerkschaft Verdi. Darin warben die streikenden Busfahrer bei den Passanten um Verständnis für ihre Forderung nach höheren Stundenlöhnen. Ihr Arbeitgeber, die SWU-Tochtergesellschaft „Schwaben Mobil“, wurde dabei auf einem Transparent wenig schmeichelhaft als „Sklavenmobil“ bezeichnet.

Ulms Citymanager Henning Krone zeigte sich schon am Nachmittag hochzufrieden mit dem verkaufsoffenen Sonntag. „Die Parkhäuser sind voll, die Straßen sind voll und die Geschäfte sind voll. Was will man mehr?“ Trotz Temperatursturzes und vorausgegangener Regenschauer freute sich Krone über das am Nachmittag doch noch leidlich schöne Wetter: „Ideal zum Shopping.“

Laut Krone hat sich der Ulmer Verkaufssonntag auch gegenüber den gelichzeitig stattfindenden verkaufsoffenen Sonntagen in Heidenheim, Ravensburg und Göppingen gut behauptet. Jedenfalls hat der City-Manager bei einem Rundgang durch einige Parkhäuser neben vielen Fahrzeugen aus dem Allgäu, Reutlingen und Günzburg auch zahlreiche Autos mit Heidenheimer, Ravensburger und Göppinger Kennzeichen entdeckt.