
Von Schuld und Sühne: Warum der Missbrauchsskandal noch nicht aufgearbeitet ist
Der Gesprächstermin ist lange vereinbart, dann kommt die Absage per WhatsApp: Ein heute 70 Jahre altes Opfer des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche ist derzeit nicht in der Lage, über seine schlimmen Erfahrungen zu sprechen, muss sich in psychiatrische Behandlung begeben. Aus der Nachricht geht hervor: Es besteht akute Suizidgefahr. „Ich fürchte um mein Leben.“ Kurz vorm Jahrestag der Aufdeckung des Skandals am 28. Januar 2010 kommen in dem Opfer zu starke und zu schmerzliche Erinnerungen wieder hoch.