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Halbfinale

Wichtige Punkte für Olympia

Moskau / Lesedauer: 3 min

Julia Sude und Karla Borger stellen in Moskau ihre Saisonbestleistung ein
Veröffentlicht:19.08.2019, 13:58

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Wieder Platz vier, aber wieder das Finale knapp verpasst. Die deutschen Beachvolleyballerinnen Karla Borger und Julia Sude sind in Moskau beim Vier-Sterne-Turnier wie in Tokio Vierte geworden. Wenn man ein Halbfinale verliert, ist es allerdings extrem schwer, die Enttäuschung über das verpasste Finale abzuhaken und sofort wieder in den Angriffsmodus zu schalten. Auch wenn es im Spiel um Platz drei ein Duell mit der wohl besten Spielerinnen aller Zeiten gibt.

Doch gegen die dreimalige Olympiasiegerin und dreimalige Weltmeisterin Kerri Walsh-Jennings aus den USA mit ihren 1,91 Metern, mit ihrer Partnerin Brooke Sweat und mit der Erfahrung von 18 Spielzeiten auf der World Tour ist es immer extrem schwer. Die beiden bisherigen Aufeinandertreffen gingen jedenfalls jeweils deutlich an die Amerikanerinnen. Im kleinen Finale von Moskau drehten Borger/Sude anfangs jeden kleinen Rückstand und gingen bei 11:10 sogar in Führung. Die Deutschen wehrten mehrere Satzbälle ab und gewannen den ersten Durchgang mit 26:24. Doch anschließend drückte vor allem Kerri Walsh der Partie ihren Stempel auf. Am Ende schnappten sich die Amerikanerinnen den 2:1-Sieg (24:26, 21:18, 15:10) und die Bronzemedaille.

8000 Dollar Preisgeld

Für das deutsche Nationalteam Karla Borger/Julia Sude bedeutet der vierte Platz wieder einmal das beste deutsche Ergebnis bei den Frauen, 560 wichtige Punkte für die Weltrangliste sowie 8000 Dollar Preisgeld. In der aktuellen Weltrangliste stehen Borger/Sude nun auf Platz 18. Bis Juni 2020 läuft die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio – die besten 15 der Welt sind automatisch qualifiziert. Die Paarung aus Stuttgart und Friedrichshafen ist also derzeit auf einem guten Weg Richtung Japan. „Es hat sich angefühlt, als sei es endlich Zeit, mit etwas um den Hals nach Hause zu kommen. Wir haben gekämpft und wurden leider erneut nicht belohnt. Aber wir sind weiter hungrig“, sagte Karla Borger. Julia Sude ergänzte: „Zweimal Halbfinale in vier Wochen, die letzten beiden Spiele nur ganz knapp verloren. Wir sind dran.“

Zum Auftakt des Turniers in Moskau trafen die Deutschen auf Marketa Slukova/Barbora Hermannova aus Tschechien. Im Lushniki-Park liefen Borger/Sude von Anfang an einem Rückstand hinterher und verloren den ersten Satz mit 17:21. Auch im zweiten Satz fanden die Deutschen nach einem 0:3-Rückstand kein zwingendes Mittel und verloren mit 0:2 (17:21, 11:21). Gegen die Qualifikanten Nadine Strauss/Teresa Strauss aus Österreich gab es ein klares 2:0 (21:10, 21:17). In der ersten K.o.-Runde bekamen die Deutschen Tina Graudina/Anastasija Kravcenoka aus Lettland zugelost, die eine Woche zuvor an selber Stelle überraschend Europameisterinnen geworden waren. Ein wenig Genugtuung für die eigene enttäuschende EM-Leistung: Borger/Sude gewannen klar mit 2:0 (21:15, 21:16).

Das Achtelfinale gegen Megumi Murakami/Miki Ishii aus Japan war ebenfalls eine klare Sache (21:15, 21:16), im Viertelfinale bezwangen Borger/Sude die Spanierinnen Liliana Fernandez/Elsa Baquerizo mit 2:1 (20:22, 21:16, 15:8). Dann verloren die Deutschen jedoch gegen die Schweizerinnen Joana Heidrich/Anouk Vergé-Depré mit 1:2 (22:20, 16:21, 12:15) – wieder wurde es nichts mit dem ersten gemeinsamen Finaleinzug. Die Schweizerinnen gewannen in Moskau ihren ersten Titel.

„Wir können Moskau erhobenen Hauptes verlassen. Denn wir haben gute bis sehr gute Leistungen abgeliefert. Sowohl im Halbfinale als auch im Spiel um Bronze war es nur ein Wimpernschlag, wo die anderen frischer oder besser waren“, sagte der Sportliche Leiter Burkhard Sude. Gstaad, Tokio und zweimal Moskau – nach vier Turnierwochen in Folge bereiten sich Borger/Sude am Olympiastützpunkt in Stuttgart auf den nächsten Saisonhöhepunkt vor: die deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand (29. August bis 1. September). Dann geht es noch zum World-Tour-Finale nach Rom.