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Wagner fliegt gestärkt zur WM nach Baku

Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Ravensburger Judoka peilt in Aserbaidschan eine Medaille an
Veröffentlicht:20.09.2018, 19:31

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Als am Donnerstag in Baku die ersten Runden der Judo-Weltmeisterschaft ausgelost worden sind, saß Anna-Maria Wagner noch Tausende Kilometer entfernt in Köln. Zwar weiß die Judoka des KJC Ravensburg nun schon, gegen wen sie beim WM-Auftakt in Aserbaidschan kämpfen wird. Doch weil ihre Gewichtsklasse erst am Dienstag startet, fliegt Wagner erst am Samstag nach Baku.

Ganz leichtes Training stand an den vergangenen Tagen am Olympiastützpunkt in Köln noch an. „Die Form halten und noch etwas für die Schnelligkeit machen“, sagt Wagner. „Ich fühle mich gut und freue mich auf die WM.“ In ihrer Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm ist die Ravensburgerin derzeit die Weltranglisten-13., für den Deutschen Judo-Bund ist sie in Aserbaidschan eine der Medaillenkandidatinnen. „Ich habe in diesem Jahr noch mal einen Sprung nach vorne gemacht“, meint Wagner. „Wenn ich vom Kopf her stark bin, dann kann ich auch richtig gute Leute schlagen.“

Zu diesem Kaliber zählen etwa die amtierende Weltmeisterin Mayra Aguiar aus Brasilien sowie die starken Französinnen Audrey Tcheumeo und Madeleine Malonga . Gegen Aguiar hat Wagner Ende Juli beim Grand Prix in Zagreb gewonnen, gegen Malonga im Halbfinale verlor sie in der Golden-Score-Wertung, der Verlängerung im Judo. Dritte wurde die Bundeswehrsoldatin letztlich bei diesem großen Turnier in Kroatien. „Mein Jahr hat ein bisschen holprig angefangen und hatte international Höhen und Tiefen“, sagt Wagner. „Aber seit Mitte des Jahres habe ich mich kontinuierlich gesteigert.“ In der ersten Runde – so wollte es das Los – steht sie der Belgierin Sophie Berger gegenüber. In der zweiten Runde käme es bereits zum Duell gegen Malonga.

Um für die WM in Aserbaidschan in Form zu sein, haben die DJB-Athleten in der Sportschule Kienbaum noch einmal intensiv gearbeitet. Acht Tage lang ging es um die unmittelbare Wettkampfvorbereitung, wie es bei den Judoka heißt. Oder wie Wagner sagt: „Körperlich und mental sind wir an die Grenzen gekommen.“ Nervös vor den Titelkämpfen sei sie noch nicht, meint die 22-Jährige. „Das kommt erst vor Ort. Aber auch der Spaß, wenn man die Wettkampfhalle und die anderen beim Kämpfen sieht.“

Wagners Heimtrainerin Christa Hoffmann wird am Dienstag von Ravensburg aus mitfiebern. „Der Dienstag ist mein langer Trainingstag, da komme ich erst spät nach Hause“, sagt die KJC-Trainerin. Im Dojo wird Hoffmann die Kämpfe ihres Schützlings, den sie seit rund 15 Jahren trainiert, aber per Livestream verfolgen. Und hoffen, dass Wagner lange im Rennen um die Medaillen bleibt.