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Endeffekt

Von der FIFA lernen, heißt betrügen lernen

Sport / Lesedauer: 1 min

Von der FIFA lernen, heißt betrügen lernen
Veröffentlicht:28.04.2020, 21:49

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Wer dachte, die Zeit der Prozesse gegen den Fußball-Weltverband FIFA sei vorbei, der irrt. Nun steht auch der enorm geldfixierte Präsident Gianni Infantino am Pranger, zudem der finanzielle allmächtige Katari Nasser Al-Khelaifi, Chef von Paris St. Germain, und Ex-FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke. Im Endeffekt wird und wurde es für alle FIFA- und UEFA-Menschen brenzlig, die je unter Infantino oder seinem Vorgänger Sepp Blatter arbeiteten oder bei den Schweizern in Ausbildung gingen – und neuerdings auch für Justizbeamte des Landes, die sich bereits von Blatter vereinnahmen ließen. Jeder, der mit dem Ex-FIFA-Diktator Verträge abschloss, hat, fast zwangsläufig, Schuld auf sich geladen, Gesetze gebrochen.

Blatters Schulsystem war simpel, die Lehrinhalte waren: Mit Geld kann man sich alles kaufen (Events, Medienrechte) und jeden bestechen (selbst Präsidenten). Betrug und Verschleierung steht im Wertekanon der FIFA seither ganz oben. Dass die deutschen WM-Macher ungeschoren davonkamen, mag Zufall sein, Tatsache ist: Ohne Korruption konnte man offenbar unter dem Weltverband keine WM ausrichten. Nicht das Sommermärchen 2006, nicht Südafrika 2010, Brasilien 2014 oder Russland 2018, und schon gar nicht: Katar 2022. Dass Blatter die FIFA gerade auforderte, Katar die WM zu entziehen, ist zwar goldrichtig – aber der Treppenwitz der Geschichte.

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